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Der Patriot - Lippstädter Zeitung , 10.11.2004 :

Gedenken an Pogromnacht / Junge Linke und andere Initiativen legten Kranz am jüdischen Erinnerungsmal nieder

Lippstadt. Zum Gedenken an die sogenannte Reichskristallnacht legte die Junge Linke gestern gemeinsam mit dem Ökumenischen Initiativkreis, dem Netzwerk gegen Hass und Gewalt und dem Initiativkreis für Frieden und Solidarität einen Kranz am Jüdischen Erinnerungsmal in der Rathausstraße nieder.

In seiner Ansprache erinnerte M. T. von der Jungen Linken an ein Lippstadt, das vom jüdischen Leben mitgeprägt war: "Als am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg begann, waren von 107 einst in Lippstadt lebenden Juden noch 52 geblieben." Im Gedenken an die Opfer des Faschismus bleibt die Erinnerung an die an ihnen begangenen Verbrechen "unsere Pflicht", mahnte T.

Die Teilnehmer gingen weiter zum Standort der ehemaligen Lippstädter Synagoge in der Stiftstraße. Dort las Johan La Gros vom Initiativkreis für Frieden und Solidarität aus Viktor Klemperers Tagebüchern. Der Überlebende des Holocausts hatte seine Empfindungen einen Monat nach der Pogromnacht des 9. Novembers 1938 niedergeschrieben.

J. J. von der Jungen Linken mahnte vor einem wieder erstarkenden Antisemitismus. Den Glauben an die besondere Macht einer "jüdischen Weltverschwörung" gebe es bis heute. So liefen viele Verschwörungstheorien bezüglich der Anschläge vom 11. September darauf hinaus, dass der israelische Geheimdienst Mossad seine Finger im Spiel habe. J. schloss in Anlehnung an den Holocaust-Überlebenden Peter Gingold mit dem Satz: "Es gilt, dafür zu sorgen, dass die Menschen auch in 1.000 Jahren noch wissen, was in Auschwitz passiert ist."


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