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Westfalen-Blatt , 12.03.2020 :

Appell zur Flüchtlingsaufnahme

Paderborner Institutionen schreiben Brief an Kanzlerin Merkel

Paderborn (WB/mba). In einem Brief haben sich mehrere Institutionen aus Paderborn an Kanzlerin Merkel gewandt. Darin sprechen sich Stadt, Erzbistum, evangelischer Kirchenkreis, Seebrücke, DGB-Kreisverband und Forum der Religionen gegen Abschottung und Abgrenzung aus. Gleichzeitig rufen sie zur Umsetzung einer EU-weiten Flüchtlingsstrategie auf.

"Wir sehen in Griechenland, dass das Thema brandaktuell ist", sagte Paderborns Bürgermeister Michael Dreier (CDU). Es bedürfe einer Reform der EU-Migrationspolitik, die die Menschenwürde und die Menschenrechte mit einschließe. Angesichts tausender Menschen an der Grenze zwischen der Türkei und Griechenland, die hofften, in die EU zu gelangen, müsse schnell eine gesamteuropäische Lösung her. Aber auch für die Menschen, die übers Mittelmeer nach Europa flüchteten, müsse eine Lösung gefunden werden. "Die Pflicht zur Seenotrettung ist Völkerrecht und das Recht auf Leben nicht verhandelbar", heißt es in dem Brief. Die Stadt Paderborn wolle sich allerdings nicht wie etwa Bielefeld an der Aktion "sichere Häfen" beteiligen und zusätzliche Flüchtlinge aufnehmen, sagte Dreier: "Auf der Grundlage des ­Königsteiner Schlüssels werden wir aber jedem Geflüchtetem helfen, der Paderborn zugewiesen wird." Der Bürgermeister verwies auf ein hohes haupt- und ehrenamtliches Engagement in Paderborn bei der Hilfe für Geflüchtete.

Dr. Thomas Witt, Flüchtlingsbeauftragter des Erzbistums, betonte, dass es darum gehe, "ein Zeichen von unten zu setzen, dass Lösungen gefunden werden müssen". Es sei wichtig, zu zeigen, dass es auch viele Menschen gebe, die nicht wollten, dass die EU-Außengrenzen dicht gemacht werden.

Bildunterschrift: Bürgermeister Michael Dreier mit dem Brief an Angela Merkel.

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