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Paderborner Kreiszeitung / Neue Westfälische , 29.03.2005 :

Brücken für die Zukunft / Deutsch-russisches Symposium am 1. April in der Kulturwerkstatt

Paderborn (NW). Anfang April sind es sechzig Jahre her, seitdem US-amerikanische Einheiten die Tore des Großlagers Stukenbrock-Senne öffneten, in dem vorwiegend Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion gefangen gehalten, unmenschlich behandelt wurden und 65.000 von ihnen zu Tode kamen.

Aus diesem Anlass lädt die Deutsch-Russische Gesellschaft Rhein/Ruhr zum deutsch-russischen Symposium "Aus der Geschichte lernen - Aus dem Erinnern Brücken bauen für die Zukunft" mit Zeitzeugen und Wissenschaftlern. Es findet statt am Freitag, dem 1. April, 18.30 Uhr in Paderborn, Kulturwerkstatt, Bahnhofstr. 64.

Am schlimmsten betroffen durch den Zweiten Weltkrieg war die Bevölkerung der UdSSR. Wie die Vernichtung des europäischen Judentums so war auch die Unterwerfung und Versklavung des "Ostraumes" ein Grundelement der Politik des deutschen Faschismus. Aus dieser Geschichte eines monströsen Staatsverbrechens Lehren für Gegenwart und Zukunft zu ziehen, ist eine Aufgabe, die nicht nur den Regierungen überlassen werden darf.

Beim Symposium berichten und nehmen Stellung von russischer Seite Prof. Dr. Abdul Achtamsjan (Moskau), Prof. Dr. Wladimir Naumow (Moskau), Botschaftsrat a.D. Dr. Anatoli Popow (Moskau), und von deutscher Seite Prof. Dr. Arno Klönne (Demokratische Initiative Paderborn), Werner Höner (Vorsitzender Arbeitskreis "Blumen für Stukenbrock"), Uwe Koopmann (Landesverbindungslehrer NRW, Deutsch-Russische Gesellschaft).

Zeitzeugen, Wissenschaftler und engagierte Bürgerinnen und Bürger werden sich mit folgenden Fragen auseinandersetzen: Welche politischen Konsequenzen ziehen wir aus den Erfahrungen der aggressiven Politik des deutschen Faschismus und des Zweiten Weltkrieges? Wie ist es bestellt um die Vermittlung von Lehren aus der Geschichte an die nachwachsende Generation? Was können wir im Sinne einer Diplomatie von unten für eine bessere Verständigung zwischen Bürgerinnen und Bürgern in den Staaten der ehemaligen UdSSR und in Deutschland tun?


lok-red.paderborn@neue-westfaelische.de

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