Schaumburger Zeitung ,
03.11.2004 :
Blaues Auge für Bundeswehr in Bückeburg / Standort büßt bis 2010 rund 250 Dienstposten ein / Ist die Offiziersausbildung betroffen?
Bückeburg/Berlin (tw). Blaues Auge für den Bundeswehr-Standort Bückeburg: Zwar hat die Heeresfliegerwaffenschule, haben die Heeresfliegerversuchsstaffel 910, das Sanitätszentrum Bückeburg und die Teile der Zivilverwaltung, die Wunstorf unterstehen, den Aderlass des Verteidigungsministers als Ganzes überlebt (wir berichteten), aber: "Die Anzahl der Dienstposten wird von 1.450 auf 1.200 reduziert", berichtet MdB Monika Brüning (CDU), stellvertretendes Mitglied im Verteidigungsausschuss. Von MdB Sebastian Edathy (SPD) war dazu gestern noch nichts zu hören gewesen. Brüning betreut unter anderem den Wahlkreis Nienburg II/Schaumburg mit den Bundeswehr-Standorten Bückeburg und Nienburg-Langendamm.
Oberstleutnant Michael Baumgärtner bestätigt auf Anfrage: "Ja, die Zahl ist korrekt." Der Presseoffizier der Bückeburger Heeresflieger: "Wir wissen aber noch nicht, um welche Dienstposten es sich handeln wird." Zwar habe die Schule eine "Vermutung", aber die habe noch nicht verifiziert werden können. Entsprechende Weisungen und Befehle erwarten die Bückeburger frühestens in der kommenden Woche. Deren Umsetzung dürfte allerdings noch geraume Zeit auf sich warten lassen. "Personalreduzierungen", so Baumgärtner, "sind immer ein langfristiger Prozess." Im Bückeburger Fall könnten sie sich über einen Zeitraum von fünf Jahren erstrecken. Doch so oder so: "Wir haben gestern Glück gehabt", ist der Oberstleutnant überzeugt.
Wie diese Zeitung aus Führungskreisen in der Hauptstadt erfuhr, gibt es bereits konkrete Überlegungen, die Offiziersausbildung im Zuge der Reform künftig an einem zentralen Standort zu bündeln. Kommt es dazu, bestünde in Bückeburg ein Überhang von rund 200 Stammsoldaten – was der Masse der von Monika Brüning genannten Anzahl der Dienstposten entsprechen würde.
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