Westfälisches Volksblatt / Westfalen-Blatt ,
16.02.2005 :
"Fremder" verlässt nun heimatliche Gefilde / JVA-Leiter Peter Möller in Ruhestand verabschiedet
Von Heinz-Peter Manuel
Büren (WV). "Ich bin vor zwölf Jahren als Fremder aus dem Oberzentrum Bielefeld gekommen, nun verlasse ich heimatliche Gefilde": Zum Teil bewegende Worte fand gestern bei seiner offiziellen Verabschiedung in den Ruhestand nach 43-jähriger Tätigkeit im nordrhein-westfälischen Strafvollzug der langjährige Leiter der Abschiebehaftanstalt Büren, Peter Möller. Er ist nach Vollendung seines 65. Lebensjahres zum 31. Januar in den Ruhestand getreten.
In seinen Grußworten dankte Möller zum einen seinen Vorgesetzten, die ihn und seine Vorstellungen immer unterstützt hätten, und vor allem den Bediensteten in Büren: "Ich verneige mich vor der Leistung meiner Mannschaft", sprach er auch mitunter schwierige Situationen an.
Zuvor hatte Klaus Hübner, Präsident des Landesjustizvollzugsamtes NRW, die immer wieder herausragenden Leistungen Möllers während seiner Laufbahn hervorgehoben. Er erwähnte auch Möllers hohe Motivation, dem gerade Erreichtes nie genug gewesen sei. So habe er sich auch mit der schwierigen Aufgabe des Aufbaus in Büren schnell identifiziert. Nach Ende der "Ära Möller" könne man mit Sicherheit sagen, dass die Anstalt in Büren nach anfänglichen Problemen eine nahezu überall voll akzeptierte Einrichtung sei, auch ein Verdienst der menschlichen Anstaltsleitung Möllers.
Bürens Bürgermeister Wolfgang Runge bezeichnete den Ruheständler als weltoffenen, menschenfreundlichen Mann mit starkem Gewissen. Auch er bescheinigte Möller, einen großen Anteil an dem heutigen Ansehen der JVA, die er als "hoheitlichen Zwitter" bezeichnete, zu haben.
Für viele Jahre der guten Zusammenarbeit bedankte sich die Vorsitzende des Gefängnisbeirates, Friedel Kinner. Anfangs habe niemand so recht gewusst, auf was er sich überhaupt einlasse. Möller habe es in seiner Amtszeit in Büren seit 1993 verstanden, den Beirat in die Arbeit vor Ort einzubeziehen. Auch habe er den Gefangenen immer Mut gemacht. Das gegenseitige Vertrauen haben dem Beirat, der Anstaltsleitung und der Abschiebehaftanstalt insgesamt gut getan, befand Friedel Kinner.
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