Lippische Landes-Zeitung ,
04.11.2004 :
Allerlei Bewegung / Lipperland-Brigade ist stolz und rüstet sich für den Zuwachs
Augustdorf (mah). Mit "richtigem Stolz"hat die Panzerbrigade 21 die Entscheidung des Bundesverteidigungsministers aufgenommen, durch die sie nunmehr zur "Speerspitze des deutschen Heeres" gehöre. Dies sei eine "besondere Auszeichnung", sagte Oberst Ralf Kneflowski, stellvertretender Kommandeur der Brigade.
Nunmehr könne die Brigade sich "fit machen" für den wahrscheinlicheren Auftrag der Streitkräfte als schlanke Eingreiftruppe. Neben der Lipperlandbrigade gehören die Panzerbrigade 9 (Munster) und die deutsch-französische Brigade zur"Speerspitze mit dem Qualitätssiegel, das Gefecht der verbunden Waffen führen zu können".
Nach der Zustationierung wird der Standort Augustdorf 4.200 bis 4.500 Soldaten zählen. Eine Größenordnung, die es früher schon gab - dennoch kündigte Kneflowski "allerlei Bewegung" an Es werde in Millionenhöhe in Infrastruktur investiert werden - es sei bei allen Plänen auch dem Bundeswehr-intern angestrebten Frauenanteil von 15 Prozent Rechnung zu tragen. Mit ersten "neuen" Soldaten rechne er frühestens Mitte 2006, größere Dienststellen könnten Mitte 2007 kommen. Schließlich stehen noch weitere Einsätze auf dem Balkan auf dem Zeitplan, parallel dazu könne die Infrastruktur angepasst werden. Erst bis 2010 sei die Reform vollständig umzusetzen. Bis dahin, so hofft der Oberst, werde auch das Facharztzentrum aus Detmold nach Augustdorf verlegt - dieses mache betriebswirtschaftlich mehr Sinn, als täglich Soldaten zur Behandlung dorthin zu fahren. Investiert wird in die Rommelkaserne ohnehin schon, etwa in ein Sanitätszentrum, eine Sporthalle und eine Fahrzeugwaschanlage. Eines der stillgelegten Wirtschaftsgebäude wird wohl saniert, Ende des Jahres will Kneflowski detaillierte Pläne vorlegen. Nichts Konkretes gibt es zur Zukunft des Verteidigungsbezirkskommandos 35 - außer, dass es aufgelöst wird und daher als solches keine Zukunft mehr hat. VBK-Chef Oberst Dierk Lenuweit teilte vorgestern mit, die Mitarbeiter des VBK würden an anderen Stellen eingesetzt, sofern nicht der Ruhestand bevorstehe.
Dass von den 600 zivilen Stellen in der für die ganze Region zuständigen Standortverwaltung welche wegfallen, glaubt Kneflowski nicht - eher würden mehr Leute für die Truppenverwaltung gebraucht.
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