Nachrichten ,
15.03.2023 :
Tages-Chronologie von Mittwoch, 15. März 2023
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Pressespiegel überregional
MiGAZIN, 15.03.2023:
"Keine politische Motivation" / Anklage nach Schüssen auf Moschee in Halle
MiGAZIN, 15.03.2023:
Geburtsort "Preußen" / Entfernung von "Reichsbürger" aus Beamtenverhältnis rechtskräftig
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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Mittwoch, 15. März 2023
Am 15. März 2023 konfiszierten Polizeieinheiten bei einem 36-Jährigen in Extertal - welcher Verbindungen zur extrem rechten Szene habe - Waffen - der Mann sodann in eine geschlossene Psychiatrie eingeliefert.
Am 2. März 2023 erhob die Staatsanwaltschaft Detmold gegen drei (junge) polizeibekannte Neonazis aus Fromhausen Anklage wegen des Vorwurfs der schweren Körperverletzung am 9. Oktober 2022 in Detmold.
Am 14. Oktober 2022 fanden bezüglich schwerer Körperverletzungen am 9. Oktober 2022 in Detmold, bei Neonazis in Fromhausen (Angehörige der Familie Hanusek) sowie in Berlebeck drei Durchsuchungen statt.
Am 9. Oktober 2022 gegen 16.50 Uhr wurden in Detmold ("Lange Straße") zwei Männer (18,19 Jahre) von vier Neonazis verletzt, einer mit Schädelbasisbruch, und mit Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht.
Am 2. März 2022 stellten Staatsanwaltschaft / Amtsgericht Detmold das Verfahren ("Versuchte Nötigung"), gegen einen Fromhauser Neonazi wegen - Geringfügigkeit und mangelnden öffentlichen Interesses - ein.
Am 11. Mai 2021 hob das OLG Hamm einen Freispruch (Anklage: "Versuchte Nötigung") des Amtsgerichts Detmold (5. Juni 2020) für einen Fromhauser Neonazi auf; verwies das Verfahren zurück ans Amtsgericht.
Am 5. Juni 2020 wurde ein Neonazi aus Fromhausen, seit 2006 als "rechtsextremer HDJ-Aktivist bekannt" (Staatsschutz), vom Amtsgericht Detmold von dem Vorwurf der "versuchten Nötigung" u.a. freigesprochen.
Am 26. Mai 2019 fand in Fromhausen eine rechts motivierte Gewalttat (Körperverletzung, Nötigung), unter Beteiligung eines Neonazis - laut Staatsschutz seit 2006 als "rechtsextremer HDJ-Aktivist bekannt" - statt.
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Artikel-Einträge in der Datenbank:
Radio Lippe, 15.03.2023:
SEK-Einsatz in Extertal
Lippische Landes-Zeitung Online, 15.03.2023:
SEK durchsucht Wohnung in Extertal
Neue Westfälische Online, 15.03.2023:
Opfer erlitt Schädelbruch
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Radio Lippe, 15.03.2023:
SEK-Einsatz in Extertal
Spezialkräfte der Polizei haben am frühen Morgen eine Wohnung in Extertal durchsucht.
Nach Angaben der Ermittler hatte der Bewohner Mann gegenüber anderen Leuten Drohungen ausgesprochen, weil er seinen Führerschein abgeben musste. Laut Bielefelder Staatsschutz gibt es Hinweise auf Kontakte zur rechtsextremen Szene. Außerdem soll der Mann mehrere Waffen besitzen. Deshalb rückte das SEK an.
Der 36-Jährige erlitt bei dem Zugriff leichte Verletzungen. Er kam ins Polizeigewahrsam. Wegen des laufenden Einsatzes wollten die Ermittler noch nicht auf weitere Hintergründe eingehen.
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Lippische Landes-Zeitung Online, 15.03.2023:
SEK durchsucht Wohnung in Extertal
15.03.2023 - 10.41 Uhr
Extertal. Spezialeinsatzkräfte der Polizei Detmold und Bielefeld haben am Mittwochmorgen gegen 6 Uhr eine Wohnung in Extertal durchsucht. Grund war, dass ein 36-Jähriger, laut Pressestelle der Bielefelder Polizei, seinen Führerschein abgeben musste, das aber nicht fristgerecht getan hat. Gegenüber Dritten soll er geäußert haben, Waffen einzusetzen, sollte die Polizei ihn aufsuchen.
Im Zuge dessen sind die Einsatzkräfte tätig geworden und haben den Mann in seiner Wohnung festgenommen. Laut Bielefelder Staatsschutz gibt es Verbindungen zur rechtsextremistischen Szene, weshalb dieser nun die Ermittlungen übernommen hat. Nach Auskunft des Melders besitzt der Mann außerdem verschiedene Waffen. Die Ermittlungen gegen den Extertaler laufen.
Bildunterschrift: Beamte haben eine Wohnung in Extertal durchsucht.
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Neue Westfälische Online, 15.03.2023:
Opfer erlitt Schädelbruch
15.03.2023 - 18.00 Uhr
Angriff in Detmolder Innenstadt: Drei Brüder aus Lippe angeklagt
Sie sollen ihre Opfer unter anderem mit einem Schlagring verletzt haben, einer erlitt einen Schädelbruch / Gegen eine vierte Person wird noch ermittelt
Lukas Brekenkamp
Bielefeld / Detmold. Die Detmolder Staatsanwaltschaft hat Anfang März drei Brüder wegen des Vorwurfs der schweren Körperverletzung angeklagt. Ihre Ermittlungsergebnisse machen nun auch erstmals das ganze Ausmaß und die Brutalität des Vorfalls klar. Das Brüder-Trio soll im Oktober des vergangenen Jahres zwei weitere Personen teils mit Waffen angegriffen und erheblich verletzt haben. In diesem Zusammenhang wird weiterhin gegen eine vierte Person ermittelt. Bei allen Verdächtigen sind Verbindungen in die rechtsextreme Szene nachweisbar.
Wie der Detmolder Staatsanwalt Andreas Görlitz berichtet, geht es in der Anklage um einen Zwischenfall vom 9. Oktober. Mitten an dem Sonntag kam es damals in der Detmolder Innenstadt zu einer Schlägerei. Laut Görlitz seien die drei Brüder im Alter von 17 bis 23 Jahren mit einer vierten Person unterwegs gewesen und auf ihre späteren Opfer getroffen. "Es kam zu gegenseitigen Pöbeleien", so der Staatsanwalt.
Darauf habe die Gruppe aus den Brüdern und der vierten Person die beiden Opfer (damals 18 und 19 Jahre alt) angegriffen. Einer der Beschuldigten habe mit einem Schlagring (in Deutschland verboten) eine Person an der Augenbraue verletzt. Daraufhin habe das Quartett von seinen Opfern abgelassen, aber es sei weiter zu Pöbeleien gekommen. "Schließlich ging die Auseinandersetzung weiter", sagt Görlitz. Einer der Geschädigten sei zu Boden gegangen, die Angeklagten sollen auf den Kopf des Opfers eingetreten haben. Das zweite Opfer soll seinem Freund zur Hilfe gekommen sein, dabei habe auch er Schläge abbekommen.
Platzwunden und Schädelbruch
Neben einem Schlagring sollen die Täter auch so genannte Schlaghandschuhe benutzt haben, die am Knöchel mit Quarzsand verstärkt sind, um die Schlagkraft zu erhöhen. Laut Görlitz haben beide Opfer "erhebliche Verletzungen" erlitten. Ein Opfer habe mehrere Platzwunden am Kopf davongetragen, bei seinem Freund sei ein Schädelbasisbruch diagnostiziert worden. Er habe längere Zeit im Krankenhaus behandelt werden müssen. Der Staatsanwalt nennt den Angriff "abstrakt dazu geeignet, lebensgefährlich zu sein".
Den drei Brüdern, die zum Teil schon mehrfach im Fokus von Polizei und Staatsanwaltschaft standen, kamen die Ermittler schnell auf die Spur. Bereits wenige Tage nach der Tat gab es mehrere Durchsuchungen in Detmold und Horn-Bad Meinberg. Dabei seien Quarzsand-Handschuhe sowie Handschuhe mit verstärktem Knöchelschutz gefunden worden. Einen Schlagring habe man nicht gefunden.
Verbindungen in rechtsextreme Szene
Polizei und Staatsanwaltschaft gehen derzeit nicht von einem politischen Hintergrund aus. Allerdings sind die drei Brüder nach Informationen dieser Redaktion in der Vergangenheit regelmäßig innerhalb der rechtsextremen Szene in OWL aufgefallen. So auch die vierte Person, gegen die separat wegen gefährlicher Körperverletzung im Rahmen der Schlägerei in Detmold ermittelt wird.
Der 19-Jährige wurde zudem nach Informationen dieser Redaktion vor wenigen Tagen vor dem Jugendgericht angeklagt: Bei einer weiteren Durchsuchung bei dem Heranwachsenden, die offenbar im Zusammenhang mit Neonazi-Schmierereien in Detmold stand, wurden ein Schlagring und ein so genanntes Butterfly-Messer gefunden. Die Beteiligung an den Schmierereien konnten dem 19-Jährigen allerdings nicht nachgewiesen werden.
Während für zwei der Brüder Pflichtverteidiger beantragt wurden, lässt sich der dritte von einem Detmolder Anwalt vertreten. Dieser ließ eine Anfrage dieser Redaktion zu den Vorwürfen gegen seinen Mandanten bisher unbeantwortet. Der Prozess ist noch nicht terminiert.
Bildunterschrift: Bei dem Angriff sollen die Täter unter anderem einen Schlagring benutzt haben.
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