www.hiergeblieben.de

Neue Westfälische , 04.06.2005 :

(Bielefeld) "Fahnenflucht" im Ersten Weltkrieg

Die NW berichtete am 21. Mai 2005 über den Besuch eines US-Amerikaners in Bielefeld, der im Zweiten Weltkrieg den Kriegsdienst verweigert hat. Unser Leser Karl-Heinz Grieger macht dazu einige ergänzende Anmerkungen:

Hierzu ein Vergleich im Ersten Weltkrieg. Am 6. April 1917 erklärten die Vereinigten Staaten von Amerika unter Woodrow Wilson (Demokrat), dem Kaiserreich Deutschland den Krieg. Bereits Ende 1917 erfolgten dort die ersten Fälle von Fahnenflucht. Mit Zunahme des Krieges erlosch die vaterländische Begeisterung und der Wunsch, sich dem Wehrdienst zu entziehen. Zum Schluss des Jahres 1917 überschritt ihre Zahl 100.000! Im Jahr 1918 stieg sie auf 300.000 an!

Am 3. September 1918 begannen Soldaten des Heeres, der Marine, Nationalgarde sowie die Polizei, vorsorglich abgeriegelte Stadtteile durchzukämmen. Mehr als 16.000 Deserteure wurden dabei erfasst. Die Presse, Parlament und Senat bezeichneten das Massenaufgebot als einen Anschlag gegen die bürgerlichen Freiheiten!

Karl-Heinz Grieger
Bielefeld

04./05.06.2005
lok-red.bielefeld@neue-westfaelische.de

zurück