www.hiergeblieben.de

Die Glocke , 14.04.2005 :

(Harsewinkel) Gedenktafeln im St.-Lucia-Kirchturm / Zwangsarbeiter werden genannt

Harsewinkel (hebo). Nun ist die Entscheidung endgültig gefallen: Das Harsewinkeler Ehrenmal an der Münsterstraße wird nicht verändert. Der Schul-, Kultur- und Sportausschuss stimmte am Dienstag einmütig dem Vorschlag zu, die Gedenktafeln mit den Namen der Kriegstoten nicht am Ehrenmal oder auf dessen Vorplatz anzubringen, sondern im Turmraum der St.-Lucia-Kirche.

Wie berichtet, hatte Pfarrdechant Wim Wigger diesen Vorschlag unterbreitet. Stadtarchivar Eckhard Möller erläuterte, es sei vorgesehen, eine Gedenktafel - die mit den Namen der Toten der Befreiungskriege, der Einigungskriege und des Ersten Weltkriegs - an der Nordwand des Turmraums anzubringen und eine zweite - die mit den Namen der Toten des Zweiten Weltkriegs - an der Südseite. Letztere solle nicht nur die Namen der gefallenen Soldaten, sondern auch die der getöteten Zivilisten, der KZ-Opfer und der in Harsewinkel gestorbenen ausländischen Kriegsgefangenen auflisten.

Das war Dorothee Schmitz-Wehmöller (Bündnis 90/Die Grünen) nicht genug. Sie beantragte, auch die Namen der in Harsewinkel umgekommenen Zwangsarbeiter/innen in die Totenliste des Zweiten Weltkriegs mit aufzunehmen. Dem stimmte der Ausschuss einmütig zu. Auch Georg Terlutter, der die Diskussion um das namentliche Gedenken an die Kriegstoten angestoßen hatte, und Ortsheimatpfleger Konrad Volmer meinten nach der Sitzung am Dienstag übereinstimmend: "Mit dieser Lösung können wir leben."


glocke-online@die-glocke.de

zurück