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Antifa AG Universität Bielefeld , 06.12.2003 :

We'll rock you Tour 2003 - Kein Raum der Nazi-Musik! / Antifaschistische "Kaffeefahrt" in Ostwestfalen-Lippe

Jeweils bis zu 100 AntifaschistInnen kamen heute in Hiddenhausen, Herford, Leopoldshöhe, Verl und Bielefeld zusammen, um gegen führende Aktivisten der neonazistischen RechtsRock-Szene zu demonstrieren. Die Aktionen waren in eine antifaschistische Busrundfahrt unter dem Motto "We'll rock you Tour 2003 - Kein Raum der Nazimusik!" und die gleichnamige Kampagne antifaschistischer Gruppen aus NRW eingebunden.

Das Bielefelder Bündnis Courage gegen Rechts und die weiteren veranstaltenden antifaschistischen Gruppen werteten die Aktion als vollen Erfolg. AnwohnerInnen an den betroffenen Orten zeigten reges Interesse an den für sie meist neuen Informationen über die Biedermänner in der Nachbarschaft. Die Neonazi-Aktivisten konnten so aus ihrer Anonymität gerissen werden und werden es in Zukunft deutlich schwieriger haben, aus einem vermeintlich ruhigen Hinterland ihre menschenverachtende Propaganda zu verbreiten.

Alle Kundgebungen verliefen trotz massiver Polizeibegleitung durch eine komplette Hundertschaft und Provokationen durch den "Staatsschutz" ausnahmslos friedlich.

Neonazis bekamen die Aktionsteilnehmer vereinzelt zu Gesicht. Insbesondere in Herford waren vermummte Faschisten in der Wohnung des Neonazi Mack anwesend. Bei Mack handelt es sich um den Anmelder eines Konzerts in Lockhausen, an dem im September 2003 etwa 120 Neonazis teilgenommen hatten. Dort waren offen Hakenkreuze getragen worden; gespielt wurden vor allem Coverversionen der bis zu ihrer Verhaftung aus dem Untergrund agierenden Nazi-Kultband "Landser".

In Verl kam es zu Streitigkeiten mit Familienmitgliedern des Neonazi Marco Laszcz. Vor allem Mutter Laszcz wies entschieden von sich, dass ihr Sohn - immerhin langjähriger, auch international angesagter Nazi-Aktivist als Barde "Sleipnir" - ein Faschist sei. Außerdem wohne er nicht dort... Warum unter ihrer Adresse aber neonazistische Internetseiten angemeldet sind, ließ die gute Frau offen. DemonstrantInnen brachten auf den Punkt: "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm - darum steht dein Sohn auch stramm!"

In Hiddenhausen-Oetinghausen waren es Nachbarn und Freunde des vor allem in Bünde aktiven Neonazi-Aktivisten Michael Stephan, die erfolglos versuchten, antifaschistische DemonstrantInnen zu filmen. Ein ähnliches Szenario in Leopoldshöhe, wo vereinzelte Aktivisten und FreundInnen der Nazi-Blackmetaller "Christhunt" sich mit einer Kleinbildkamera in der Wohnung verschanzt hatten. Lediglich bei Hendrik Stiewe vom "H8Rock-Versand" in der Bielefelder Innenstadt ließ sich überhaupt niemand blicken, sicher besser so.


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