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Deister- und Weserzeitung , 24.03.2020 :

Gemeinsam gegen Hass und Gewalt

Hameln. "Die jahrelangen Hass-Parolen gegenüber Juden, Muslimen, Geflüchteten und weiteren Minderheiten sowie die Angriffe auf Ehrenamtliche und Engagierte müssen endlich aufhören": Aus diesem Grund wenden sich Silvia Büthe, Volker Eggers und Peter Kurbjuweit vom regionalen Bündnis Bunt statt Braun mit dem Aufruf "Gemeinsam für Toleranz und Solidarität - geschlossen gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus, faschistische Tendenzen, Hass und rechte Gewalt" an die Menschen im Landkreis Hameln-Pyrmont. Das Bündnis Bunt statt Braun, das in Hameln-Pyrmont seit Februar 2009 besteht, hat "mit Fakten und Argumenten zur Aufklärung beigetragen und vor den Auswirkungen und Gefahren von Menschenverachtung, Ausgrenzung und Rechtspopulismus gewarnt", so Volker Eggers. Für Peter Kurbjuweit ist es sehr wichtig, dass "verbale und körperliche Übergriffe nicht mehr schweigend hingenommen werden". Silvia Büthe legt besonderen Wert darauf, "dass auch vor Ort ausreichende Mittel und Möglichkeiten für Beratung und politische Fortbildung gegen Rechtsextremismus zur Verfügung gestellt werden". red.

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Evangelisch-Lutherisches Hamelner Münster St. Bonifatius, 20.03.2020:

Bunt statt Braun Hameln-Pyrmont

Das regionale Bündnis Bunt statt Braun, vertreten durch Silvia Büthe, Volker Eggers und Peter Kurbjuweit wendet sich mit dem Hamelner Aufruf "Gemeinsam für Toleranz und Solidarität - Geschlossen gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus, faschistische Tendenzen, Hass und rechte Gewalt" an die Menschen im Landkreis Hameln-Pyrmont.

Als Gründe für diesen Aufruf nennen die drei Bündnissprecher die NSU-Morde, den Brandanschlag in Salzhemmendorf, die Ministerpräsidentenwahl in Thüringen, die Tötung des Politikers Walter Lübcke und den Mordanschlag in Hanau und erklären: "Die jahrelangen Hass-Parolen gegenüber Juden, Muslimen, Geflüchteten und weitere Minderheiten sowie die Angriffe auf Ehrenamtliche und Engagierte müssen endlich aufhören."

Volker Eggers weist darauf hin, dass das Bündnis Bunt statt Braun in Hameln-Pyrmont seit Februar 2009 bestehe: "In diesen elf Jahren haben wir in Veranstaltungen mit Fakten und Argumenten zur Aufklärung beigetragen und durch Aktionen, Veröffentlichungen und auf Kundgebungen vor den Auswirkungen und Gefahren von Menschenverachtung, Ausgrenzung und Rechtspopulismus gewarnt."

Für Peter Kurbjuweit ist es sehr wichtig, dass "verbale und körperliche Übergriffe, zu denen es bei etwa zwei Drittel aller Einsatzkräfte, ehrenamtlichen Helfern und Kommunalpolitikern auch vor Ort im Landkreis kommt, nicht mehr schweigend hingenommen werden".

Auch Silvia Büthe seien alle Punkte sehr wichtig: "Besonderen Wert lege ich darauf, dass auch vor Ort ausreichende Mittel und Möglichkeiten für Beratung und politische Fortbildung gegen Rechtsextremismus zur Verfügung gestellt werden."

Bunt statt Braun will mit dem Aufruf die folgenden zehn Punkte stärker ins tägliche Blickfeld richten:

1. Geschlossen zusammenstehen: Wir müssen gemeinsam gegen Gewalt, Bedrohungen, Hass und Extremismus jeglicher Art eintreten!

2. Ernst nehmen: Zu viele Menschen erleben täglich erniedrigende, verletzende, gewaltvolle Äußerungen und Übergriffe, die ernst genommen werden müssen. Populistisches Sprechen schürt Angst und grenzt aus.

3. Dagegen reden: Wir dürfen nicht schweigen, sondern können durch Widerspruch, deutliches Positionieren und engagierte Diskussionen ein Zeichen setzen, um Minderheiten zu schützen.

4. Weltoffen und friedlich: Lassen Sie uns gemeinsam mit allen Nationalitäten und Glaubensgemeinschaften für eine weltoffene und friedliche Gesellschaft eintreten.

5. Jeder Einzelne zählt: Jedes einzelne Engagement gegen Rechtsextremismus trägt zur Stärkung einer demokratischen Kultur bei. Seien Sie daher selbst aktiv!

6. Engagement stützen: Schluss mit den Übergriffen und groben Beleidigungen - gerade auch durch rohe Sprache und Videoclips im Internet - gegenüber Personen, die sich gesellschaftlich engagieren.

7. Schutz vor Waffengewalt: Der Umgang mit Waffen muss durch rigorose Anwendung bestehender Gesetze und Regelungen besser kontrolliert und stärker eingeschränkt werden.

8. Mehr Beratung und politische Bildung: Mehr Geld für Beratung und politische Bildung und Fortbildung gegen Rechtsextremismus - auch vor Ort.

9. Keinen Schritt nach rechts: Mit Demokratie-Feinden darf es keine Kooperation geben - nicht im Bund, nicht in den Ländern und nicht auf kommunaler Ebene!

10. Gemeinsam entschieden handeln: Gegen die Feinde der Demokratie und für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft müssen alle Demokratinnen und Demokraten gemeinsam eintreten und entschieden handeln.

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Deister- und Weserzeitung, 10.03.2009:

"Bunt statt braun" wird aktiv"

In Hameln hat sich ein Bündnis gegen Rechts gegründet

Hameln (ni). Sie wollen eintreten für die Grundwerte der Demokratie und denen die Stirn bieten, die Fremdenhass schüren, Antisemitismus predigen und eine unverkennbare Neigung zur menschenverachtenden Ideologie der Nationalsozialisten haben: In Hameln hat sich das "Bündnis Bunt statt Braun" gegründet.

Mehr als 30 Mitstreiter aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Gruppen und Altersklassen haben die Initiatoren Silvia Büthe und Volker Eggers - Diakonin beim evangelischen Jugenddienst, die eine, Gewerkschaftssekretär der andere - bereits gewonnen. Politiker aller Parteien aus Stadt und Landkreis sind ebenso dabei wie Vertreter der Kirchen, engagierte Lehrer und Schüler. "Wir wissen, dass es auch in unserer Region den Widerstand gegen Rechts gibt, wir wollen versuchen, ihn zu bündeln", sagt Eggers.

Die lokale rechte Szene im Auge behalten, über ihre Akteure und ihre Strategien informieren und die braunen Brandstifter im Kostüm des deutschen Biedermannes entlarven - darum geht es dem Bündnis. Mit öffentlichen Veranstaltungen, per Newsletter und im Internet will die Gruppe aufklären, dass sich NPD-Mitglieder in Vereine einschleichen und sich für die Vorstandsarbeit anbieten, die sonst keiner machen will; dass geschulte braune Gesinnungsgenossen bei "feindlichen" Wahlkampfveranstaltungen auftreten, die "Wortergreifung" proben und damit die gesamte Veranstaltung sprengen; dass die Rechten heute nicht unbedingt Springerstiefel und Glatze tragen, sondern ihren politischen Standort mit ganz anderen Symbolen zu erkennen geben.

Wer an einer Mitarbeit im Bündnis interessiert ist, kann telefonisch Kontakt zu Silvia Büthe (05151 / 28980) oder Volker Eggers (05151 / 7664) aufnehmen.

Bildunterschrift: Volker Eggers und Silvia Büthe haben das "Bündnis gegen Rechts" initiiert.


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