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Nachrichten , 04.04.2013 :

Tages-Chronologie von Donnerstag, 4. April 2013

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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Donnerstag, 4. April 2013


1937 verließ die Familie Weinberg als letzte von drei zur NS-Zeit verbliebenen jüdischen Familien die Stadt Borgholzhausen.

Am 26. März 2013 stellte die Dokumentationsstätte Stalag 326 (VI K) Senne die Veranstaltungsübersicht im Jahr 2013 vor.

Am 2. April 2013 fand am Mahnmal auf dem ehemaligen Appellplatz des Konzentrationslagers Niedernhagen eine Gedenkfeier für die Opfer der SS-Gewalt in Wewelsburg statt.

Am 6. April 2013 bietet das Forum Jacob Pins eine Führung durch die Ausstellung in Höxter an, die über Jacob Pins und das Schicksal der jüdischen Bürgerinnen und Bürger von Höxter informiert.

Am 24. März 2013 fand die Jahreshauptversammlung der Mitglieder der Kreisgruppe Herford-Stadt der "Landsmannschaft Schlesien", Mitglied im revanchistischen BdV, in Herford statt.

Am 24. März 2013 fand die Jahreshauptversammlung auf Bezirksebene mit allen Ortsvereinen aus dem Altkreis Halle im revanchistischen "Bund der Vertriebenen" (BdV) in Gütersloh statt.

Am 9. April 2013 trifft sich der "Ortsverband der Schlesier Rheda" im revanchistischen "Bund der Vertriebenen" (BdV) im Pfarrheim St. Clemens in Rheda-Wiedenbrück zur Monatsversammlung.

Vom 3. bis zum 17. April 2013 ist in der Max-Born-Realschule Bad Pyrmont die Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung "Demokratie stärken - Rechtsextremismus bekämpfen" zu sehen.

Am 11. April 2013 liest der Journalist und Autor Toralf Staud in der Weberei Gütersloh aus seinem Buch "Neue Nazis - Jenseits der NPD: Populisten, Autonome Nationalisten und der Terror von rechts".

Seit dem 3. April 2013 ist ein Offizier aus der "Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne" in Augustdorf "Führer des deutschen Einsatzkontingentes" im westafrikanischen Mali.

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Borgholzhausen: 1937 flüchtete die letzte jüdische Familie

1937 verließ die Familie Weinberg als letzte von drei zur NS-Zeit verbliebenen jüdischen Familien die Stadt Borgholzhausen. Darüber berichtet heute, am 4. April 2013, das Westfalen-Blatt.

In Konzentrationslagern umgekommen

In Borgholzhausen fand deshalb keine Reichspogromnacht statt, denn zu diesem Zeitpunkt gab es hier keine Jüdinnen und Juden mehr und die Synagoge war längst verkauft. Von Borgholzhausen aus wurden keine jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger verschleppt, denn die Deportationen fanden später statt. Gleichwohl sind Mitglieder der hier zuvor ansässigen Familien Weinberg und Hesse in Konzentrationslagern umgekommen.

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Schloß Holte-Stukenbrock: Veranstaltungsübersicht im Jahr 2013

Am 26. März 2013 stellte die Dokumentationsstätte Stalag 326 (VI K) Senne die Veranstaltungsübersicht im Jahr 2013 vor. Darüber berichtet heute, am 4. April 2013, die Neue Westfälische.

Informationen unter: www.stalag326.de

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Büren-Wewelsburg: Gedenkfeier für die Opfer der SS-Gewalt

Am 2. April 2013 fand am Mahnmal auf dem ehemaligen Appellplatz des Konzentrationslagers Niedernhagen eine Gedenkfeier für die Opfer der SS-Gewalt in Wewelsburg mit 150 Teilnehmenden statt. Darüber berichten heute, am 4. April 2013, die Neue Westfälische und das Westfalen-Blatt.

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Höxter: Führung durch das Forum Jacob Pins

Am 6. April 2013 bietet das Forum Jacob Pins eine Führung durch die Räume und die Ausstellung im Adelshof in Höxter, die über Jacob Pins und das Schicksal der jüdischen Bürgerinnen und Bürger von Höxter informiert. Darüber berichtet heute, am 4. April 2013, die Neue Westfälische.

Jacob Pins

Der jüdische Maler und Grafiker Jacob Pins wurde am 17. Januar 1917 in Höxter geboren. Er floh vor der nationalsozialistischen Verfolgung nach Palästina. Seinen Eltern gelang die Ausreise nicht, sie wurden 1941 ins Ghetto Riga deportiert und später vergast. Pins hatte schon 1959 erstmals seine Heimatstadt wieder besucht und stiftete ihr 2003 einen umfangreichen künstlerischen Nachlass. Im September 2003 wurde ihm für sein Versöhnungswerk die Ehrenbürgerschaft der Stadt Höxter verliehen. Jacob Pins starb am 4. Dezember 2005 in Jerusalem.

Jacob Pins Gesellschaft

Die Anfang 2003 gegründete Jacob Pins Gesellschaft - Kunstverein Höxter verwaltet die Hunderte von Werken umfassende Stiftung und hat sich zum Ziel gesetzt, neben der Dokumentation und Vermittlung des künstlerischen Schaffens von Jacob Pins auch ausgewählten zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern unterschiedlicher Prägung ein Ausstellungsforum zu bieten. Mit der Verwaltung der Stiftung übernimmt die Jacob Pins Gesellschaft zugleich die Verpflichtung, das Andenken an die Eltern Dr. Leo Pins und Ida Pins und an alle Jüdinnen und Juden aus Höxter, die Opfer der Shoah wurden, zu bewahren, zu dokumentieren und durch eine ständige Ausstellung wach zu halten.

Informationen unter: www.jacob-pins.de

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Kreis Herford: Hauptversammlung der "Landsmannschaft Schlesien"

Am 24. März 2013 fand die Jahreshauptversammlung der Mitglieder der Kreisgruppe Herford-Stadt der "Landsmannschaft Schlesien", Mitglied im revanchistischen "Bund der Vertriebenen" (BdV), im Gemeindesaal der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Herford-Mitte statt. Darüber berichtet heute, am 4. April 2013, das Westfalen-Blatt.

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Altkreis Halle: BdV-Jahreshauptversammlung

Am 24. März 2013 fand die Jahreshauptversammlung auf Bezirksebene mit allen Ortsvereinen aus dem Altkreis Halle im revanchistischen "Bund der Vertriebenen" (BdV) in der Katholischen Kirchengemeinde Liebfrauen in Gütersloh statt. Darüber berichtet heute, am 4. April 2013, die Neue Westfälische.

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Rheda-Wiedenbrück: Versammlung der "Schlesier Rheda"

Am 9. April 2013 trifft sich der "Ortsverband der Schlesier Rheda" im revanchistischen "Bund der Vertriebenen" (BdV) im Pfarrheim St. Clemens in Rheda-Wiedenbrück zur Monatsversammlung. Darüber berichtet heute, am 4. April 2013, die Neue Westfälische.

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Bad Pyrmont: Ausstellung "Demokratie stärken - Rechtsextremismus bekämpfen"

Vom 3. bis zum 17. April 2013 ist in der Max-Born-Realschule Bad Pyrmont die Ausstellung des Landesbüros Niedersachsen der Friedrich-Ebert-Stiftung "Demokratie stärken -Rechtsextremismus bekämpfen" zu sehen. Darüber berichtet heute, am 4. April 2013, radio aktiv e.V.

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Gütersloh: "Jenseits der NPD" - Lesung mit Toralf Staud

Am 11. April 2013 liest der Journalist und Autor Toralf Staud in der Weberei Gütersloh aus seinem Buch "Neue Nazis - Jenseits der NPD: Populisten, Autonome Nationalisten und der Terror von rechts". Darüber berichtet heute, am 4. April 2013, die Neue Westfälische.

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Augustdorf: Rommel in Mali

Seit dem 3. April 2013 ist ein Offizier aus der nach einem "Wegbereiter des Holocaust" (Guido Knopp) benannten "Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne" in Augustdorf "Führer des deutschen Einsatzkontingentes" im westafrikanischen Mali. Darüber berichtet heute, am 4. April 2013, die Neue Westfälische.

Panzerbrigade 21 "Lipperland"

Der namentlich nicht genannte Offizier der Panzerbrigade 21 "Lipperland" in Augustdorf ist demnach "Repräsentant des Kontingentes, Ansprechpartner für die Soldaten und Verbindungsoffizier".

Kriegseinsatz in Afghanistan

In der zweiten Jahreshälfte 2013 werden auch die Soldatinnen und Soldaten des Augustdorfer "Panzerartilleriebataillon 215" erneut am Kriegseinsatz in Afghanistan teilnehmen.

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Artikel-Einträge in der Datenbank:


Zeitung für Halle und Borgholzhausen / Westfalen-Blatt, 04.04.2013:
Steinerne Zeugen helfen zu erinnern / Vor 80 Jahren forcierten die Nazis ihre Aktionen gegen die Juden - 1937 flüchtet die letzte Familie aus Pium

Neue Westfälische 06 - Schloß Holte-Stukenbrock, 04.04.2013:
Vergangenes lebendig machen / Jahresprogramm der Dokumentationsstätte

Westfälisches Volksblatt / Westfalen-Blatt, 04.04.2013:
An Leid der Opfer erinnert / Gedenkfeier am Jahrestag der KZ-Befreiung in Wewelsburg

Neue Westfälische 15 - Paderborn (Kreis), 04.04.2013:
Faschistischer Willkürherrschaft gedacht / Gedenkfeier zum 68. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Niederhagen

Neue Westfälische 16 - Höxter (Kreis), 04.04.2013:
Monatsführung am 6. April

Herforder Kreisblatt / Westfalen-Blatt, 04.04.2013:
Treuenadeln an Mitglieder verliehen / Landsmannschaft Schlesien zieht Jahresbilanz

Neue Westfälische 06 - Schloß Holte-Stukenbrock, 04.04.2013:
Erinnerungen an die alte Heimat / Jahreshauptversammlung des Bundes der Vertriebenen

Neue Westfälische 07 - Gütersloh, 04.04.2013:
Versammlung der Schlesier

radio aktiv e.V., 04.04.2013:
Ausstellung gegen Rechtsextremismus eröffnet

Neue Westfälische 07 - Gütersloh, 04.04.2013:
Gewaltbereite Neonazi-Szene / Toralf Staud liest aus seinem neuen Buch

Neue Westfälische, 04.04.2013:
Soldat aus Augustdorf führt Mali-Einsatz an

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Zeitung für Halle und Borgholzhausen / Westfalen-Blatt, 04.04.2013:

Steinerne Zeugen helfen zu erinnern / Vor 80 Jahren forcierten die Nazis ihre Aktionen gegen die Juden - 1937 flüchtet die letzte Familie aus Pium

Von Mark Hänsgen

Borgholzhausen (WB). "Juden ist die Benutzung untersagt" verkündete zur NS-Zeit ein Schild am Freibad. 1937 kehrten die Weinbergs dem Ort wegen des zunehmenden Drucks den Rücken. Sie waren in Borgholzhausen die letzte von drei verbliebenen jüdischen Familien. Damit endete eine 350-jährige Kulturgeschichte. Das Westfalen-Blatt ging auf Spurensuche.

"Die letzten Juden sind weg!" sollen Kinder damals dem rollenden Umzugswagen der Familie Weinberg hinterher gerufen haben. "Ich vermute, sie sind sehr schweren Herzens von hier gegangen. Sie fühlten sich einfach nicht mehr sicher", erzählt Eva-Maria Eggert. Die Geschichtslehrerin möchte das Gedenken an die vertriebenen jüdischen Familien wach halten, deren Angehörige größtenteils Opfer des Holocausts geworden sind. Die 55-Jährige bietet eine Stadtführung zur langen Geschichte der Borgholzhausener Juden an und wünscht sich eine Erinnerungsstätte.

"Natürlich haben wir den alten Friedhof. Aber bisher gibt es in Borgholzhausen keine Stolpersteine, die an die NS-Opfer erinnern", sagt sie. Auch Gedenktafeln an früheren Lebensorten oder ein zentrales Mahnmal vermisse sie. Nur all jene, die wüssten, wo sie suchen müssen, fänden noch immer an vielen Orten Spuren des vergangenen jüdischen Lebens. Neben dem bekannten jüdischen Friedhof an der Bahnhofstraße - der zweitälteste in Minden-Ravensberg und letzte Ruhestätte für Verwandte Paul Spiegels, des ehemaligen Präsidenten des Zentralrats der Juden - ist besonders die einstige Synagoge im Klingenhagen 4 von Bedeutung. Das geschichtsträchtige Gebäude ist heute optisch verändert und wird als Wohnung genutzt, doch der Kellereingang des Sakralbaus mitsamt dem so genannten Opferstein ist noch gut zu erkennen.

Im Jahr 1937, während der Zeit der nationalsozialistischen Verfolgung, verließ die Familie Weinberg Borgholzhausen - kurz vor der folgenreichen Pogromnacht am 9. November 1938 und den Deportationen in die Konzentrationslager. Die Geschichte der Piumer Juden reicht jedoch viel weiter zurück.
Für das 16. Jahrhundert gibt es noch keine Hinweise in der Grafschaft Ravensberg. Das änderte sich im 17. Jahrhundert mit der Ansiedlung von jüdischen Familien durch den Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm, der auf diese Weise den Handel beleben wollte. Ein Kirchenbucheintrag weist darauf hin, dass bereits 1664 eine Familie im Ort gelebt hat. Darin ist zudem vermerkt, dass Bürgermeister Philipp tor Becke im Jahre 1694 ein jüdisches Mädchen mit dem Namen Eva Simon adoptiert, es christlich getauft und in Clara Beate umbenannt hatte.

Vor etwa 270 Jahren gab es dann eine Jüdische Gemeinde, die jedoch zu klein war, um eine Synagoge zu unterhalten. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wuchs die Zahl der Familien auf elf. Daraufhin forderte sie die preußische Regierung in Minden auf, eine einfach organisierte Synagogengemeinde zu gründen. 1840 lebten schließlich 76 Juden in Borgholzhausen, die zwar keinen eigenen Rabbiner stellten, aber ihren Vorsteher selbst wählten. Zusammen mit dem jüdischen Lehrer war er für die Kultuspflege zuständig. Die Gemeinde leistete sich zwischen 1839 und 1860 einen Lehrer, der im Vorraum der Synagoge unterrichtete. Später konnte er nicht mehr bezahlt werden. Da die Zahl der Juden weiter abnahm (1875: 30 Menschen), musste 1930 sogar die Synagoge verkauft werden.

Die letzten drei Familien

Nach Angaben des Historikers Remigius von Boeselager sind 13 in Pium geborene Juden Opfer des Holocausts geworden. Zwei weitere waren durch Heirat zugezogen. Ingesamt sind 15 Menschen durch die Nationalsozialisten ums Leben gekommen. Die Betroffenen der letzten drei jüdischen Familien sind mit einem Kreuz markiert.

Familie Max Weinberg
Max Weinberg
Ehefrau Selma Weinberg †
Tochter Gisela Weinberg †
Sohn Heinz Robert Weinberg

Familie Jakob Hesse
Jakob Hesse
Ehefrau Elise Hesse †
Tochter Friederike Hesse †
Julius Stern
Enkelin Inge Stern
Gertrud Hesse

Familie Julius Hesse
Julius Hesse †
Ehefrau Jenny Hesse †
Tochter Ruth Blüte
Tochter Lore Hesse
Tochter Anneliese Hesse

Bildunterschrift: Der Friedhof mit 127 Grabsteinen an der Bahnhofstraße ist eine gemeinsame Anlage der Borgholzhausener und Versmolder Synagogengemeinde. Angehörige haben eine Gedenkplatte angebracht, die an das Ehepaar Julius und Jenny Hesse erinnert.

Bildunterschrift: Eva-Maria Eggert zeigt, wo sich bei dem Wohnhaus "Im Klingenhagen 4" der Eingang zur ehemaligen Synagoge verbirgt.

Bildunterschrift: In diesem Haus in der Tanfanastraße wohnten die Weinbergs.

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Neue Westfälische 06 - Schloß Holte-Stukenbrock, 04.04.2013:

Vergangenes lebendig machen / Jahresprogramm der Dokumentationsstätte

Schloß Holte-Stukenbrock (sk). Ferdinand Matuszek war 15, als er in Tarnopol im früheren Galizien verschleppt wurde und Zwangsarbeit in Rehme im Kreis Minden leisten musste. Er konnte viele Jahre nicht darüber sprechen, wird es aber am 8. Mai in der Dokumentationsstätte Stalag 326 tun. Heute beginnt der Vorverkauf in der Buchhandlung Strathmann.

Der Förderverein der Dokumentationsstätte, in der die Geschehnisse im Kriegsgefangenenlager 326 aufgearbeitet werden, hat erneut ein umfangreiches Jahresprogramm zusammengestellt, das in Kürze in Form einer Broschüre auch in der Geschäftsstelle der Neuen Westfälischen am Holter Kirchplatz erhältlich sein wird. Das Programm umfasst 15 Veranstaltungen und reicht vom Zeitzeugengespräch mit Ferdinand Matuszek über eine Radtour mit Stationen an historisch wichtigsten Punkten (16. Juni) bis hin zu einem Workshop über Erlebnis- und Alltagswelten extrem rechter Jugendlicher (17. April). "Wir haben uns wieder bemüht", sagt Oliver Nickel, "spannende, abwechslungsreiche und gleichzeitig aktuelle Themen zusammenzustellen". Nickel leitet ehrenamtlich die Gedenkstätte auf dem Gelände, auf dem sich vor 70 Jahren das Kriegsgefangenenlager befand und heute die Polizeischule angesiedelt ist. Besucher, zum Beispiel anlässlich der öffentlichen Führungen (11. August, 29. September und 10. November), werden deshalb am Haupteingang der Polizeischule am Lippstädter Weg abgeholt.

Ferdinand Matuszek lebt heute in Löhne. Sein Vortrag hat den Titel: "Ich hatte nie etwas gegen die Deutschen, nur gegen Faschisten". Es wird am 8. Mai keine Abendkasse geben.

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Westfälisches Volksblatt / Westfalen-Blatt, 04.04.2013:

An Leid der Opfer erinnert / Gedenkfeier am Jahrestag der KZ-Befreiung in Wewelsburg

Wewelsburg (eb). 68 Jahre ist es her, seit die letzten 48 Häftlinge des Konzentrationslagers Niederhagen von der amerikanischen Armee befreit wurden. Daran hat in Wewelsburg die jährliche Gedenkfeier erinnert.

1.285 der insgesamt 3.900 Häftlinge waren zuvor Opfer des Grauens der SS geworden. Seit 1998 organisiert der Verein "Gedenktag 2. April" auf dem ehemaligen Appellplatz des Lagers am Jahrestag der Befreiung eine Feierstunde zur Erinnerung an das Leid der Gefangenen.

Vorangegangen seien viele Diskussionen, wie Vereinsvorsitzender Volker Kohlschmidt betonte. "Es war unser Anliegen, die Ignoranz gegenüber den Opfern zu beenden. Das ist nun gelungen. Ich habe nicht mehr den Eindruck, man müsse gegen das Vergessen ankämpfen und die Notwendigkeit von Erinnerungen deutlich machen."

150 Teilnehmer, unter ihnen auch Ruth Escher, Witwe des ehemaligen KZ-Häftlings Joachim Escher, fanden sich bei bitterer Kälte auf dem ehemaligen Appellplatz nahe beim Gerätehaus der Wewelsburger Feuerwehr ein. Gerne wäre auch Leopold Engleitner gekommen, doch für den inzwischen 107 Jahre alten ehemaligen Häftling sei die Reise aus Österreich nach Wewelsburg doch zu beschwerlich gewesen, bedauerte Volker Kohlschmidt.

Mit Zitaten und Aktionen mitgestaltet haben die Gedenkfeier diesmal Schüler der Jahrgangsstufe 10 der Realschule Fürstenberg und die Gruppe "Sonntagsmusik". Mit dem "Dachau-Lied" oder dem Stück "Kamerad, du gehst", 1938 entstanden im Strafgefangenenlager Aschendorfer Moor, sorgten sie für die passende musikalische Begleitung. Nach den Grußworten von Bürgermeister Burkhard Schwuchow sprach Alfred Buß, Präses im Ruhestand der evangelischen Kirche Westfalen, als Gastreferent.

Er machte deutlich, dass auch 68 Jahre nach der Befreiung die Geschehnisse von damals nicht in Vergessenheit geraten: "Neonazis lassen sich nicht einfach entsorgen. Ich halte die Parole "Nazis raus" für grundlegend falsch. Zum einen provoziert sie die schlichte Gegenfrage: Wo sollen sie denn hin? Zum anderen entwachsen Neonazis unserer Gesellschaft. Es gibt für dieses Gedankengut fruchtbaren Boden mitten unter uns", so Alfred Buß

Zum Abschluss der Feierstunde legten stellvertretender Landrat Wolfgang Schmitz, Bürgermeister Burkhard Schwuchow und Vereinsvorsitzender Volker Kohlschmidt am Mahnmal Kränze zum Gedenken an die Opfer nieder und die Schüler verteilten Blumen an die Teilnehmer.

Bildunterschrift: Stellvertretender Landrat Wolfgang Schmitz, Volker Kohlschmidt und Bürgermeister Burkhard Schwuchow (von links) haben am Wewelsburger Mahnmal Kränze niedergelegt.

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Neue Westfälische 15 - Paderborn (Kreis), 04.04.2013:

Faschistischer Willkürherrschaft gedacht / Gedenkfeier zum 68. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Niederhagen

Büren-Wewelsburg (dig). Über ihre gegenwärtige Bedeutung als architektonisches Faszinosum wie bildungstechnische Instanz hinaus, gilt es der historischen Verwicklung der Wewelsburg Rechnung zu tragen. Die nationalsozialistische Vergangenheit der Dreiecksburg ist wichtiger Bestandteil geschichtlicher Aufarbeitung und wird in regelmäßigen Abständen thematisiert.

Zuletzt am Dienstag, als eine Gedenkfeier für die Opfer der SS-Gewalt in die unmittelbare Nähe der Wewelsburg lockte. Das Mahnmal auf dem Appellplatz des ehemaligen Konzentrationslagers Niederhagen war Versammlungsort für rund 150 Menschen, die in den Abendstunden zur Ahornstraße gefunden hatten.

Per eindringlichem Duktus rief die von Schülern der Fürstenberger Realschule ausgerichtete Feier die faschistische Willkürherrschaft der Nazis wach, fokussierte jedoch nicht auf die Täter, sondern rückte deren Opfer ins Zentrum der Aufmerksamkeit.

Eine Andacht wider das Vergessen nahm Gestalt an, mahnte zu unermüdlichem Vergangenheitsbewusstsein. "Je weiter wir uns von der Nazi-Ära entfernen, umso deutlicher wird, dass wir die Zeit nie mehr loswerden", erinnerte der ehemalige Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Alfred Buß, an ein geschichtliches Kapitel, das bis in die Gegenwart reicht.

Musikalisch gerahmt wurde die Gedenkfeier von der Folkgruppe "Sonntagsmusik", die ausgesuchte Titel zwischen die Ansprachen der Honoratioren und Schüler streute.

Das KZ Niederhagen war ein temporäres Konzentrationslager am Ortsrand von Büren-Wewelsburg. Rund 3.900 Häftlinge waren in dem zwischen 1941 und 1943 eigenständigen Lager interniert. Fast ein Drittel von ihnen überlebte die Haft infolge von Krankheiten, Misshandlungen, Hunger und Kälte nicht.

Bildunterschrift: Blumen für die Opfer: Wolfram Schmitz (stellvertretender Landrat), Volker Kohlschmidt (Verein Gedenktag 2. April) und Bürgermeister Burkhard Schwuchow (v. l.) legten Kränze nieder.

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Neue Westfälische 16 - Höxter (Kreis), 04.04.2013:

Monatsführung am 6. April

Höxter (nw). Die Jacob Pins Gesellschaft lädt am ersten Samstag des Monats zu einer Führung durch das Forum ein. Die Biografie und die Bilder von Jacob Pins, das Schicksal der jüdischen Familien Höxters sowie die Geschichte des Adelshofes und dessen archäologische Funde sind Gegenstand des Rundgangs. Während der Führung sind auch die Exponate der aktuellen Ausstellung "Jacob Pins: Mannsbilder" zu sehen. Die Führung am Samstag, 6. April, beginnt um 11 Uhr. Eintritt inklusive Führung 5 Euro und 2,50 Euro.

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Herforder Kreisblatt / Westfalen-Blatt, 04.04.2013:

Treuenadeln an Mitglieder verliehen / Landsmannschaft Schlesien zieht Jahresbilanz

Herford (HK). Ein Rückblick auf das Jahr 2012 und eine Vorschau auf 2013 haben die Hauptversammlung der Mitglieder der Landsmannschaft Schlesien geprägt. Nach dem Kaffeetrinken wurde die umfangreiche Tagesordnung abgehandelt. Zu Beginn der Tagung ehrte Vorsitzender Nikolaus Kristen im Gemeindesaal der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Herford-Mitte drei langjährige Mitglieder.

Für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Landsmannschaft Schlesien wurden Elisabeth Nentwig und Manfred Seidel mit Urkunden und Treuenadeln in Gold geehrt. 25 Jahre dabei ist Irene Kupka, die eine Urkunde und die Treuenadel in Silber erhielt.

In ihren Berichten zogen der Vorsitzende, Kulturwart Herbert Drescher und die Leiterin der Frauengruppe, Maria Burdich, eine Bilanz des vergangenen Jahres. Festgelegt wurden auch die Termine, die 2013 anstehen.

Vorsitzender Nikolaus Kristen wies besonders auf das am 22. und 23. Juni in Hannover stattfindende Deutschlandtreffen der Schlesier hin. Für die Fahrt nach Hannover soll am 23. Juni ein Sonderbus eingesetzt werden. Hierzu ist es erforderlich dass sich Interessenten sofort, spätestens jedoch bis 9. April, bei Nikolaus Kristen, Telefon 05221 / 830183, anmelden.

Eine weitere Fahrt führt die Schlesier in diesem Jahr für vier Tage an die Müritz und an die Ostsee.

Zum Schluss der Hauptversammlung wurden noch Bilder von den Veranstaltungen des vergangenen Jahres gezeigt.

Bildunterschrift: Nikolaus Kristen (rechts) zeichnete Manfred Seidel aus, der der Landsmannschaft seit 50 Jahren angehört.

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Neue Westfälische 06 - Schloß Holte-Stukenbrock, 04.04.2013:

Erinnerungen an die alte Heimat / Jahreshauptversammlung des Bundes der Vertriebenen

Schloß Holte-Stukenbrock (ms). Der Kreisverbandsvorsitzende der Vereinigten Landsmannschaften und Landesverbände vom Bund der Vertriebenen (BdV), Jürgen Wolff, traf sich jetzt mit Mitgliedern des Kreisvorstandes und Mitgliedern der Ortsgruppen zur Jahreshauptversammlung im Pfarrsaal der Katholischen Kirchengemeinde Liebfrauen, Gütersloh.

"Trotz mehr als 50 Jahren, die inzwischen vergangen sind, prägt der Verlust der Angehörigen und ihrer Heimat die Mitglieder bis heute." So lautete Wolffs Gruß. Er galt den 600 Mitgliedern. Damit gedachte er den Menschen, die weltweit durch Gewalt, Krieg und Terror den Tod fanden und finden. Er erinnerte an Bruno Bendig, das langjährige Mitglied der Mundharmonikagruppe der ostpreußischen Landsmannschaft, der im vergangenen Jahr mit 98 Jahren starb und an Ursula Witt, Leiterin des ostpreußischen Chores und engagiertes Vorstandsmitglied. Sie starb vor wenigen Monaten im Alter von 90 Jahren. Beiden verdanken die Vertriebenen in hohem Maße den Zusammenhalt untereinander und die Pflege der kulturellen Traditionen.

Zügig erarbeiteten die Vorstandsmitglieder der sieben Ortsgruppen mit dem Kreisvorstand die Regularien. Kassenwart Wolfgang Krüger setzte sie von dem derzeitigen Kassenstand in Kenntnis. Er weist eine ausgewogene Bilanz auf.

Der Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden widmete sich vor allem der intensiven Pflege der Mitglieder. Der Teilbericht der langjährigen Kreisgeschäftsstellenleiterin Christa Winkler, die ihr Amt im Laufe des Vereinsjahres aus Krankheitsgründen aufgab, wird ihn vervollständigen.

Dann blickte Jürgen Wolff auf den Pommerschen Kreis- und Städtetag zurück, an dem er teilnahm. Er überbrachte Grüße der Delegierten der Landesverbände und informierte die Mitglieder über die Tagungsthemen mit sozialpolitischem Inhalt.

Bildunterschrift: Der Kreisvorstand des BdV: Bringfried Schubert, Ingo Eßler, Gastredner Ralph Brinkhaus (MdB), Jürgen Wolff (Kreisvorsitzender), Wolfgang Krüger und Gerhard Winkler.

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Neue Westfälische 07 - Gütersloh, 04.04.2013:

Versammlung der Schlesier

Rheda-Wiedenbrück. Zu ihrer nächsten Monatsversammlung kommen die Mitglieder des Schlesier-Ortsverbandes am Dienstag, 9. April, zusammen. Das Treffen beginnt um 14 Uhr im St. Clemens-Pfarrheim, Wilhelmstraße.

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radio aktiv e.V., 04.04.2013:

Ausstellung gegen Rechtsextremismus eröffnet

Bad Pyrmont. In der Pyrmonter Max Born Realschule ist die Ausstellung "Demokratie stärken - Rechtsextremismus bekämpfen" eröffnet worden. Die von der Friedrich-Ebert-Stiftung konzipierte Präsentation will unter anderem deutlich machen, dass rechtsextremes Gedankengut heute in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Die Ausstellung ist bis zum 17. April vormittags geöffnet.

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Neue Westfälische 07 - Gütersloh, 04.04.2013:

Gewaltbereite Neonazi-Szene / Toralf Staud liest aus seinem neuen Buch

Gütersloh (NW). Die Weberei Gütersloh, Cable Street Beat, die Falken Gütersloh und die SKA (Sozialistische Kulturarbeit Gütersloh) präsentieren am Donnerstag, 11. April, eine Lesung mit Toralf Staud, der sein Buch "Neue Nazis - Jenseits der NPD: Populisten, Autonome Nationalisten und der Terror von rechts" vorstellt. Die extreme Rechte in Deutschland habe sich in den letzten Jahren zugleich radikalisiert und verbürgerlicht - und die emsige Verbotsdiskussion um die NPD lenke die Aufmerksamkeit in die falsche Richtung, so seine These. Mit den Autonomen Nationalisten (AN) sei eine junge und äußerst gewaltbereite Neonazi-Strömung entstanden. Sie kopiere den popkulturellen Stil der Linksautonomen. Am gemäßigten Rand der Szene erstarken die Rechtspopulisten. Gruppen wie pro Deutschland und Die Freiheit versuchten mit islamophoben Inhalten an nationalkonservative und bürgerliche Positionen anzuknüpfen. Toralf Staud studierte Journalismus und Philosophie in Leipzig und Edinburgh. Von 1998 bis 2005 war er Politikredakteur der Zeit. Heute ist er freier Journalist und Autor.

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Neue Westfälische, 04.04.2013:

Soldat aus Augustdorf führt Mali-Einsatz an

Augustdorf. Ein Offizier der Panzerbrigade 21 "Lipperland" in Augustdorf ist Führer des deutschen Einsatzkontingentes im westafrikanischen Mali. Gestern flog der Soldat los, im Frühsommer wird er zurückerwartet. Er ist Repräsentant des Kontingentes, Ansprechpartner für die Soldaten und Verbindungsoffizier.

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