Paderborner Kreiszeitung / Neue Westfälische ,
15.02.2005 :
Keine Besuchszeiten wegen Amtseinführung / Gockel kritisiert Vorgänge in der JVA Büren
Büren (NW). Heute findet in der JVA Büren ein Empfang zum Amtswechsel des Anstaltsleiters statt. Als Ort soll die Besuchsabteilung der JVA fungieren, so dass die Gefangenen an diesem Tag kein Besuch erhalten dürfen, teilte der Verein Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren e.V. gestern mit.
Heute wird der bisherige Anstaltsleiter Peter Möller in den Ruhestand verabschiedet. Gleichzeitig wird Volker Strohmeyer als neuer Behördenleiter in das Amt eingeführt. Zu diesem Termin wurde von Seiten der JVA Büren im großen Stil eingeladen, so erwartet man Vertreter von Innen- und Justizministerium, den einzelnen Bezirksregierungen und den Zentralen Ausländerbehörden. Bei so vielen Gästen reichen die üblichen Mehrzweckräume nicht aus, so dass der Empfang in der Besuchsabteilung der JVA stattfinden soll. Diese wurde zu diesem Zweck extra renoviert, obwohl schon jetzt das Geld für eine gute psychosoziale Betreuung für die Gefangenen nicht ausreicht.
Da die Gefangenen während den Festlichkeiten in der Besuchsabteilung nur stören würden und man lieber unter sich bleibt, wurde ihnen untersagt, an diesem Tag Besuch zu erhalten. Die Besuchszeiten wären an diesem Tag von 9.30 bis 17.30 Uhr gewesen, ein Ersatz, etwa die Öffnung der Besuchsabteilung an einem Samstag, sei nicht vorgesehen, so Gockel.
Der Verein Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren zeigt sich über das Verhalten der JVA-Leitung tief enttäuscht, so sagt Vereinsvorsitzender Frank Gockel: "So etwas ist in den letzten zehn Jahren noch nicht da gewesen. Nur um den privaten Gelüsten nachzugehen und um eine Party zu feiern, unschuldigen Inhaftierten die Besuchsmöglichkeiten zu rauben, ist ein unmögliches Verhalten."
lok-red.paderborn@neue-westfaelische.de
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