Lippe aktuell ,
06.11.2004 :
Lipperland-Brigade wird in Zukunft die "Speerspitze des Heeres" sein / Glück war nicht entscheidend
Augustdorf (bo). "Wir sind stolz auf unsere Leistungen." So reagierte Oberst Ralf Kneflowski, stellvertretender Kommandeur der Panzerbrigade 21, auf die Nachricht, dass der in Augustdorf stationierte Großverband nicht aufgelöst wird. Zukünftig werde man zusammen mit zwei weiteren Brigaden die "Speerspitze des deutschen Heeres" darstellen. Am Dienstag hatte Bundesverteidigungsminister Peter Struck bekannt gegeben, dass die "Lipperland-Brigade" und der Standort Augustdorf den Bundeswehr-Strukturreformen nicht zum Opfer fallen werden (wir berichteten). Nun gelte es, mit der Arbeit zu beginnen und die Brigade fit zu machen für den wahrscheinlichen Auftrag der Streitkräfte. Dazu werde der Verband umgegliedert in eine "mechanisierte Brigade der Einsatzkräfte".
Oberst Kneflowski: "Das ist eine Auszeichnung für uns." Unter Umständen erhalten die 21er auch einen neuen Namen. Diese Entscheidung werde erst in den kommenden Monaten in Berlin getroffen, erklärte der stellvertretende Kommandeur und Kasernenkommandant: "Die Lipperland-Brigade ist einer der ältesten Kampfverbände der Bundeswehr und war schon immer die Brigade 21. Ich bin gespannt, was der Minister entscheiden wird." Die nächsten Schritte hin zu den neuen Strukturen werden sein, einen Zeitplan für aufzulösende Verbände aufzustellen, die Infrastruktur in Augustdorf auf Vordermann zu bringen und schließlich Einheiten in die Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne zu stationieren. Neben dem Panzerbataillon 203 und der Panzerpionierkompanie 200 aus Hemer, wird die Panzeraufklärungskompanie 210 aus dem hessischen Sontra in der Sennegemeinde untergebracht. Dazu sind wesentliche Renovierungen notwendig. Kneflowski: "Gebäude müssen instand gesetzt und die gesamte Unterbringung überdacht werden. Dazu wurde bereits genehmigt, dass unter anderem eine neue Sporthalle und ein Sanitätszentrum gebaut werden." Allein die Kosten für dieses Zentrum belaufen sich auf rund fünf Millionen Euro. Frühestens Ende 2006, Anfang 2007 werden nach seinen Angaben die neuen Einheiten in Augustdorf stationiert werden. Davor befinden sich große Truppenteile im Auslandseinsatz. "Das wird auch in Zukunft unser wichtigster Auftrag bleiben", erklärt der stellvertretende Brigade-Kommandeur: Die Vorbereitung auf derartige Einsätze. "Da müssen alle Anstrengungen hingehen. Und wir werden sie erfüllen: kontinuierlich, erstklassigund professionell."
Woran es gelegen hat, dass zwar die Schwesterbrigade der Lipperländer, die Panzerbrigade 14 ebenso wie die 7. Panzerdivision aufgelöst wird, nicht aber die 21er? "Ich glaube nicht, dass es nur Glück war", bilanziert Kneflowski. "Hier vor Ort haben wir optimale Voraussetzungen, völlig neue Qualitäten werden auf uns zukommen. Im Bereich des Gefechts der verbundenen Waffen werden wir zukünftig die Speerspitze des deutschen Heeres sein."
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