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Antifa on the road , 06.12.2003 :

Während der Kundgebung gegen "Skinhead Meeting" am 06.12.2003 in Hiddenhausen-Oetinghausen verteiltes Flugblatt an die Nachbarschaft von Michael Stefan

Kein Raum der Nazimusik

Sehr geehrte Anwohner der Eilshausener Straße,

wir, Antifaschisten aus Ostwestfalen, starten heute unsere Bustour "Kein Raum der Nazimusik" bei einem Aktivisten der regionalen Neonazi-Szene in Ihrer Straße. Denn von hier betreibt Michael Stefan seine Firma werbedesign.net. Stefan hat dazu beigetragen, dass die örtliche rechte Szene es bis in offizielle Broschüren des Innenministeriums Nordrhein-Westfalens gebracht hat.

Sein Beitrag bestand zum Beispiel darin, dass anläßlich seines Geburtstages ein Konzert in Bünde stattfand, bei dem namhafte neonazistische Bands auftraten. Neben den üblichen rassistischen Inhalten wurde auf diesem Konzert auch für die Nazi-Terrorgruppe Combat 18 (zu deutsch: Ziel Adolf Hitler) geworben. Bei der deutschen Sektion dieser Gruppe wurde bei Hausdurchsuchungen im Herbst diesen Jahres zahlreiche Waffen gefunden. Wer es, wie Stefan zuläßt oder gar unterstützt, dass auf seinem Geburtstag für solche Terrorgruppen geworben wird, der muß damit rechnen, dass er ins Licht der Öffentlichkeit gerät.

Die Aktivitäten Stefans und anderer Bünder Kameraden zielen darauf ab, eine neonazistische Erlebniswelt für Jugendliche herzustellen. Geländespiele, Fußballtuniere oder eben auch Konzerte sind die Elemente einer solchen neonazistischen Erlebniswelt. Unter Mitwirkung von Stefan entstand das rechte Musikmagazin "Skinhead Meeting", durch das Jugendliche an die Gedankenwelt des Rechtsextremismus herangeführt werden. Für die Nazi-Zeitschrift "Unsere Welt" des Führungskader der ostwestfälischen Naziszene, Bernd Stehmann, steuerte Stefan sein berufliches Know-How bei, er gestaltete die Werbung für dieses Blatt im Internet.

Als Werbefachmann weiß er, dass seine Tätigkeit für die rechte Szene Probleme mit sich bringen kann. Eben deshalb möchten wir ihn darauf hinweisen, dass er diesen geschäftlichen Problemen aus dem Weg gehen kann. Wäre er nicht Aktivist der Naziszene, wären wir nicht hier und er könnte in Ruhe seinen Geschäften nachgehen. Als Aktivist des Rechts-Rock muß er damit rechnen, dass er ins Licht der Öffentlichkeit gerückt wird. Diese Negativwerbung hat allein er zu verantworten.

Wir werden es nicht zulassen, dass Aktivisten wie Michael Stefan ungestört ihre Hetze verbreiten und dass sich lokale neonazistische Szenen bilden, die bestimmte Regionen zur no-go-area für Nicht-Deutsche, Linke oder andere nicht in das Ordnungsschema von Neonazis passende Menschen machen.

Vielmehr wollen wir, dass rechte Aktivisten täglich damit konfrontiert werden, dass man sie als Rassisten und Neonazis ablehnt, mit ihnen politisch nichts zu tun haben will und bei jeder Gelegenheit spüren läßt, dass man ihre politische Ausrichtung verurteilt.

Denn Neonazismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.


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