Junge Linke Lippstadt ,
15.02.2005 :
Veranstaltungsreihe im März und April in Lippstadt
12.03.2005 - Tagesseminar - Was ist Nationalismus?
ReferentInnen: Jimmy Boyle / Anmeldung: lijuli@web.de
13.03.2005 - Veranstaltung - Was ist eigentlich Faschismus?
ReferentInnen: Antirassistisches Bildungsforum Rheinland
17 Uhr / Weltladen / Blumenstraße 1 / Lippstadt
20.03.2005 - Veranstaltung - "Globalisierung" & "Widerstand"
Referent: Torsten Bewernitz (Münster)
17 Uhr / Weltladen / Blumenstraße 1 / Lippstadt
03.04.2005 - Veranstaltung - Geschichte & Ursachen des Antisemitismus
ReferentInnen: Antirassistisches Bildungsforum Rheinland
17 Uhr / Weltladen / Blumenstraße 1 / Lippstadt
17.04.2005 - Veranstaltung - Neonazis - zwischen Terror, Wahlen & Eventkultur
ReferentInnen: Antirassistisches Bildungsforum Rheinland
17 Uhr / Weltladen / Blumenstraße 1 / Lippstadt
Was ist Nationalismus?
Nationalismus wird gemeinhin als Randphänomen verstanden, von Ewiggestrigen, von rechten Rattenfängern und verirrten Jugendlichen, die bei ihnen eine vermeintliche Orientierung gefunden hätten. Nationalismus sei falsch verstandene Vaterlandsliebe und schlecht für den Standort Deutschland. Jeder aufrechte Patriot habe sich diesen Umtrieben entschieden entgegen zu stellen. Uns leuchtet eine Unterscheidung in falsche und richtige Vaterlandsliebe dagegen nicht ein. Wir sehen im Nationalismus, der Zustimmung und der Parteinahme für die eigene Nation, einen Konsens, der sich durch das gesamte politische Spektrum zieht. Diese Gemeinsamkeit heraus zu stellen, inhaltlich zu analysieren und schließlich zu diskutieren, soll das Ziel unseres Seminars sein. Zu diesem Zweck wollen wir neben den materiellen Grundlagen von Nationalismus ebenso die Reproduktion dieser Ideologie unter die Lupe nehmen. Es werden Fragen behandelt werden wie: Womit hat man es zu tun, wenn man vom "Staat" spricht? Welchen Blick hat ein Staat auf seine Bürger? Und was leistet er für sie? Was fordern Leute ein, wenn sie wollen, dass es Deutschland gut geht? Wovon abstrahieren sie? Und warum liegt ihnen das Wohl ihrer Nation überhaupt am Herzen? Was ist überhaupt zu halten von dem Gedanken, dass "wir alle ein Volk" sind? Diese und andere Fragen sollen auf dem Tagesseminar behandelt werden. Es sei an dieser Stelle noch einmal hervor gehoben, dass all das, was auf dem Seminar erzählt wird, selbstverständlich zur Debatte steht. Jederzeit können Nachfragen gestellt und Kritik geäußert werden.
ReferentInnen: Jimmy Boyle Berlin
Für das Seminar nehmen wir keine Teilnahmegebühr, bitten jedoch um Spenden. Die Anmeldung sollte möglichst früh über die E-Mailadresse lijuli@web.de erfolgen, dort erhaltet ihr dann weitere Informationen. (Anmeldung kann auch verschlüsselt erfolgen)
Was ist eigentlich Faschismus?
Was genau bedeutet Faschismus und wie ist er entstanden? Weshalb wird heute statt von Faschismus von Extremismus oder Radikalismus geredet? Waren die Nationalsozialisten keine Faschisten, sondern Sozialisten? Mit Begriffen wird zugleich Politik gemacht. Im vorherrschenden Diskurs gilt Faschismus als veralterter Propagandabegriff der Linken. In dem Vortrag wird erläutert, warum der Begriff des Faschismus auch heute noch Gültigkeit besitzt. In komprimierter und allgemeinverständlicher Form werden die ideologischen und historischen Grundzüge des Faschismus und seine aktuellen Ausformungen hergeleitet und erläutert.
ReferentInnen: Antirassistisches Bildungsforum Rheinland
"Globalisierung und Widerstand"
Zu dem Begriff "Globalisierung" fallen prompt Events wie die G8- und EU-Gipfel und der massenhafte Gegenprotest ein, doch um was es nun konkret geht, vermag niemand zu äußern. Fakt ist, dass der Begriff der "neoliberalen Globalisierung" in seiner Schwammigkeit kaum zu übertreffen ist und somit einer genauen Analyse bedarf. Was haben Institutionen wie etwa die Weltbank oder die Welthandelsorganisation mit der "Globalisierung" zu tun? Was will die "Antiglobalisierungsbewegung"? Was macht sie zur Massenbewegung? Fehlt es dieser Bewegung an einer ausgeprägten Kritik? Ist es gar richtig sie als Bewegung zu bezeichnen? Wenn ja, ist ein positiver Bezug auf diese überhaupt möglich oder gar dringend erforderlich? Über diese und andere Fragen möchten wir mit Torsten Bewernitz (Münster) am 20.03. um 17 Uhr im Weltladen diskutieren.
Referent: Torsten Bewernitz
Geschichte und Ursachen des Antisemitismus
1933 kam in Deutschland mit der NSDAP die mächtigste antisemitische Partei an die Macht, die es jemals gab. Die Folgen sind bekannt. Was ist Antisemitismus eigentlich genau, wie ist er entstanden und warum hat er eine derartige Verbreitung gefunden? Woher kommt der Begriff? In dem Vortrag wird versucht, an Hand von Beispielen deutlich zu machen, wie sich extrem rechtes Gedankengut im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert verändert hat. Und wie es dazu kommen konnte, dass, als der zweite Weltkrieg ausbrach, die Deutschen fast überall in den besetzten Gebieten Europas willige Handlanger für ihre Verbrechen finden konnten. Es soll aber in dem Grundlagenvortrag vor allem aufgezeigt werden, dass sich bereits bevor Hitler "Mein Kampf" schrieb, die Ideologie des Antisemitismus in vielerlei Form in den meisten europäischen Ländern entwickelt hatte und zu diversen politischen Bewegungen beitrug.
ReferentInnen: Antirassistisches Bildungsforum Rheinland
Neonazismus zwischen Terror, Wahlen und Eventkultur
Das Bild des Neonazismus hat sich verändert. Neonazistische Basisgruppen, so genannte "Freie Kameradschaften", bundesweit vernetzt, schaffen es, ihre "Mitglieder" viel stärker zu binden als die bisherigen Parteien. Mittels Musik mit rassistischen, antisemitischen und nationalistischen Texten werden Jugendliche heute gezielter angesprochen und an das Netzwerk des militanten Neonazismus heran geführt. Der Neonazismus erscheint als eine Art Eventkultur, der aus ihm resultierende Terror wird dabei oft übersehen... Derzeitig versucht die neonazistische Szene einmal mehr, ihre Kräfte zu bündeln. NPD, "Freie Kameradschaften" und bedingt auch die DVU verkündeten pünktlich zur Sachsen-Landtagswahl (9,2% der Wählerstimmen entfielen hier auf die NPD) ihre künftige enge Zusammenarbeit. Der "Kampf um die Straße", der "Kampf um die Köpfe" und der "Kampf um die Parlamente" sollen nun effektiver zusammengeführt werden. Auch bei den anstehenden nordrhein-westfälischen Landtagswahlen am 22. Mai wird diese "Nationale Volksfront" praktiziert. Der multimediale Vortrag des "Antirassistischen Bildungsforum Rheinland" beschreibt die Entwicklung des Neonazismus in Deutschland. In einem zweiten Teil gibt er einen Einblick in die neonazistischen Strukturen in NRW.
ReferentInnen: Antirassistisches Bildungsforum Rheinland.
lijuli@web.de
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