Die Glocke ,
15.02.2005 :
Ausstellungsbesuch / Zwangsarbeit in Walstedde: Schüler erschüttert über die Grausamkeiten
Drensteinfurt (mor). Auch in Drensteinfurt wurden zur Zeit der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft Zwangsarbeiter in der Landwirtschaft und der Industrie gegen ihren Wille als Arbeitskräfte ausgebeutet. Eine Ausstellung in der Synagoge erinnert an diesen schlimmen Teil der deutschen Vergangenheit.
Die Ausstellung richtet sich nicht nur an Erwachsene, sondern auch an jüngere Bürgerinnen und Bürger. Brigitta Gillert, Schuldirektorin der Walstedder Grundschule, nahm die Ausstellung zum Anlass und griff gemeinsam mit ihrer Lehrerkollegin Melanie Bals das Thema "Zwangsarbeit" im Schulunterricht auf. In der vergangenen Woche besuchte bereits die Klasse 3a die Ausstellung. Am gestrigen Montag meldeten sich 17 Kinder der Klasse 4b zur Besichtigung an. Im Vorfeld hatten die Kinder einen Fragenkatalog erarbeitet. Dieser diente den Grundschülern am Montagmorgen als Leitfaden, mit dem sich die Viertklässler dieser schwierigen historischen Periode annäherten. "Es ist unmittelbar. Es ist Walstedde, der kleine Ort in dem sie leben", machte Gillert deutlich, dass die Kinder das Ausmaß der nationalsozialistischen Grausamkeiten nicht zuletzt durch die örtliche Präsenz an diesem Thema sehr wohl nachvollziehen können. Nach dem Besuch der Ausstellung wurde das Gesehene in der Schule in einer Nachbereitung besprochen. Insbesondere von den vielen geschilderten persönlichen Schicksalen zeigten sich die Grundschüler tief erschüttert.
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