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Lippische Landes-Zeitung , 27.08.2002 :

Junge Union ohne Schnelle / Ratsherr tritt aus

Detmold. Hendrik Schnelle ist nicht mehr Mitglied der Jungen Union Deutschlands (JU). Der Detmolder Ratsherr erklärte gestern morgen seinen Austritt und kam damit laut JU-Kreisverband seinem Ausschluss durch das Landesschiedsgericht zuvor. Mit seinem Austritt ist Schnelle auch nicht mehr stellvertretender Vorsitzender des JU-Stadtverbandes Detmold.

Der JU-Kreisvorsitzende Christian Schücke zeigte sich erleichtert: "In der Jungen Union ist für rechtsradikale Tendenzen kein Platz", erklärte er. Schücke bedauert, dass durch das langwierige Verfahren über das Landesschiedsgericht der Eindruck habe entstehen können, die JU reagiere nicht ausreichend auf solche Tendenzen in den eigenen Reihen. "Ein Ausschlussverfahren ist in einer demokratischen Partei kein beliebiges Instrument, sondern kann nur bei schwerwiegenden Gründen eingeleitet werden. Dann liegt die Entscheidung bei den Landesschiedsgerichten."

Schnelle war im Januar in einem Berufungsverfahren wegen Volksverhetzung zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten und der Ableistung von 60 Sozialstunden verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Schnelle sich diskriminierend gegenüber Schwulen und Schwarzen geäußert hat. Das Oberlandesgericht Hamm verwarf im Mai eine erneute Revision des Verfahrens.


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