Bad Oeynhausener Kurier / Neue Westfälische ,
15.11.2004 :
Kriegsopfer dürfen nicht vergessen werden / Mehrere Gedenkfeiern zum Volkstrauertag/ Bürgermeister: Frieden schaffen durch Dialog
Bad Oeynhausen (fro). In mehreren Gedenkfeiern wurde gestern der Opfer der Kriege und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gedacht. "Wir sollten niemals vergessen, was gewesen ist", forderte Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann gestern bei der gemeinsamen Gedenkfeier der Stadt und der ev. Altstadtgemeinde.
Er warnte davor, einfach einen Schlussstrich unter einen Teil deutscher Geschichte zu ziehen: "Wer zu vergessen und zu verdrängen beginnt, der ist nicht fähig aus der Geschichte zu lernen, läuft Gefahr, wieder in den Teufelskreislauf von Unrecht, Krieg und Gewalt hineingezogen zu werden."
In den zahllosen Gräbern, an denen am Volkstrauertag Kränze niedergelegt werden, zeige sich noch immer die Sinnlosigkeit von Gewalt.
Die neue Weltordnung, die vor 15 Jahren geschaffen wurde, schaffe zwar hoffnungsvolle Perspektiven für die friedliche Beilegung von Konflikten, dennoch seien Gewaltbereitschaft, Menschenrechtsverletzungen und Völkerhass auch heute noch gegenwärtig.
Gerade die deutsche Vergangenheit verpflichte, auch heute gegen Gewalt und Einschüchterung zu kämpfen und damit einen Beitrag zur Friedenssicherung zu leisten. Mueller-Zahlmann: "Wir müssen immer wieder den Dialog suchen zwischen Menschen, Kulturen, Religionen und Nationen."
Nationaler Gedenktag
1920 wurde der Volkstrauertag vom "Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge" eingeführt. Die erste offizielle staatliche Gedenkfeier fand 1922 statt. 1934 ernannten die Nationalsozialisten den Volkstrauertag zum Staatsfeiertag "Heldengedenktag." 1952 wurde die alte Tradition wieder aufgegriffen; der Volkstrauertag wurde zum nationalen Trauertag erklärt.
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