Bielefelder Tageblatt (OH) / Neue Westfälische ,
09.11.2004 :
An die Opfer des Pogroms erinnern / Gedenkveranstaltung am Dienstag, 9. November
Bielefeld (jen). In den frühen Morgenstunden des 10. November 1938 wurde die Synagoge in der Turnerstraße in Brand gesetzt. In dieser Nacht begann mit einem landesweiten Pogrom die offene Verfolgung der jüdischen Bevölkerung. Am Dienstag, 9. November, wird an die so genannte Reichskristallnacht erinnert.
Bereits zum achten Mal gedenken Bielefelder Schulen, die jüdische Kultusgemeinde, die evangelische und katholische Kirche, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, die Deutsch-Israelische Gesellschaft und die Stadt Bielefeld gemeinsam der Opfer.
In diesem Jahr gestalten zu großen Teilen die Brodhagenschule und die Gesamtschule Schildesche das Programm. "Sie mussten sterben, weil sie geboren wurden", lautet der Kernsatz des Wortbeitrages der Brodhagenschule.
Lehrerin Dana Kuhlmann hat gemeinsam mit ihren Schülern recherchiert. So kamen sie an Kopien von dem Tagebuch der deportierten Eva Feldheim, und konnten etwas über die Lebensläufe von anderen Opfern erfahren. Die Ausstellung "Schicksale von Häftlingen des KZ Buchenwald", die im großen Saal des neuen Rathauses zu sehen ist, haben Schüler der Gesamtschule Schildesche gestaltet.
In den Texten und auf den Plakaten stellen sie Schicksale vor, von denen sie während eines viertägigen Studienaufenthalts in Buchenwald erfahren haben.
Treffpunkt ist um 17.30 Uhr am Gedenkstein an der Turnerstraße, nähe Kesselbrink. Nach einer kurzen Darstellung der Ereignisse des 9. und 10. November 1938 und Gebeten, geht es schweigend zum Rathaus. Nach einer Ansprache von Oberbürgermeister Eberhard David gibt es neben jüdischen und polnischen Liedern den Wortbeitrag von Schülern der Brodhagen Schule. Anschließend wird die Ausstellung der Gesamtschule Schildesche eröffnet.
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