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Lippe aktuell , 31.07.2002 :

Hendrik Schnelle als Wahlkampfthema / Jusos greifen JU an

Detmold. Die Junge Union Detmold (JU) soll sich öffentlich von Ratsherrn Hendrik Schnelle distanzieren. So der Tenor der Reaktion der Detmolder Jungsozialisten (Jusos) auf die Entscheidung des Landesschiedsgerichts der JU, Hendrik Schnelle voterst nicht aus der Jugendorganisation der CDU auszuschließen. Außerdem drohen die Jusos an, die "Personalie Schnelle" zum Thema im bevorstehenden Bundestagswahlkampf in Detmold zu machen.

"Was für hinreichende Beweise braucht die Junge Union denn noch?", Benedikt Engelmeier, stellvertretender Vorsitzender der Jusos in Detmold, war erbost.

Zwei Gerichte seien unabhängig voneinander zu der Erkenntnis gekommen, Ratsherr Schnelle habe die ihm zu Last gelegten fremdenfeindlichen Äußerungen getätigt. Hendrik Schnelle gehöre damit nicht mehr zum Kreis der Demokraten. Auch die Mutterpartei habe ein Trauerspiel abgeliefert und viel zu lange gezaudert, ehe sie Schnelle den Laufpass gegeben hätte. Das Verhalten der JU setze dem Ganzen aber die Krone auf.

Einen faden Beigeschmack hinterlasse vor allem, dass Tanja Kneffel, ehemalige Vorsitzende der JU Lippe, als Landesgeschäftsführerin in das gesamte Verfahren eingebunden gewesen sei. Warum wusste Kneffel nicht, dass das Urteil gegen Schnelle rechtskräftig ist und hat darauf gedrängt, den wegen Volksverhetzung verurteilten auszuschließen, wollen die Jusos wissen. "Welche Geisteshaltung muss in der Spitze der JU vorliegen, wenn sie eine Person wie Schnelle weiterhin in ihrer Organisation duldet", fragte Engelmeier, der selbst Mitglied der Schülervertretung an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule ist. Einer Schule, der für ihr Engagement das Prädikat "Ohne Rassismus" verliehen wurde.


la.redaktion@lippe-aktuell.de

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