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Tageblatt für Enger und Spenge / Neue Westfälische , 15.11.2004 :

Appell an alle: Aktiv am Frieden mit arbeiten / Volkstrauertag in Enger: Kranzniederlegung am Ehrenmal

Enger (ani). "Warum sind wir hier? Warum mache ich mich auf einen Weg? Warum mach ich Schritte?" mit diesen Fragen begann Diakon Martin Hille den Gottesdienst zum Volkstrauertag in der Friedhofskapelle Enger.

In seiner Ansprache ging Martin Hille näher auf die historischen Ereignisse in den Jahren 1914 und 1944 ein. Hierbei orientiere er sich an Worten, die Reinhard Führer, Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, einst gesagt hatte: "Der Bogen spannt sich vom Ende der Blockade Leningrads im Januar über die Landung der Alliierten in der Normandie, das Attentat auf Hitler, den Beginn des Ersten Weltkrieges, den Warschauer Aufstand, die Schlacht an der Marne bis zum Beginn der Ardennenoffensive im Dezember 2004."

Martin Hille sprach zudem von Erfahrungen, die er selber im Laufe der Jahre mit Krieg und Armut gemacht hatte. In seinem Gottesdienst rief er die Gemeindemitglieder zum Nachdenken auf: "Denkt über den Frieden nach und arbeitet da, wo es euch möglich ist, an dem Frieden! Ich appelliere an alle Generationen, sich dieser Verantwortung zu stellen."

Für Martin Hille ist der Volkstrauertag ein bedeutender Bestandteil der Erinnerungskultur: "Diese Gedenktage können die Welt nicht verändern. Aber sie beeinflussen unsere Sicht auf die Vergangenheit und unsere Deutung der Gegenwart."

Zudem ging er näher auf die erste These von Martin Luther und den Abschiedsbrief von Helmut James Graf von Moltke ein.

Begleitet wurde der Gottesdienst von dem Posaunenchor unter der Leitung von Kantor Christoph Ogawa-Müller sowie dem Männerchor Lohengrin und dem Männergesangsverein von 1864 unter der Leitung von Siegfried Müller. Sie sangen die Lieder "Wir wollen still gedenken" von Gottfried Luttemberger und "Der letzte Weg scheint dunkel, still!" von Siegfried Beine. Abschließend verlas der stellvertretende Bürgermeister Hans-Ulrich Tuxhorn die "Totengedenken".

Nach dem Gottesdienst machten sich die Anwesenden gemeinsam auf den Weg zum Hochkreuz, um dort traditionell den Kranz niederzulegen. Michael Laege und Bernd Rüter legten den Kranz nieder, während der Posaunenchor dazu musizierte.


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