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Gütersloher Volkszeitung / Die Glocke , 07.04.2005 :

Sozial- und Asylhilfe im Jahr 2004 / Die Anstrengungen haben sich gelohnt

Von Eva Haunhorst

Oelde (gl). Wie haben sich die Zahlen von Sozial- und Asylhilfeempfängern im vergangenen Jahr entwickelt? Diese Frage beantwortete Norbert Pinkerneil, Leiter des Fachdienstes Soziales, am Dienstag im Sozialausschuss. Für 2004 konnte er erfreuliche Zahlen bekannt geben. Wie es in diesem Jahr, Stichwort Hartz IV, weitergeht, ist noch unklar.170 Bedarfsgemeinschaften haben Ende 2004 Hilfe zum Lebensunterhalt bezogen. Seit drei Jahren ist diese Zahl relativ konstant geblieben. Von den 380 Personen, die Ende des vergangenen Jahres zu Empfängern von Leistungen aus der Sozialhilfe (Hilfe zum Lebensunterhalt, Wohngeld, Hilfe zur Pflege, Krankenhilfe) gehörten, waren 82 Aussiedler und 67 Ausländer. "Die Zahl der Aussiedler ist hier seit 2002 stark gefallen (von 158 auf 82), die der Ausländer leicht gestiegen (von 52 auf 67)", sagte Pinkerneil. Vergleicht man die Gesamtzahl für Ende 2004 mit der von Anfang 2002, beziehen nun 72 Personen weniger Hilfe. Eine Entwicklung, die Pinkerneil auf die stetige Arbeit der Oelder im Bereich der Beschäftigungsförderung zurückführt. Ein Beispiel für die Wirkung dieser Anstrengungen sei auch der Rückgang der Zahl der Alleinstehenden (von 90 auf 50 in drei Jahren) oder der Frauen in Sozialhilfe (von 273 auf 215), sagte Pinkerneil. "Es heißt ja oft, 'Sozialhilfe ist weiblich'. Wir haben uns daher auch darauf konzentriert, Frauen über Trainingsmaßnahmen wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dies kann zum Beispiel im Kiosk im Bahnhof geschehen." Viel schwerer als Alleinstehende seien beispielsweise Alleinerziehende in Arbeit zu vermitteln. Aus diesem Grund sei die Zahl von Kindern in der Sozialhilfe auch im vergangenen Jahr konstant geblieben. Dass die Kosten für Hilfen zum Lebensunterhalt von einem eher "niedrigen Niveau noch gesenkt" werden konnten (von 953.000 Euro in 2002 auf 762.000 Euro in 2004), bezeichnete Pinkerneil als "rundherum tollen Erfolg".

In der Asylhilfe waren Anfang 2005 66 Männer und 39 Frauen. Dass die Ausgaben hier die Einnahmen deutlich übersteigen, hat laut Pinkerneil damit zu tun, dass die Pauschalzahlungen vom Land nur noch ein Vierteljahr gezahlt würden, wenn ein Asylverfahren abgeschlossen sei, die Rückführungen aber nicht so schnell vorgenommen werden könnten. "Erfreulich ist für uns, dass die Zahlungen nun nach einem Schlüssel (Berücksichtigung von Einwohner- und Quadratmeterzahl der Stadt) ausgezahlt werden. Wir sind dann unabhängig davon, in welchem Teil das Verfahren eines Asylbewerbers ist."


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