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Bielefelder Tageblatt (OH) / Neue Westfälische , 14.02.2005 :

Regen-Demo gegen Burschenschaft / 200 Teilnehmer bei Kundgebung gegen Verbindung Normannia Nibelungen an der Schloßhofstraße

Bielefeld (ekr). "Es darf nicht so etwas passieren wie beim Postmeister", sagt Rudi Klarmann. Der Organisator des Demonstrationszuges gegen die Burschenschaft Normannia Nibelungen will zusammen mit verschiedenen Gruppen gegen einen "neuen Treff für Nazis" eintreten.

Etwa 200 Teilnehmer folgten am Samstag im Regen dem Demonstrationsaufruf von Antifa-West, den Studentenvertretungen AStA von Universität und Fachhochschule und der PDS. Polizei und Staatsschutz waren mit mehr als 20 Wagen im Einsatz, um einen Zusammenstoß zwischen Linken und Rechten zu verhindern.

Der Zug führte, begleitet von Polizei, vom Siegfriedplatz über die Schloßhofstraße bis in die Nähe des Hauses der Normannia Nibelungen. "Burschenschaften entgegentreten", stand auf einem der größten Transparente.

Ein Sprecher der Antifa-West bezeichnete die Burschenschaft währen der Kundgebung als "Sammelbecken für Neonazis" und verwies auf Vortragsveranstaltungen in deren Hause mit Horst Mahler, Ex-NPD-Anwalt, und verschiedenen Ex-Generälen der Bundeswehr, die aus ihrer rechten Gesinnung keinen Hehl machten. "Es gibt immer wieder Veranstaltungen mit entsprechenden Referenten", sagte der Antifa-Sprecher. Die Burschenschaft sei "grundsätzlich rassistisch ausgerichtet".

Vor allem in den vergangenen Monaten habe die Einrichtung massive Werbung an der Universität gemacht. Im Studierendenparlament kam es daraufhin zu einer einstimmigen Resolution gegen die Aktivitäten der Burschenschaft, der sich auch konservative Gruppen anschlossen.

Der Zeitpunkt für die angemeldete Demonstration war mit Bedacht gewählt, am Samstag hielt die Burschenschaft nach Angaben der Demonstrationsveranstalter ihr Generalkonvent, eine Art Generalversammlung, ab.

Um eine Eskalation wie in der Vergangenheit zu verhindern, hatte die Polizei Auflagen erteilt. Unter anderem durften die Demonstranten nicht näher als etwa 100 Meter an das Haus der Burschenschaft heran. Nach Angaben der Polizei vom Samstagnachmittag blieb es ruhig.


lok-red.bielefeld@neue-westfaelische.de

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