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WebWecker Bielefeld , 06.04.2005 :

Kapitalistische Krise und Staat

Nach dem scheinbaren Sieg des Kapitalismus und seit der Abdankung des Realen Sozialismus geht es mit ersterem nicht gerade bergauf. Dies wurde noch Anfang der 1990er anders vorhergesagt. Vielmehr verschärfen sich weltweit die ökonomischen Krisen und sozialen Verelendungsprozesse.

Dahinter stehen komplexe Zusammenhänge. Diese greifen globalisierungskritische Bewegungen und antikapitalistische Initiativen auf und versuchen, sie theoretisch hinsichtlich der Ursachen, der aktuellen sowie künftiger Auswirkungen zu durchdringen. Mit dabei auch Michael Heinrich aus Berlin. Der Politikwissenschaftler lehrt an der Freien Universität in Berlin, er ist zudem Redaktionsmitgleid der &rsaquoProkla – Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft‹. Sein jüngstes Buch &rsaquoKritik der politischen Ökonomie – eine Einführung‹ bietet genau die Einführung, die es verspricht.

Nun kommt Heinrich auf Einladung des Bielefelder Rosa-Luxemburg-Clubs am Montag, 11. April, in die Bürgerwache. Eine seiner Thesen: Die Marxsche Kritik an der kapitalistischen Wirtschaftsweise sei widersprüchlich geblieben, interpretierbar und keineswegs abgeschlossen. Heinrich versucht in seinen Studien, Knackpunkte bei Marx wie beispielsweise das &rsaquoGesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate‹ und die daraus von einigen linken Kreisen abgeleitete Zusammenbruchstendenz des Kapitalismus zu durchleuchten und kritisch neu zu reflektieren. Er zeigt auf, wie Marx als Krisentheoretiker zu bewerten ist und wie die Fundamente einer adäquaten Staatskritik beschaffen sein müsste.

Das Buch "Kritik der politischen Ökonomie – eine Einführung" ist 2004 in der zweiten Auflage im Schmetterling-Verlag erschienen und kostet zehn Euro. ISBN 3-89657-588-0.

Die Veranstaltung findet am Montag, 11. April, 20 Uhr, Bürgerwache Siegfriedplatz, statt.


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