Höxtersche Kreiszeitung / Neue Westfälische ,
05.10.2004 :
Auf den Spuren der Zwangsarbeit / Vier Exkursionen in die Hils-Region
Kreis Holzminden (NW). Im Oktober und November bietet die Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Kreis Holzminden gemeinsam mit dem Heimat- und Geschichtsverein Holzminden wieder Exkursionen auf den Spuren der Zwangsarbeit durch den Hils an.
Wegen der großen Nachfrage werden insgesamt vier Exkursionen angeboten, die an folgenden Terminen stattfinden: am Samstag, 16. Oktober, Sonntag, 17. Oktober, Samstag, 13. November und Sonntag, 14. November. Es handelt sich jeweils um eine eintägige Exkursion von 10 bis gegen 16.30 Uhr.
Die Veranstaltungen stehen unter Leitung des Autors Detlef Creydt, der durch seine Veröffentlichungen, wie das Buch "Zwangsarbeit Band 4", ein kompetenter Exkursionsleiter ist.
Insbesondere in der Zeit der spärlichen Vegetation sind in den Wäldern im Hils die Hinterlassenschaften der NS-Zeit besser erkennbar und können den Teilnehmenden gut dargestellt werden. Treffpunkt ist jeweils um 10 Uhr am Dorfgemeinschaftshaus in Holzen. Nach einem allgemeinen Einführungsvortrag über die Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkrieges durch Detlef Creydt wird die damalige Situation um die Hilsregion erörtert.
Was viele Historiker am Hils fasziniert, ist der Umstand, dass sich hier durch die Vielfalt der Lager im Mikrokosmos die Situation ganz Deutschlands widerspiegelt. Am Modell des KZ Holzen soll beispielhaft eines der vielen Lager vorgestellt werden. Anschließend wird den Spuren des Dritten Reiches im Gelände nachgegangen. Der erste Anlaufpunkt ist das Gelände des ehemaligen KZ, eine Außenstelle des Lagers Buchenwald. Danach werden das Lager Siebenbachtal, in dem Italiener inhaftiert waren, sowie der Ehrenfriedhof Holzen aufgesucht.
Über den Rüstungsstandort Stollen Gustav soll es anschließend zu den Lagerresten in das Schwarze Land nach Lenne gehen. Barackenfundamente belegen hier beängstigend die internationale Lagergeschichte des Hils. Allein in diesen Gebäuden befanden sich Ende des Krieges etwa 5.000 Häftlinge.
Anmeldungen sind jeweils bis spätestens eine Woche vor Veranstaltungstermin zu richten an die Bildungsvereinigung Arbeit und Leben, Wilhelm-Raabe-Straße 3, 37603 Holzminden, Telefon (05531) 4452, Fax 13841, Email: holzminden@dgb.de. Die Kosten betragen inklusive Vortrag, Exkursion und Verpflegung 12 Euro.
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