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Der Patriot - Lippstädter Zeitung , 28.10.2004 :

Der Leser hat das Wort: "Verachtende Logik" / Bezug: Artikel "Unsere Rechte einfordern" vom 23. Oktober

Mit ziemlichem Entsetzen las ich den Bericht über die Versammlung des Bauernverbandes der Vertriebenen auf Haus Düsse. Offensichtlich wurde dort allen Ernstes und unwidersprochen die Rückgabe der den Landwirten, besser wohl deren Eltern oder Großeltern, vor etwa einem halben Jahrhundert im Zuge der bedingungslosen Kapitulation des faschistischen Deutschland enteigneten Höfe bzw. eine entsprechende Entschädigungszahlung gefordert. In welcher Zeit leben wir, dass diese abwegigen Ansichten öffentlich vertreten werden? Haben die Fordernden vergessen, welches entsetzliche Leid, je nach Alter, unsere Eltern- oder Großelterngeneration unseren Nachbarvölkern zugefügt hat, ganz besonders den Polen? Haben sie vergessen, dass wir besonders hier im westlichen Teil Deutschlands in den vergangenen Jahrzehnten materiell auf der Sonnenseite der Weltgeschichte gelebt haben, trotz Enteignung und Vertreibung? Als Enkel eines ostpreußischen Landwirtes, dem nach der zutiefst geschichtsverachtenden Logik des Verbandes vertriebener Bauern eine Entschädigung zustehen müsste, distanziere ich mich von solchen Forderungen entschieden. Als Demokrat und Mitglied des SPD-Vorstandes der Kreisstadt Soest fordere ich die Vertreter der anderen demokratischen Parteien im Kreis Soest auf, dies ebenfalls öffentlich zu tun.

Volker Esch-Alsen
Märkische Str. 24
Soest


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