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Die Glocke , 23.02.2005 :

Planungen für den Tag des offenen Denkmals / Erinnerung an trauriges Kapitel Heimatgeschichte

Von Alfred Mense

Beckum (gl). Der "liebe Gefallene" erlebte nicht einmal seinen 19. Geburtstag. Am 6. Februar 1945 starb Fritz Schulte, nachdem er bei Kämpfen nahe Homburg durch "feindlichen Artillerie-Beschuss" schwer verletzt worden war. "Um ihn trauern seine tiefbetrübte Mutter und seine sechs Geschwister, die seine liebe Seele dem Gebete der Gläubigen empfehlen."

Wenn Heinz Schembecker einen der vielen Totenzettel zur Hand nimmt, die als Zeitdokumente im Stadtmuseum Beckum gesammelt werden, dann bekommt der Schrecken des Zweiten Weltkrieges ein ganz persönliches Gesicht. Das neben dem Text stehende Bild zeigt einen Jungen in Uniform, der fast verträumt in die Ferne blickt. Am 1. Mai 1944 trat er als Rekrut in die Wehrmacht ein, nur neun Monate später endete sein junges Leben auf grausame Weise.

Insgesamt 650 solcher Totenzettel von Gefallenen aus der Stadt Beckum haben Heinz Schembecker und Museumsleiter Dr. Martin Gesing mittlerweile gesammelt und digitalisiert. Die Erinnerungen an die Verstorbenen sowie rund 600 Feldpostbriefe von Beckumern, die an den verschiedensten Fronten des Zweiten Weltkriegs kämpften, bilden einen Schwerpunkt einer kleinen Ausstellung, mit der sich das Stadtmuseum Beckum am Tag des offenen Denkmals am 11. September beteiligt. Der hat in diesem Jahr das Schwerpunktthema "Krieg und Frieden". Im Gegensatz zu den Totenzetteln kommen die Feldpostbriefe aus einem Fundes, der Heinz Schembecker und Dr. Gesing von der Sparkasse Beckum-Wadersloh zur Verfügung gestellt worden ist. Die Sparkasse beherbergte zu Kriegszeiten die Redaktion des "Heimat-Boten".


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