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Höxtersche Kreiszeitung / Neue Westfälische , 08.10.2004 :

Verdienstkreuz für H. Bonin / Einsatz für die Völkerverständigung zwischen Ost und West findet Anerkennung

Himmighausen/Bielefeld (ksk ). "Engagement erfüllt das Leben mit Sinn und gibt den Menschen, die sich für eine Aufgabe einsetzen, eine Erfüllung, die man sich nirgendwo kaufen kann. Ich bin sicher, dass auch sie aus diesem Gefühl heraus die Kraft zu der langjährigen Arbeit geschöpft haben, für die sie heute ausgezeichnet werden", so Bielefelds Oberbürgermeister Eberhard David in seiner Laudatio für den mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichneten Horst Bonin.

Am 29.März 1928 in Breslau geboren begann Horst Bonin 1943 nach seiner Schulzeit eine kaufmännische Lehre. Bereits im Herbst 1944 wurde diese durch die Verpflichtung zum Ausbau des Ostwalles unterbrochen. Es folgten Wehrmacht und Vertreibung. 1946 gehörte Horst Bonin zu einer Personengruppe, die es von Schlesien nach Celle verschlagen hatte. Bereits 1947 gründete er dort die erste "Ostdeutsche Jugendgruppe". 1951 wurde der Verband "Deutsche Jugend des Ostens" (DJO) gegründet, der heutige Verband "Deutsche Jugend in Europa".

Der Verband hatte sich zum Ziel gesetzt, Kindern und Jugendlichen aus den Vertreibungsgebieten einen Ort der Geborgenheit und des Schutzes gegenüber der alltäglichen Erfahrung von Fremdheit, Ausgrenzung und Ablehnung zu bieten. Außerdem galt es Kultur, Sprache und Gebräuche der Heimat zu pflegen.

Aufgrund der Initiativen von Horst Bonin wurden in den folgenden Jahren mehrere DJO-Gruppen gebildet, die sich in Kreisverbänden und auf Bezirksebene formierten. 1965 übernahm Bonin das Amt des Landesvorsitzenden und übte es bis 1977 aus. Danach stand er dem Landesverband weiterhin als Finanzberater und Organisator zur Verfügung.

1986 gründete er den Förderverein der Gesamtdeutschen Bildungsstätte Himmighausen und übernahm dessen Vorsitz. Im Mittelpunkt des damit verbundenen Engagements steht die Einwerbung von Spenden für den Erhalt und Ausbau der Bildungsstätte.

Dieser, und sein ehrenamtlicher Einsatz in anderen Bereichen, waren Anlass für den Bundespräsidenten, der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes zuzustimmen.

Mit den Worten "ich freue mich, ihnen diese hohe Auszeichnung überreichen zu dürfen, und spreche ihnen dazu meine herzlichen Glückwünsche aus", gratulierte OB David auch im Namen von Ministerpräsident Peer Steinbrück und Gesundheits- und Sozialministerin Birgit Fischer.

In der Gesamtdeutschen Bildungsstätte in Himmighausen hatten Freunde und Weggefährten des Geehrten einen Empfang vorbereitet, während dem die Landesvorsitzende der DJO Hedda Kretsch und Nieheims stellvertretender Bürgermeister Erwin Nowak in ihren Grußworten die Verdienste Horst Bonins hervorhoben.

Zahlreiche Daten aus der interessanten Vita des Geehrten wusste dessen langjähriger Weggefährte und Mitglied im Vorstand des Fördervereins, Werner Richter, zu benennen. Seiner Aussage zufolge ging es Horst Bonin bei seinen Aktivitäten immer um das Wohl der Gemeinschaft und die Grundwerte unserer Demokratie und Kultur.

Richters Dank galt auch der Familie Bonins, ohne deren große Opfer dieser seine Ideen nicht hätte verwirklichen können.


lok-red.hoexter@neue-westfaelische.de

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