Lippische Landes-Zeitung ,
16.11.2004 :
Stadtgeschichte hautnah / Vorträge und Filme ab Donnerstag
Detmold (da). Eine weit und breit einmalige Sache kommt gut voran. Mit einem Vortrag des renommierten Historikers Peter Steinbach beginnen am Donnerstag dieser Woche eine Reihe von Vorträgen und Filmvorführungen zum fünften stadtgeschichtlichen Projekt. Dieses behandelt, wie berichtet, Detmold in der Zeit zwischen 1914 und 1933 und trägt den Titel "Krieg - Revolution - Republik".
Stadtarchivar Andreas Ruppert zeigt sich erfreut, dass es erneut gelungen ist, die wichtigsten Themenfelder zu besetzen. So werden in den nächsten Monaten bis zum Mai zahlreiche interessante Referate zu hören sein, die sich etwa mit dem "Kriegsalltag im Spiegel von Anzeigenseiten in der Presse" beschäftigen oder mit dem "Bau des Landestheaters". Ruppert selbst widmet sich dem legendären Heinrich Drake ("Vom Revolutionär zum Staatsmann"), während Hans-Peter Wehlt über den lippischen Generalsuperintendenten (1901 - 30) D. August Weßel vorträgt. Ingrid Schäfer und Gesine Niebuhr berichten über "Frauen in der Kriegswirtschaft", und Lothar Albertin hält den großen zusammenfassenden Schlussvortrag.
Erstmalig finden einige der Vorträge auch außerhalb des Staatsarchivs in der Willi-Hofmann-Straße statt. So wird Steinbach am 18. November um 19.30 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses über "eine Residenzstadt im politischen Umbruch" sprechen. Und wenn es um die "Wirtschaftsstruktur Detmolds" geht, ist die Industrie- und Handelskammer Veranstaltungsort.
Daneben gibt es ein Filmprogramm, in dem Klassiker wie "Im Westen nichts Neues" oder "M - eine Stadt sucht einen Mörder" gezeigt werden. Noch einmal zu sehen sein wird auch der Industrie- und Werbefilm über die 1911 gegründete Leuchtenfirma Temde. Edith Baumann-Müller und Gerhard Müller, Kinder des seinerzeitigen Firmenchefs Fritz Müller, werden den Streifen persönlich kommentieren.
Bürgermeister Rainer Heller und Dr. Hermann Niebuhr vom Stadtgeschichtlichen Arbeitskreis loben das außergewöhnliche ehrenamtliche Engagement aller Beteiligten, ohne das ein solches Projekt nicht zu bewerkstelligen wäre. Besonders erfreulich sei die Tatsache, dass die Ergebnisse dieser Arbeit auch in wissenschaftlichen Fachkreisen Beachtung fänden.
Noch ist dieses Projekt, das wieder in einem Buch münden soll, noch längst nicht beendet, da steht schon das nächste vor der Tür. Dann soll die Entstehung der modernen Stadt Detmold im Mittelpunkt stehen - ebenso wie die Entwicklung der Ortsteile.
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