www.hiergeblieben.de

Mindener Tageblatt , 02.03.2005 :

General als Taufpate / Mudra-Straße geplant

Minden (ani). Die neue Straße auf dem ehemaligen Kasernengelände an der Ringstraße soll nach General Karl Bruno Julius von Mudra benannt werden. Darauf einigten sich die Mitglieder des Bauausschusses während der jüngsten Sitzung mit einer Gegenstimme der Grünen.

General Mudra wirkte von 1911 bis 1913 als Chef des Ingenieur- und Pionierkorps. "Als sein besonderer Verdienst gilt, dass er den besonderen Wert gemeinsamer Übungen der Pioniere mit anderen Truppengattungen und die Bedeutung der sich ständig fortentwickelnden Technik erkannte", so die Stadtverwaltung. Damit habe Mudra die Bedeutung der Pioniere innerhalb der Armee entscheidend geprägt.

Horst Idelberger (Grüne) kritisierte an der Namensgebung, dass die besonderen Leistungen Mudras ausschließlich im militärischen Bereich liegen. Für das auf dem Gelände geplante Industrie- und Gewerbegebiet habe er sich einen neutralen Namen gewünscht. Auch die Stadtverwaltung hatte es als "zweckmäßig" erachtet, die Straße nach Felix Wankel zu benennen, dem Erfinder des nach ihm benannten Drehscheibenmotors.

Noch im Frühjahr soll auf der ehemaligen Kasernenfläche an der Ringstraße mit dem Bau eines Autohauses begonnen werden. Der Kasseler Unternehmer Peter Glinicke investiert dort in ein millionenschweres Projekt (wir berichteten).




Anmerkungen von www.hiergeblieben.de:

Mudra, Karl Bruno Julius von, geboren am 01.04.1851 in Muskau, gestorben am 21.11.1931 in Zippendorf (bei Schwerin) trat 1870 ins Heer ein, wurde 1899 Chef eines Stabes, 1907 Inspekteur der 2. Festungsinspektion Mainz, 1910 Gouverneur von Metz und 1911 Chef des Pionierkorps. 1913 wurde der General der Infanterie geadelt und zum Kommandierenden General des 16. Armeekorps ernannt.

General Karl Bruno Julius von Mudra führte das 16. Armeekorps 1914 während des Krieges in Frankreich. Er übernahm im Januar 1917 die Armee-Abteilung A im Westen, später auch die 1. und 17. Armee.


mt@mt-online.de

zurück