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Westfalen-Blatt / Zeitung für Schloß Holte-Stukenbrock , 11.03.2020 :

Gedenken an die Befreiung verschoben

Von Monika Schönfeld

Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Die für Samstag, 4. April, geplante Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestag der Befreiung des Kriegsgefangenenlagers Stalag 326 ist abgesagt worden. Das bestätigt Landtagspräsident André Kuper auf Nachfrage des Westfalen-Blattes. Grund ist die potenzielle Gefahr durch das Coronavirus. Es ist geplant, zur Gedenkveranstaltung Überlebende des Stalag einzuladen, die schon sehr betagt sind.

"Auch der internationale "Marsch der Lebenden", der Gedenkmarsch von Auschwitz nach Birkenau, der für den 21. April geplant war, ist wegen der Ausbreitung des Coronavirus auf unbestimmte Zeit verschoben worden", sagt André Kuper.

"Ich habe mit Bürgermeister Hubert Erichlandwehr besprochen, dass wir das Gedenken an den 2. April 1945 noch dieses Jahr nachholen. Landtag und Stadt Schloß Holte-Stukenbrock sind die Veranstalter der Gedenkveranstaltung", sagt Kuper. Er und Erichlandwehr haben am Dienstag den Vorstand des Fördervereins der Gedenkstätte informiert, die Staatskanzlei und die Landeszentrale für politische Bildung. Die anderen, die sich an der Gedenkveranstaltung beteiligen wollten, sollen im Laufe des Mittwochs informiert werden.

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Neue Westfälische - Tageblatt für Schloß Holte-Stukenbrock, 20.11.2019:

Blumen für Stukenbrock: "Gedenktag am 2. April"

Es geht um die Befreiung des Kriegsgefangenenlager Stalag 326 vor 75 Jahren

Schloß Holte-Stukenbrock(sk). Seit den 60er Jahren kümmert sich der Arbeitskreis "Blumen für Stukenbrock" darum, dass die Toten und Überlebenden des Stalag 326 für überwiegend sowjetische Kriegsgefangene nicht in Vergessenheit geraten, unter anderem mit einer jährlichen Gedenkveranstaltung Anfang September. Anlässlich des 75. Jahrestages der Lagerbefreiung durch die Amerikaner am 2. April 1945 schlägt der Vorsitzende des Arbeitskreises, Hubert Kniesburges, einen zusätzlichen Gedenktag vor. Er richtet sich mit seinem Anliegen an den Landtagspräsidenten, Landrat, Bürgermeister, Geschäftsführer der Gedenkstätte Stalag 326, Vorsitzenden des Fördervereins der Gedenkstätte und den Sprecher der Regionalen Arbeitsgruppe "Stalag 326" im Verein "Gegen Vergessen - für Demokratie" (Bielefeld).

"Es geht uns mit der Würdigung dieses Tages um einen Dank an die Befreier des Lagers, dessen Insassen alle vom Tode bedroht waren. Sie retteten nicht nur das Leben von mehreren tausend Gefangenen, sondern auch unser Land vor weiteren Zerstörungen und viele Menschen vor der der Nazi-Willkür", schreibt Hubert Kniesburges.

"Das Hissen der roten Fahne mit Hammer und Sichel auf dem Reichstag in Berlin durch die Sowjetarmee am 8. Mai 1945 war dann für die Menschheit das Zeichen des Sieges über den Faschismus und für die Beendigung des Zweiten Weltkrieges, mit dem Deutschland unermessliches Leid und millionenfachen Tod zu verantworten hatte. All das darf niemals vergessen werden."

Mit großer Sorge sehe der Arbeitskreis "Blumen für Stukenbrock" in der Gegenwart, "wie es neonazistischen Kräften immer wieder mit Duldung und Hilfe staatlicher Stellen gelingt, offen faschistisches Gedankengut zu verbreiten und Ausländerfeindlichkeit zu propagieren. Morddrohungen, Morde, Beleidigungen, Brandstiftungen und Hetze sind ihnen Mittel, um Aufmerksamkeit zu erregen. "Der Schoß ist fruchtbar noch", warnte Bertold Brecht nach Kriegsende."

"Offenes Engagement gegen diese Kräfte der unseligen Vergangenheit"

Die Wahlergebnisse für die AfD würden das erschreckend deutlich machen, wie auch die Tatsache, "dass Neonazis am 9. November mit ausdrücklicher Genehmigung durch Gerichtsbeschluss und unter Polizeischutz in Bielefeld für die Freilassung einer Auschwitz-Leugnerin marschieren konnten. Ermutigend für uns alle war allerdings das Auftreten von über 14.000 Demokraten gegen die Provokation. Es bedarf nach unserer Meinung mehr und öfter ein offenes Engagement gegen diese Kräfte der unseligen Vergangenheit."

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Am 2. April 1945 befreiten amerikanische Soldaten die im "Stammlager 326 (VI K) Senne" Überlebenden, etwa 8.500 Gefangenen, bis dahin hatten insgesamt 307.679 Rotarmisten das Stalag Senne durchlaufen.

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www.stalag326.de

www.blumen-fuer-stukenbrock.eu


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