Schaumburger Zeitung ,
02.05.2005 :
"Mit allen Kräften gegen die braune Gesinnung kämpfen" / Überparteiliche Kundgebung an der Stadtkirche: Alle Redner fordern zum vehementen Engagement gegen Rechts auf
Bückeburg (thm). "Wir dürfen die Straße nicht den Neonazis überlassen." Diesen Satz von Niedersachsens ehemaligem Innenminister Heiner Bartling hätten gestern sicherlich alle Redner unterschrieben. Bartling war einer der Redner bei der überparteilichen Kundgebung für Demokratie und interkulturelle Verständigung ander Stadtkirche.
Bartling forderte dazu auf, nicht nur in den Schulen rechtsradikalen Entwicklungen entgegenzutreten. "Das fängt schon damit an, dass wir an der Theke so manchen Sprüchen widersprechen!"
Auch Bückeburgs SPD-Ortsvereinsvorsitzende Anka Knechtel mahnte die "deutliche Absage an faschistische und undemokratische Gesinnung" an. Für sie ist mit dem Aufmarsch der Rechten eine "Grenze überschritten".
Der Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy (SPD) nannte die Anhänger der Neonazis "Neugestrige". Man müsse dafür sorgen, dass dem Ausgrenzen von Minderheiten jedweder Couleur entschieden entgegengetreten werde. "Wer das nicht akzeptiert, der wendet sich gegen die Gesellschaft als Ganzes."
Das sieht auch Grünen-Landtagsabgeordnete Ursula Helmhold so. "Wir müssen aufpassen und das Gedenken zum bevorstehenden 8. Mai nicht von den braunen Rattenfängern vereinnahmen lassen", forderte sie dazu auf, gerade den jungen Menschen immer wieder zu erklären, welch hohes und verteidigenswertes Gut die Würde eines jeden Menschen sei.
Landesbischof Jürgen Johannesdotter, der kürzlich an der Gedenkfeier in Bergen-Belsen teilgenommen hatte, sagte, "dort sieht man: Der 8. Mai war wirklich ein Tag der Befreiung." Gegen die braune Gesinnung müsse man "mit allen Kräften kämpfen".
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