Deister- und Weserzeitung ,
16.02.2005 :
Frauen und die Scharia / Vortrag am Dienstag im Hamelner Forum
Hameln. Im Namen der Scharia, dem islamischen Rechtssystem, werden (muslimische) Frauen geschlagen, beschnitten, zwangsverheiratet, vergewaltigt, eingesperrt oder für "die Ehre" ermordet.
Politiker, Juristen, Theologen und männliche Familienmitglieder enthalten Frauen unter Berufung auf das islamische Erb-, Ehe- und Zeugenrecht grundlegende Menschenrechte vor und schreiben ihre untergeordnete Rolle in Familie und Gesellschaft fest. Die Frauen werden der Scharia zufolge zwar als religiös, niemals aber als rechtlich gleichberechtigt angesehen.
Mit wenigen Ausnahmen ist die Scharia in allen islamischen Ländern, aber auch in Teilen von Afrika und Südostasien eine wesentliche oder sogar die einzige Grundlage des Personenstandsrechts und damit der Rechtsprechung in Zivilprozessen. Doch auch in westlichen Staaten beziehen sich immer mehr Gerichte in ihren Urteilen auf die Scharia.
Prof. Ursula Spuler-Stegemann, Hochschullehrerin für Islamwissenschaft, Religionsgeschichte und Türkisch an der Uni Marburg, stellt in ihrem Vortrag im Forum am Dienstag, 22. Februar, um 20 Uhr in der Pfortmühle dar, welche Rechte die Scharia den Frauen zugesteht und welche sie ihnen abspricht. Karten bei den Buchhandlungen Matthias, Seifert undvon Wedemeyer in Hameln sowie im Buchladen am Markt in Emmerthal.
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