Avanti ! e.V. ,
31.10.2002 :
Pressemitteilung / Jetzt wird es ernst: Jugendhilfeausschuss entscheidet über ein "Autonomes Zentrum" für Osnabrück
In der Jugendhilfeausschusssitzung am 7. November um 17 Uhr im Rathaus wird die Entscheidung darüber, ob Osnabrück ein autonomes Zentrum bekommt, auf der Tagesordnung stehen.
Damit geht die Auseinandersetzung um die Forderung in eine vorerst letzte Runde. Es wird aber nur die letzte Runde sein, wenn die Abgeordneten des Stadtrates und die parteiunabhängigen Mitglieder des Jugendhilfeausschusses zustimmen, dass es zu einem Einstieg in das Projekt kommt.
Die Verhandlungen über ein autonomes Zentrum waren im Sommer diesen Jahres mit Teilen der Stadtverwaltung aufgenommen worden, nachdem zum wiederholten Male eine Hausbesetzung stattgefunden hatte, die als symbolische Aktion gedacht war, um der Forderung Nachdruck zu verleihen. In Zusammenarbeit mit dem Jugendamt der Stadt Osnabrück und dem Sozialdezernenten wurde für einen vorläufigen Betrieb dieses Projektes eine Übergangslösung gefunden, bis eine endgültige Entscheidung fällt.
Diese Übergangslösung ist ein städtisches Gelände am Fürstenauer Weg, auf dem zur Zeit mehrere Bauwagen und ein Zelt stehen, in dem auch schon größere Veranstaltungen stattgefunden haben. Über den ganzen Sommer hinweg wurden Gespräche mit dem Jugendamt geführt, um gemeinsam ein Konzept zu erarbeiten, bei dem es darum ging, die Kosten für das Projekt so niedrig wie möglich zu halten und trotzdem zu einer einigermaßen akzeptablen Lösung zu kommen. Jetzt wird bei der nächsten Jugendhilfeausschusssitzung eine Beschlussvorlage auf dem Tisch liegen, die einen Einstieg in das Projekt bedeuten kann. Vorgesehen ist zunächst ein Gebäude von nur 100 qm Grundfläche, was auf Dauer für einen funktionierenden Kulturbetrieb zu wenig ist, es gibt aber die Option der Ausbaufähigkeit, da das Gebäude aus Containerteilen bestehen soll. Wir haben uns auf diesen minimalen Kompromiss eingelassen, weil wir das Ziel vor Augen haben, endlich unter weniger widrigen Umständen unsere Arbeit fortsetzen zu können.
Aber obwohl dieser Kompromiss nur eine Minimalstlösung ist, die möglichst wenig Kosten verursacht, ist es nicht sicher, dass der Jugendhilfeausschuss der Beschlussvorlage zustimmen wird.
Wir werden am 7. November die Jugendhilfeausschusssitzung besuchen, um die Abstimmung zu verfolgen.
Gleichzeitig werden wir vor dem Rathaus, in dem die Sitzung stattfindet, die Entscheidungsfindung mit einer öffentlichen Aktion begleiten. Im Mittelpunkt wird dabei ein zum Infomobil umgebauter Bauwagen stehen.
Wir laden alle ein, sich an der Aktion zu beteiligen!
Wenn ein weiteres Mal das autonome Zentrum abgelehnt wird, wird diese Aktion nicht die letzte sein, denn mit einer ablehnenden Entscheidung ist die Forderung nach Freiräumen für politische und kulturelle Arbeit nicht vom Tisch.
Am nächsten Samstag, den 2. November, von 10 bis 14 Uhr, werden wir mit dem Infomobil auf dem Theatervorplatz stehen, um ein weiteres Mal in der Öffentlichkeit für ein autonomes Zentrum zu werben.
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