www.hiergeblieben.de

Bielefelder Tageblatt (OH) / Neue Westfälische , 15.02.2005 :

Vor der Disko den Arm gebrochen / Polizei: Äthiopier verletzt / Disko-Sprecher bestreitet

Bielefeld (cos/pas). Eine Auseinandersetzung mit Disko-Türstehern endete für einen dunkelhäutigen 23-Jährigen am Samstag mit einem gebrochenen Arm. Der Äthiopier hatte im Gegensatz zu seinen Freunden die Diskothek im neuen Bahnhofsviertel nicht betreten dürfen. Bei der Auseinandersetzung soll ein weiterer Äthiopier verletzt worden sein, meldet die Polizei. Nach Darstellung der Diskothek hat der 23-Jährige keinerlei Verletzungen zu beklagen.

Mit zwei Freunden, meldet die Polizei, war der Mann aus Löhne gegen Mitternacht vor der Diskothek erschienen. Seine Freunde durften rein, er nicht. Einer seiner Freunde trug in seiner Jackentasche den Autoschlüssel des 23-Jährigen bei sich. Als der Ausgegrenzte ihnen folgen wollte, um seinen Fahrzeugschlüssel zurückzuholen, begann der Streit mit den Türstehern.

Ein Wort gab das andere, aus einer verbalen wurde eine körperliche Auseinandersetzung, und am Ende lag der Farbige laut Polizei nach eigener Aussage mit einem gebrochenen Arm am Boden. "Scheiß-Nigger" soll einer der Männer an der Diskopforte gesagt haben. Der Polizei sagte der 23-Jährige, er sei von mindestens drei Angestellten mit Schuhen getreten worden. Seine Verletzungen wurden im Krankenhaus behandelt. Die Polizei nahm eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung auf und ermittelt.

Holger Schmidt, Sprecher der Nachtarena, bestreitet die Vorwürfe des 23-Jährigen. "Wegen des starken Alkoholeinflusses und unpassender Kleidung in Form eines Jogging-Anzugs haben die Türsteher ihm den Zugang verweigert." Nach mehrfachem Bitten habe er dennoch in der Nachtarena nach seinen Freunden suchen dürfen.

Erst dann hätten ihn die Mitarbeiter zum Gehen aufgefordert. Nach etlichen Beleidungen "mit Morddrohungen" sei der 23-Jährige handgreiflich geworden und habe anschließend die Diskothek verlassen. "Zu dem Zeitpunkt war er weder verletzt noch hatte er einen gebrochenen Arm", sagt Schmidt.


lok-red.bielefeld@neue-westfaelische.de

zurück