www.hiergeblieben.de

Herforder Kreisanzeiger / Neue Westfälische , 15.11.2004 :

Opfer der Kriege nicht vergessen / Gedenken am Volkstrauertag / Kranzniederlegung am Ehrenmal

Von Stefan Boscher

Herford. Ein schlichter Stein auf dem Rasen mit der Aufschrift "Die Opfer der Kriege mahnen zum Frieden" – Dahinter erhebt sich das Mahn- und Ehrenmal Bergertor, dass aus 16 Kreuzen besteht. Ein Ort, an dem die Menschen täglich vorbeigehen, doch einmal im Jahr versammeln sich hier Bürger, um am Volkstrauertag der Opfer der Weltkriege zu gedenken.

Während im Hintergrund leise die Bläsergruppe der Christus-Kirchengemeinde spielt, treten Vertreter der Stadt, vom Soldaten- und vom Vertriebenenverband, des VdK, des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge und Soldaten der Bundeswehr und der britischen Streitkräfte schweigend vor und legen sieben Kränze nieder.

Die Kränze sollen an die Millionen von Opfern erinnern, die durch Krieg und Terror ihr Leben verloren haben. Es ist ein Augenblick, in dem Menschen innehalten und ihren geschäftigen Alltag vergessen um an jede zu denken, die vor vielen Jahren aus ihrem Alltag gerissen wurden.

"Leid und Trauer prägen diesen Tag", sagte Bürgermeister Bruno Wollbrink bei der Gedenkstunde. Nicht nur Zeitzeugen, sondern alle Bürger seien betroffen, da viele "Angehörige unseres Volkes unter den Opfern sind, aber auch, weil im Namen unseres Volkes viele Menschen getötet wurden".

Er mahnte, den Grund für den Volkstrauertag nie zu vergessen, denn Vergangenheit und Gegenwart seien eng verknüpft mit der Zukunft. Wollbrink: "Es gibt viele Entwicklungen in Deutschland und in Europa, die diese Erinnerung wachhalten und anstoßen und zum Glück in die richtige Richtung drängen."

Die traditionellen Worte der "Totenehrung" wurden von Schülerinnen der Geschwister-Scholl-Schule gesprochen. Darin wird erinnert "an die Opfer von Gewalt und Krieg, Kinder, Frauen und Männer aller Völker". Zugleich appellieren die Zeilen an die Zukunft: "Unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern und unsere Verantwortung gilt dem Frieden."

Diesen Appell nahm auch Wollbrink auf. Durch lebendiges Gedenken, durch Zusammenstehen und durch das Verfolgen der gleichen Ziele "wird unsere Gesellschaft gefördert. Wir können unseren Blick ganz zuversichtlich in eine friedvolle Zukunft richten".


lok-red.herford@neue-westfaelische.de

zurück