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Lippische Landes-Zeitung ,
02.03.2005 :
Der Opfer gedenken / Ausschuss erwägt Feier
Lage (be). Ein Leserbrief in der LZ half dem Kulturausschuss auf die Sprünge. Darin monierte ein Zeitzeuge, dass in Lage nicht des Kriegsendes vor 60 Jahren und der Opfer der Bombenangriffe gedacht wurde. Nun wird eine Feier erwogen. Henrich Beissenhirtz (CDU) schlug im Kulturausschuss eine Sondersitzung des Rates vor. Das Thema wird demnächst einer entsprechenden Empfehlung von Ausschussvorsitzendem Hans-Martin Kaup zufolge in den Fraktionen weiter beraten. Der Sozialdemokrat hielt zudem die Anbringung einer Plakette mit den Namen der Bombenopfer am Ehrenmal im Friedenspark für sinnvoll. Viel Zeit zu reagieren bleibe nicht mehr, gab Erhard Kirchhof zu bedenken. Lage habe Anfang April '45 kapituliert. Genau am 4. April, so Beissenhirtz.
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Lippische Landes-Zeitung, 26./27.02.2005: Vier Bombenteppiche / "Luftangriff auf das Eisenbahnnetz"; LZ vom 21. Februar
Dank an Herrn Friedrich-Wilhelm Reuter, der in der LZ auf die Bombardierung von Lage am 21. und 22. Februar 1945 hingewiesen hat.
Auch meine Eltern wurden damals bei diesem Bombenangriff umgebracht. Im Alter von 13 Jahren wurde ich Vollwaise, und meine Eltern starben für den größten Verbrecher aller Zeiten. Die Zahl der Toten lag nicht bei 36 und 9, sondern es waren 60 bis 70 getötete Zivilisten. Es wurden vier Bombenteppiche abgeworfen. Der erste fiel in der Gerichts-, Hellmeyerstraße und der Färberei Kotzenberg, der zweite auf Hardisser Gebiet im alten Obstgarten, der dritte traf die Hagensche Straße, und der vierte zerstörte die Ecke Paulinen- und Hindenburgstraße, wobei auch mein Elternhaus völlig zerstört wurde.
Drei Wochen später wurden dann die Eisenbahnbrücke und der Friedhof an der Pottenhauser Straße zerbombt. Zu der Zeit war ich bei Verwandten in Schuckenbaum. Als ich von der Zerstörung des Friedhofes erfuhr, bin ich sofort mit dem Fahrrad nach Lage gefahren, um nach dem Grab meiner Eltern zu schauen. Das Grab meiner Eltern war noch da, aber die herumliegenden und in den Bäumen hängenden Leichenteile werde ich mein Leben lang nicht vergessen.
Leider ist es dem Lagenser Klüngel in 60 Jahren nicht gelungen, an diese umgebrachten Menschen in würdiger Form zu erinnern. Nicht einmal auf dem Ehrenmal im Friedenspark werden die Namen dieser Kriegstoten erwähnt. Dafür werden dann jedes Jahr die ungewollt getöteten Soldaten mit "Blasmusik und großem Zapfenstreich" geehrt.
Fazit: Es waren ja nur 60 bis 70 durch Bomben getötete Zivilisten, und da halten es Politik, Verwaltung und Kirche nicht für nötig, diese Toten an ihrem 60. Todestag zu würdigen und ihrer entsprechend zu gedenken.
Kurt Stugemann
Am Bach 28
Detmold
Lage@lz-online.de
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