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Deister- und Weserzeitung , 01.03.2005 :

Aus kleinen Anfängen bis zur eigenen Synagoge / Jüdische Gemeinde Hameln hat jetzt über 200 Mitglieder / Feste, Gottesdienste, Sprachkurse

Hameln (CK). Im achten Jahr ihres Bestehens ist die jüdische Gemeinde Hameln von einstmals 40 auf rund 200 Personen angewachsen. Wichtigstes Ziel: der Bau einer eigenen Synagoge in der Bürenstraße. Mit einem Gemeindefest zogen die Mitglieder jetzt ihre Jahresbilanz.

Vorsitzende Rachel Dohme gab einen Rückblick auf die Geschichte: Danach versammelten sich am 6. Februar 1997 sich im Saal der St. Elisabeth-Gemeinde Juden, um darüber zu entscheiden, ob sie eine eigene Gemeinde in Hameln gründen wollten. Rachel Dohme unterstützte die vorwiegend russischsprachigen Kontingentflüchtlinge, beratend stand die Landesvorsitzende, Katarina Seidler, zur Seite. Wenige Tage später stimmten 19 Erwachsenen für die Gründung einer Gemeinde, die inzwischen außerordentlich aktiv ist.

Ihre Ursprünge gehen jedoch noch weiter zurück. Bereits 1992 kam die Familie Pelts aus der Ukraine in das Schloss Hasperde, dort traf sie auf 350 Kontingentflüchtlinge. Zu diesem Zeitpunkt nahm auch Rachel Dohme Verbindung nach Hasperde auf, wöchentlich zwei Mal besuchte sie die Menschen in dem Schloss, sprach mit ihnen über ihre Religion, aber auch ganz praktische, dringende Sachen. 1994 zog die Familie Pelts nach Hameln, und schon am 1996 feierten einige Familien und Rachel Dohme mit ihren drei kleinen Kindern in dieser Wohnung den ersten Shabbat.

Nach der Gründung der Gemeinde stellte die St. Elisabeth-Gemeinde ihren Saal für religiöse und weltliche Feiern Jahre zur Verfügung. Während dieser Zeit konnte auch die Kurie Jerusalem für wöchentlich vier Stunden als Beratungsstelle genutzt werden.

1999 zog die Gemeinde in angemietete Räume in der Ritterpassage, im Juni 2003 verlegte sie ihr Zentrum in die Bahnhofstraße 22.

Die Gemeinde hat letztes Jahr die Stiftung "Liberale Synagoge für Hameln" gegründet mit dem Ziel, auf dem alten Platz in der Bürenstraße eine neue Synagoge zu bauen.

Neben diversen Feiern und Sprachkursen bietet die Gemeindeübrigens auch Hilfe bei Behördengängen, Artzbesuchen oder dem Ausfüllen von Anträgen an.


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