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Indymedia , 15.01.2005 :

Detmold: Kundgebung gegen Antisemitismus

Von Georg-Weerth-Gesellschaft e.V., Detmold, 18.00 Uhr:

Anlässlich der Beschädigung eines Mahnmals für die Opfer nationalsozialistischer Gewalt fand heute eine Kundgebung gegen Antisemitismus und Antizionismus in der Detmolder Innenstadt statt.

Die von der Georg-Weerth-Gesellschaft Detmold organisierte Kundgebung begann um 12 Uhr in der Nähe des vollen Marktplatzes. Die Kundgebung wandte sich ganz explizit nicht einfach gegen "Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz", sondern gegen Antisemitismus und ebenso in voller Härte gegen sein Chiffre, den Antizionismus. So grenzte man sich deutlich von der Kundgebung altlinker Grippen am Vortag ab und forderter die Solidarität mit dem jüdischen Staat ein. Warum diese Israelsolidarität als Basis eines Antifaschismus zu begreifen ist, erklärten die verschiedenen Redebeiträge. Ebenso stellten die Veranstalter die Frage ob diese antisemitische Tat auch so öffentlich verurteilt werden würde, hätten die Täter die Politik Israels als Motiv mitangegeben.

An vorbeikommende Passanten wurden Flugblätter verteilt wobei es zu jeder Menge kontroverser Diskussion kam.


- Ergänze diesen Artikel -


Antifa, 18.39 Uhr:

Gibt es vielleicht auch einen Bericht der Kundgebung der "Altlinken?" Würde mich doch echt interessieren, ob die wirklich so "schlimm" war, wie ihr es angedeutet habt. Ein Holocaustdenkmal anzugreifen ist unabhängig von der angegebenen Motivation immer antisemitisch, weil die Motivation letztendlich nur eine antisemitsche sein kann. Deshalb versteh ich nicht, was ihr mit eurer Anspielung bzgl. der Kritik an Israels Politik wollt, welche doch in diesem Zusammenhang noch gar nicht formuliert wurde. Ein präventiver Vorwurf ?


Informator, 20.36 Uhr:

Georg-Weerth-Gesellschaft auf Indy?

Extreme "antideutsch"-Sekte (3, 4 Leute), noch ein bischen rechts von Bahamas, aber eher rein befindlichkeitsgesteuert, nicht wirklich politisch. Haben in der Vergangenheit mit Pro Köln gegen Multikulti demonstriert, haben immer wieder interne Strukturen öffentlich gemacht, um linken Gruppen zu schaden. Mittlerweile vollkommen isoliert, keine Kontakte mehr zu linken Gruppen. Ideologisch nicht festgelegt - Hauptsache sich mit irgendjemand streiten. Indymedia-Abschaltungen sind bei ihnen teilweise obligatorische Forderungen gewesen. "Antisemitismus" ist ein von ihnen instrumentalisiertes Thema, wie zuvor Veganismus (damals waren alle Käse- und Wurstesser Nazis, heute sind es alle Nicht-Mitglieder ihrer Sekte).


Elfboi, 20.41 Uhr:

Komische Geschichte

Dieser platte unreflektierte Anti-Antisemitismus ist nicht weniger schlimm als der Antisemitismus, auf die er eine unangemessene Reaktion darstellt. Vieles von dem, was der Staat Israel bzw. seine Vertreter tun, ist unmenschlich und eindeutig zu verurteilen. Was die palästinensischen Terroristen tun, ist natürlich genauso schlimm. Die Tatsache, daß Juden seit Jahrhunderten unter verschiedenen Formen des Antisemitismus zu leiden hatten, sollte uns Anlass sein, die Mechanismen der Sündenbockbildung allgemein und speziell der Judenfeindlichkeit zu analysieren, nicht jedoch, alles gutzuheißen, was Leute tun, die sich das Judentum auf die Fahne geschrieben haben, bloß weil es irgendwelche Arschlöcher gibt, die sie immer noch hassen.

Vieles von dem, was momentan in Israel/Palästina abgeht, ist ein Ergebnis der britischen Palästinapolitik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Wie das jemals wieder repariert werden soll, ist mir momentan schleierhaft, es wird nicht gehen, solange nicht beide Seiten eingestehen können, dass sie grausam und ungerecht der anderen Seite gegenüber waren, aber einseitig für Israel oder Palästina Position zu beziehen, ist völlig hirnrissig und zeigt, dass man nur reagiert und ideologisch festgelegte Denkmuster abspult.


Antifa, 22.00 Uhr:

Auf der gestrigen Kundgebung (der hier bezeichneten "Alt-Linken") waren auch ein paar GWG-Mitglieder anzutreffen. Soweit, so egal.

Dass die GWG die Kundgebung gegen instrumentalisiert, indem sie Flugblätter verteilten, in denen ausschließlich ein innerlinkes Szene-Bashing betrieben wird (und das ganz nebenbei ein Herta-Normal-Bürgi sicher nicht versteht) ist mal wieder heuchlerisch und urtypisch (deutsch).

Die vermeindliche Feststellung, dass die "Basis für Antifaschismus" die "unbedingte Solidarität mit Israel und seiner militärischen Selbstverteidigung" (Zitat aus dem verteilten Flugblatt) sein muss, spricht für sich und soll hier nicht kommentiert werden.

Nur am Rande, da deutsche Normalität:
Der persönlichen Aufforderung von zwei Mitgliedern der jüdischen Gemeinde die Israel-Fahnen bitte einzurollen folgten die Sektierer natürlich nicht.

Gegen jeden Antisemitismus!


Antifa, 23.54 Uhr:

Richtigstellung: Detmold/Köln

Es handelt sich um die GWG aus Detmold und nicht aus Köln. Also labert nix von Pro Köln (auch wenn die GWG sich in einem Papier mitlerweile ausführlich mit dieser Problematik beschäftigt hat).


Antifa, 23.57 Uhr:

Lügen!

Es waren gar keine Vertreter der Jüdischen Gemeinde vorort, die aufgefordert hätten die Israelfahnen einzustecken.


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