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Der Patriot - Lippstädter Zeitung , 29.03.2005 :

"Die Erinnerung gilt es wach zu halten" / Zum 60. Mal Gedenktag für die Opfer des Faschismus / Feierstunde am Mahnmal an der Josephs-Kirche

Lippstadt. "Die Erinnerung gilt es wach zuhalten, damit sich die Dinge nicht wiederholen", mit diesen eindringlichen Worten mahnte Lore Junge vom internationalen Rombergpark-Komitee in ihrer Ansprache in Lippstadt zum diesjährigen Gedenken an die Opfer des Faschismus.

Am 31. März 1945 waren sechs Arbeiter des Lippstädter Werkes Westfälische Union sowie sieben französische Zwangsarbeiter, die auf der Union arbeiteten, im Rombergpark in Dortmund von der Gestapo ermordet worden. Mit ihnen starben außerdem 300 weitere Widerstandskämpfer. Die Stadt Lippstadt gedenkt ihrer alljährlich gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund, Kreis Region Südöstliches Westfalen, in der Karwoche. So hatten sich auch in diesem Jahr am Karsamstag, zum 60. Jahrestag der Ermordung, einige Familienangehörige der hingerichteten Widerstandskämpfer, sowie zahlreiche Vertreter aus Politik und Gesellschaft am Gedenkstein für die Opfer des Faschismus an der St. Josephs-Kirche eingefunden.

"Wir dürfen die Ereignisse der Karwoche 1945 nicht vergessen", lautete auch der Tenor in der Ansprache von Johannes Berhorst, erster Bevollmächtigter der IG Metall Lippstadt. Denn nur aus der Vergangenheit könne man für die Zukunft lernen. "Hoffnung in die Zukunft erfüllt sich jedoch nicht von selbst", betonte Berhorst. Auch Wilhelm Glarmin, der als stellvertretender Bürgermeister für die Stadt Lippstadt sprach, appellierte an die Anwesenden, für Frieden und Freiheit einzutreten. "Doch wer nicht weiß, was geschehen ist, kann auch nicht sagen, was kommen mag", zitierte Glarmin den Philosophen Theodor W. Adorno.

Zum Nachdenken regten außerdem einige Freiheits- und Arbeiterlieder an. Diese wurden von Klaus Armoneit mit der Gitarre vorgetragen und bildeten den musikalischen Rahmen der Veranstaltung.


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