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Lippische Landes-Zeitung , 08.09.1993 :

Ökumenisches Forum / Aktionen für Roma vorgestellt

Kreis Lippe/Bad Salzuflen. Sieben Asylanträge von Roma, zur Zeit in Containern in Remmighausen untergebracht, sind abgelehnt worden. Rechtsanwalt Günter Meyners hat bei der Stadt Detmold eine Duldung der Roma beantragt und Verfassungsklage gegen die Ablehnung der Asylanträge eingereicht. Auf dem Ökumenischen Forum "Flüchtlinge in Lippe" sprach er die Hoffnung aus, dass im Zeitraum der Duldung die Verfassungsklage verhandelt werde. Allerdings wies er darauf hin, dass seit der Änderung des Bundesverfassungsgerichtsgesetzes vom 13. August dieses Jahres eine Verfassungsklage ohne Angabe von Gründen abgelehnt werden konne.

Zu dem Ökumenischen Forum hatte der Ökumenereferent der Lippischen Landeskirche, Dr. Ulrich Möller, eingeladen. Gastgeberin war die reformierte Gemeinde in Bad Salzuflen. Andere Teilnehmer berichteten sichtlich betroffen von ihren persönlichen Erfahrungen bei der Ablehnung von ihnen betreuter Flüchtlinge. Das Miterleben von Enttäuschung und Verzweiflung ist nach diesen Aussagen für die Betreuer schwer zu ertragen. Das Ökumenische Forum sieht einë Vorsorge in den Heimatländern der Abgeschobenen in Zukunft als wichtige Aufgabe an.

Außerdem wurde eine Aktionswoche mit abschließendem Gottesdienst in Remmighausen vorgestellt. Im Mittelpunkt sollen die 40 dort untergebrachten Roma stehen. Zur Sprache kam auch eine Anfrage an das Ökumenische Forum nach einer Beteiligung an einem Antirassismuszentrum in Westfalen. Beide Themen werden beim nächsten Treffen am 30. September im Diakonischen Werk, Leopoldstraße 27 in Detmold, noch einmal zur Sprache kommen.


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