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Dekade zur Überwindung von Gewalt im Kirchenkreis Vlotho mit dem Internationalen Versöhnungsbund Deutscher Zweig e.V. , 18.05.2005 :

Gerechter Krieg? / Kriegsdienstverweigerer der Alliierten im Zweiten Weltkrieg berichten / George Houser

Donnerstag, 19. Mai 2005
Beginn: 19.30 Uhr
Dietrich-Bonhoeffer-Haus
Bad Oeynhausen
Kaiserstraße / Eingang Bismarckstraße

Am 8. Mai 2005 - 60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wird besonders an die Schrecken des Krieges und ihrer Opfer und an die Befreiung vom Nationalsozialismus gedacht. Es wird daran erinnert, dass der Sieg der Alliierten notwendig war, um Deutschland, Europa und die Welt von Hitler zu befreien. Nur so konnte der Holocaust gestoppt werden.

Erst in den letzten Jahren wird auch an die Männer gedacht, die sich dem Dienst der deutschen Wehrmacht widersetzten und dabei ihr Leben riskierten oder es verloren haben.

Weitgehend unbekannt ist aber, dass in England und den USA auch Menschen den Kriegsdienst verweigert haben – und zwar nicht, weil sie mit Hitlers Zielen sympathisierten, sondern aus ihrer christlichen oder ethischen Überzeugung, die sie jeden Kriegsdienst ablehnen ließ.

In England waren es über 64.000 Kriegsdienstverweigerer. Viele von ihnen sind ins Gefängnis gewandert. 10.836 Männer konnten einen Nicht-Kampf-Dienst ableisten.

In den USA gab es seit 1940 ein Kriegsdienstverweigerungsgesetz, und so akzeptierten Tausende eine "Arbeit von nationaler Wichtigkeit". Vielen war diese Lösung jedoch unakzeptabel, so dass bis zum Ende des Krieges etwa 6.000 Kriegsdienstverweigerer zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden – darunter fünf Mitarbeiter des amerikanischen Versöhnungsbundes.

Kriegsdienstverweigerer der Alliierten im Zweiten Weltkrieg berichten

Der Internationale Versöhnungsbund, hat einige der wenigen noch lebenden Kriegsdienstverweigerer aus England und den USA nach Deutschland zu einer Veranstaltungsreihe eingeladen, unter anderem George Houser und Dr. Charles Swift.

So ist es dem Dekadekreisen in den Kirchenkreisen Vlotho und Herford gelungen Mr. Houser in Kooperation mit dem Versöhnungsbund für einen Abend zu gewinnen.

Warum haben diese Männer die Teilnahme an diesem "gerechtesten aller gerechten" Kriege verweigert? Wie ist es ihnen bei ihrer Kriegsdienstverweigerung und in ihrem Leben ergangen? Diese Fragen werden die Personen auf ihrer Rundreise durch Deutschland begleiten.

Den Abschluss bildet die Teilnahme am Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover vom 25. bis 29. Mai 2005.

George Houser war Totalverweigerer. Er war Vorkämpfer in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und hat für die Unabhängigkeitsbewegung in Afrika gearbeitet. Sein Buch "No One Can Stop the Rain" (1989) beschreibt diese Erfahrungen.

Der Vortrag mit George Houser und seiner Frau wird übersetzt. Für Fragen und zur Diskussion wird genug Zeit gegeben.


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