www.hiergeblieben.de

Argumente und Kultur gegen Rechts e.V. , 18.05.2005 :

Zu Ihrer Unterstützung der Veranstaltung "Sieg über Deutschland" am 08.05.2005 in Bielefeld

Friedensbüro – Bildungswerk Lippe
Maria-Rampendahl-Haus
Rosenstr. 10
32657 Lemgo

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Verwunderung mussten wir feststellen, dass das "Friedensbüro – Bildungswerk Lippe" als Mitveranstalter für o.g. Kundgebung auftrat. Mit noch größerer Verwunderung mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass Sie selbst nach den Querelen um die Bürgerwache nicht auf Distanz zu dieser Veranstaltung und insb. zu den Mitveranstaltern gingen.

In Ihrem Schreiben an die Antifa-West begründen Sie Ihr Eintreten für diese Veranstaltung damit, dass Meinungsvielfalt innerhalb der Linken notwendig und förderlich sei, man ggf. gar eine gemeinsame Basis bzgl. Antisemitismus und Nationalismus erreichen könne, so eine kontroverse Diskussion initiiert werde. Den Versuch eine solche gemeinsame Basis zu finden, hat es von unserer Seite gegeben. Er ist gescheitert. Wir wurden von so genannter "antideutscher" Seite für politische Inhalte und Formen instrumentalisiert, die gegenüber unseren antifaschistischen Ansätzen kontraproduktiv sind und in weiten Teilen unseren politischen Grundsätzen zuwiderlaufend. Wir haben jedwede Zusammenarbeit mit "antideutschen" Gruppen deshalb eingestellt.

Wir würden uns freuen, wenn auch Sie sich dazu entschließen könnten, "antideutsche" Politikansätze, die Rassismus und Kriegstreiberei implizieren, als nicht unterstützenswerten zu bewerten. Wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass wir als ein Verein, der sowohl in der Region als auch bundesweit antifaschistische Veranstaltungen mit ReferentInnen beschickt, uns zu Konsequenzen gezwungen sehen, sollte eine Zusammenarbeit zwischen dem "antideutschen" Spektrum und Ihnen fortbestehen. Gegenüber den lokalen Trägern unserer Referate und Seminarwochenende müssten wir darauf bestehen, dass Veranstaltungen mit ReferentInnen von "Argumente und Kultur" nicht über das "Friedensbüro –Bildungswerk Lippe" abgerechnet werden können. Wir sehen uns zu diesem Schritt gezwungen, weil wir jedweden Zusammenhang mit "antideutschen" Inhalten und Strukturen ablehnen müssen, um unsere Inhalte, unseren Begriff von Antifaschismus und unseren Kampf gegen Antisemitismus nicht von "antideutschen" Positionen diskreditieren zu lassen. Diese Position ist nicht als Pression gegen das "Friedensbüro – Bildungswerk Lippe" zu verstehen. Sie ist allein der politischen Notwendigkeit geschuldet, in keiner Weise mit dem "antideutschen" Spektren in einem Zusammenhang gestellt werden zu können.

Diese Position ist mit der Bielefelder "Antifa-West" , der Hausversammlung der "alten Pauline" in Detmold und der Kulturinitiative Detmold e.V. abgestimmt. Mit diesen Gruppen stimmen wir auch darin überein, dass eine öffentliche Positionierung regionaler Initiativen sowie studentischer Gruppen gegen eine Zusammenarbeit mit dem "Friedensbüro – Bildungswerk Lippe" notwendig wird, so Sie eine weitere
Zusammenarbeit mit Gruppen aus dem "antideutschen" Spektrum anstreben.

Gern sind wir dazu bereit, unsere Positionen gegenüber Ihnen in einem Gespräch näher zu erläutern und verbleiben

mit freundlichen Grüßen


zurück