Westfälisches Volksblatt / Westfalen-Blatt ,
17.01.2005 :
Szenische Annäherung an Anne Frank / Selbstinszeniertes "Theaterprojekt" im St.-Michael-Gymnasium
Paderborn (WV). Eine szenische Annäherung an die jüdische Tagebuchschreiberin Anne Frank versuchen derzeit 18 Schülerinnen des St.-Michael-Gymnasiums gemeinsam mit der Theaterpädagogin der Westfälischen Kammerspiele, Kerstin Körner. Das selbst entworfene und selbst inszenierte Stück "Anne Frank - Ein Theaterprojekt" wird am Dienstag, 18. Januar, 19.30 Uhr, in der Aula aufgeführt. Der Eintritt ist frei.
Nach der Besetzung der Niederlanden 1940 durch die Deutschen verstecken sich die jüdischen Familien Frank, van Daan und der Arzt Herr Dussel vor den Repressalien des Naziregimes im Hinterhaus des Geschäfts von Otto Frank in Amsterdam. Geprägt sind die Jahre 1942 bis 1944 durch das Zusammenleben auf engstem Raum und durch die beständige äußere Bedrohung. Die enormen Beschränkungen verhindern jedoch nicht, dass für Momente Leichtigkeit, Hoffnung und Vergnügtheit im gemeinsamen Alltag entsteht, die von der Angst des Entdeckens immer wieder überschattet werden. Anne entwickelt sich in dieser Zeit vom Mädchen zur jungen Frau, mit all ihren Fragen, Träumen, Sehnsüchten, geprägt von einer großen Lebenslust. Im August 1944 wird das Versteck von der SS entdeckt, die Hinterhausbewohner verhaftet und in das KZ Auschwitz deportiert. Als einziger Überlebender des Holocaust kehrt Otto Frank nach der Befreiung 1945 durch die Alliierten zurück.
"Anne Frank - Ein Theaterprojekt" greift auf Auszüge aus dem Tagebuch von Anne Frank sowie weiterer literarischer Vorlagen, die diese Zeit beschreiben, zurück und wurde mit eigenen Texten erweitert. Bild- und Toneinspielungen schaffen einen dokumentarischen Bezug zum damaligen Zeitgeschehen.
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