Der Patriot - Lippstädter Zeitung
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03.11.2004 :
Schwade kündigt Widerstand an / Bürgermeister: Es lohnt sich zu kämpfen / Lippstadt wird geplante Schließung nicht einfach hinnehmen / Direkte Intervention bei Struck und Steinbrück angekündigt
Lippstadt. Bürgermeister Schwade zeigte sich gestern von der geplanten Schließung des Bundeswehrstandortes Lippstadt sehr getroffen. Die Stadt Lippstadt sei von dem Beschluss des Verteidigungsministers "maßlos enttäuscht", betonte er in einer Pressemitteilung. Gleichzeitig erklärte er seine volle Solidarität mit den von der Schließung betroffenen Soldaten und Zivilbeschäftigten sowie deren Familien. Der Bürgermeister will allerdings die Entscheidung von Minister Struck nicht ohne Widerstand hinnehmen.
Schwade, am Dienstag noch auf einer Dienstreise in England, erklärte, dass er für die Lipperland-Kaserne weiter kämpfen werde. Er habe zwar Verständnis dafür, dass der Minister seine Entscheidung allein nach Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten treffen wolle, aber nach Darstellung des Bürgermeisters gibt es offenbar Ausnahmen von dieser strikten Regelung. Den sächsischen Standort Frankenberg habe man zunächst auch schließen wollen, er bleibe aber nun aus Gründen des Katastrophenschutzes in reduzierter Form bestehen. Es lohne sich also zu kämpfen, betonte Schwade.
Der Lippstädter Bürgermeister kündigte eine direkte Intervention bei Verteidigungsminister Struck und NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück an, denn es könne auch nicht hingenommen werden, dass sich die Bundeswehr fast vollständig aus Westfalen zurückziehe. Deshalb solle der Streichungsvorschlag Lippstadt noch einmal einer Revision unterzogen werden. Dabei müsse auch berücksichtigt werden, dass Lippstadt bereits bei der letzten Strukturreform der Bundeswehr im Jahre 2001 mit dem Verlust der Standortverwaltung einen erheblichen Aderlass habe hinnehmen müssen.
Unterstützung erwartet der Bürgermeister auch von den Bundestagsabgeordneten Schulte-Drüggelte und Hovermann sowie den Landtagsabgeordneten Stotz, Rasche, Lohn und Uhlenberg. Auch wenn der genaue Zeitplan der Strukturreform noch nicht bekannt sei, müssten nun schon einmal Vorkehrungen getroffen werden für den Fall, dass die Schließungspläne realisiert werden sollten, erklärte Schwade. Dabei sollten auch die Auswirkungen für die heimische Wirtschaft berücksichtigt werden. Ferner gelte es zu bedenken, wie die vorhandene Infrastruktur der Bundeswehr in Lippstadt künftig sinnvoll genutzt werden könne.
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