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Veranstaltungen / Nachrichten - Neonazi-Überfall in Minden: Prozessbeginn im März 2013 , 11.09.2012 :

Tages-Chronologie von Dienstag, 11. September 2012

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Veranstaltungskalender:



- Dienstag, 11. September 2012 von 08.00 bis 18.00 Uhr -


Ausstellung "Der nationalsozialistische Völkermord an den Sinti und Roma"


Veranstaltungsort:

St. Martinikirche
Martinikirchhof 7
32423 Minden

www.martinigemeinde.de


Öffnungszeiten: Vom 6. September bis zum 3. Oktober 2012 dienstags bis freitags von 08.00 bis 18.00 Uhr und samstags von 08.00 bis 13.00 Uhr.


In konkreten Einzelschicksalen, eindrucksvoll verdeutlicht durch Berichte der Überlebenden und durch zahlreiche Familienfotos, zeichnet die Wanderausstellung des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma die Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten von der Ausgrenzung bis zum Massenmord nach.

In der Gegenüberstellung der menschenverachtenden Dokumente der Täter und der Lebenswirklichkeit der Sinti und Roma wird bewusst, dass sich hinter der bürokratisch organisierten Vernichtung unzählige zerstörte Lebenswege verbergen. Diesem Kontrast wird auch gestalterisch Ausdruck gegeben.

Die Ausstellung, die in Minden letztmalig zu sehen ist, ist von Wolfgang Gretzinger vom Arbeitskreis Stolpersteine durch einen lokalgeschichtlichen Teil über Mindener Sinti-Familien ergänzt worden.


Zu der Ausstellung gibt es pädagogische Angebote für Schulklassen, Dauer jeweils zwei Stunden. Führungen für alle Interessierten auf Anfrage, Informationen und Anmeldung unter Telefon (0571) 8293063 oder per E-Mail an: katzer-minden@t-online.de.


Die Ausstellung wird von einem Rahmenprogramm begleitet und gemeinsam vom "Verein Deutscher Sinti e.V.", Minden, in Zusammenarbeit mit der Evangelisch-lutherischen St. Martini-Kirchenemeinde Minden, dem Verein "Minden - Für Demokratie und Vielfalt e. V." und der Aktionsgemeinschaft Friedenswoche Minden veranstaltet.


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- Dienstag, 11. September 2012 um 17.00 Uhr -


Eröffnung der Ausstellung "Kicker, Kämpfer, Legenden - Juden im deutschen Fußball"


Veranstaltungsort:

Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium
Neue AulaKüster-Meyer-Platz 2
32756 Detmold

www.grabbe-gymnasium.de


Eröffnungsvortrag

Zur Eröffnung spricht Dietrich Schulze-Marmeling, Jahrgang 1956, er gehört zu den profiliertesten deutschen Fußballautoren und -historikern. Er war 2003 Herausgeber und Mitautor der Publikation "Davidstern und Lederball - Die Geschichte der Juden im deutschen und internationalen Fußball". Seine Veröffentlichung "Der FC Bayern und seine Juden. Aufstieg und Zerschlagung einer liberalen Fußballkultur" wurde 2011 zum "Fußballbuch des Jahres" gewählt.


Zwei Ausstellungsorte

Die Ausstellung des Centrum Judaicum war seit der Eröffnung 2006 in Berlin in vielen deutschen Städten zu sehen und kommt nun nach Detmold. Sie ist vom 11. bis zum 21. September 2012 im Foyer des Neubaus des Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasiums und vom 24. September bis zum 5. Oktober 2012 im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen - Abteilung Ostwestfalen-Lippe zu sehen.


Pioniere des deutschen Fußballs

Sie waren Pioniere des deutschen Fußballs. Jüdische Fußballer, Trainer, Journalisten und Funktionäre haben den Fußball in Deutschland populär gemacht. Sie wurden umjubelt, verehrt und respektiert, galten als Vorbilder im Sinne des sportlichen Gedankens des Fairplay. Ihre revolutionären Visionen und Methoden setzten Maßstäbe, die damals von engstirniger und nationalistischer Seite angeprangert wurden.

Wieder in Erinnerung rufen

1933 waren ihre erfolgreichen Karrieren durch die Maßnahmen der "Gleichschaltung" schlagartig beendet. Bis zum 10. November 1938 durften Juden nur noch in jüdischen Vereinen spielen. Danach wurden alle Sportaktivitäten für sie verboten, und sie teilten das Schicksal aller europäischen Juden und Jüdinnen. Nach dem Zweiten Weltkrieg sollten Juden nie wieder eine vergleichbare Rolle im deutschen Fußball spielen. Ihre Verdienste wurden verdrängt und gerieten in Vergessenheit. Die Ausstellung "Kicker, Kämpfer und Legenden" des Centrum Judaicum, Berlin, will dieses Kapitel deutscher Fußballgeschichte wieder in Erinnerung rufen.


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- Dienstag, 11. September 2012 um 18.00 Uhr -


"Wir erinnern uns" - 160. Jahrestag der Einweihung der Rahdener Synagoge

Auf den Spuren der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger in Rahden


Treffpunkt:

Parkplatz neben dem Rathaus
Lange Straße 9
32369 Rahden


Historischer Rundgang mit Erläuterungen des Rahdener Ortsheimatpflegers Claus-Dieter Brüning

Der Rundgang beginnt auf dem Parkplatz neben dem Rathaus, wo vom 10. September 1852 bis zum 10. November 1938 die Rahdener Synagoge stand. Schräg gegenüber des Amtsgerichts befand sich bis 1960 das Haus der Familie Goldstein. Etwa 50 Meter weiter stand das Haus, in dem Rosa und Paul Vogel gewohnt haben. Ein einstmals von jüdischen Bürgern bewohntes Haus gibt es an der Lemförder Straße 15. Es war von Alfred und Sophie Frank sowie ihren Kindern Elfriede, Siegfried, Luise, Käthe, Adele und Walter bewohnt. Dort, wo heute das Ärztehaus steht, stand der Bungalow, der nach dem Zweiten Weltkrieg von Richard Frank errichtet worden ist. Hans und Richard Frank gehören zu den wenigen, die das Ghetto überlebten. Richard Frank blieb der einzige jüdische Mitbürger, der nach dem Krieg nach Rahden kam. Im Sanitätshaus Westerfeld befand sich ein Betraum der Jüdischen Gemeinde. In dem Haus, wo seit den 1960-er Jahren die Eisdiele ihr Domizil hat, war bis 1938 das Wohn- und Geschäftshaus (Tuchwaren-Textilien) von Daniel und Ida Oppenheim und ihres Verwandten Friedrich Jelin untergebracht. Nur 50 Meter weiter an der Langen Straße 4 wohnten Hugo und Hertha Oppenheim mit Söhnen Heinz und Gerd. Ihnen gelang es, in die USA auszuwandern.

Dort, wo heute Kik steht wohnten Hermann und Else Frankenberg mit Sohn Hans als Mieter. Direkt gegenüber lebte Harriet Sauer als Mieterin. Im Haus von Spengemann betrieben Hermann und Mathilde Vogel ein Manufakturwarengeschäft. An der Bahnhofstraße 8 lebten Louis und Emma Weidenbaum, Alfred und Lotte Weidenbaum mit Sohn Peter sowie Julius und Martha Heine mit Sohn Walter. Vier Häuser weiter hatten Emma, Dagobert und Sophie Haas sowie Richard und Irma Haas mit Tochter Liesel ihren Wohnsitz. Im vorletzten Haus auf der rechten Seite lebten Erwin und Alice Goldstein mit Sohn Horst und Johanna Horwitz. Gegenüber von Hobby-Play hatten Moritz und Johanna Ginsberg mit den Kindern Iwan und Else sowie Fanny Ginsberg und Julius und Clara Ginsberg mit ihren Kindern Hannelore, Ruth und Werner sowie Helmut Ginsberg ihre Heimat.


Der Rundgang wird vom Arbeitskreis "Rahdener Synagoge" ausgerichtet.


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- Dienstag, 11. September 2012 um 19.00 Uhr -


"Wir erinnern uns" - 160. Jahrestag der Einweihung der Rahdener Synagoge

Führung über den jüdischen Friedhof in Alt-Espelkamp mit Erläuterungen des Ortsheimatpflegers Jürgen Heimsath


Veranstaltungsort:

Jüdische Friedhof
Auf der Heide
32339 Espelkamp
Ortsteil: Alt-Espelkamp


Von der einstigen Jüdischen Gemeinde Rahden existiert nur noch der Friedhof in der Altgemeinde. Die ehrwürdige Mauer und der wertvolle alte Baumbestand beeindrucken schon von weitem. Die Mauereinfriedung mit Grabsteinen stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde am 20. März 1987 unter Denkmalschutz gestellt.


Die Führung über den Friedhof wird vom Arbeitskreis "Rahdener Synagoge" ausgerichtet.

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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Dienstag, 11. September 2012


Am 2. September 2012 luden der Kreisverband Lübbecke und die Ortsgruppe Espelkamp im revanchistischen "Bund der Vertriebenen" zum "Tag der Heimat" in das Espelkamper Bürgerhaus ein.

Am 13. Juni 2012 trifft sich der revanchistische "Bund der Vertriebenen" (BdV) in Lemgo zur "turnusmäßigen Monatsversammlung".

Am 7. September 2012 luden die Gemeinde Schlangen, der Heimat- und Verkehrsverein Schlangen und der Ortsverband Schlangen im revanchistischen "Bund der Vertriebenen" zum "Tag der Heimat" ein.

Am 8. September 2012 fand in Hamm ein Treffen mit zahlreichen Führungskadern der seit dem 23. August 2012 verbotenen Gruppen "Nationaler Widerstand Dortmund" und "Kameradschaft Hamm" statt.

Ab dem 6. März 2013 findet vor dem Landgericht Bielefeld ein Prozess gegen neun Neonazis wegen eines Überfalls auf den "Hamburger Hof" in Minden am 28. November 2010 statt.

Am 6. September 2012 durchsuchte der Polizeiliche Staatsschutz die Wohnungen der neonazistischen Rapper "Makss Damage" und "King Bock" in Gütersloh beziehungsweise Bielefeld.

Heute hat die Stadt Detmold das ehemalige Autonome Kultur- und Kommunikationszentrum "alte Pauline" wegen Mängel beim Brandschutz geschlossen und versiegelt.

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Espelkamp: "Tag der Heimat" - Von der BdV-Provinzposse zum kommunalpolitischen Skandal

Am 2. September 2012 luden der Kreisverband Lübbecke und die Ortsgruppe Espelkamp im revanchistischen "Bund der Vertriebenen" (BdV) zum "Tag der Heimat" unter dem Leitwort: "Erbe erhalten - Zukunft gestalten" in das Espelkamper Bürgerhaus, ein. Darüber berichtet heute, am 11. September 2012, das Westfalen-Blatt in einer Zuschrift.

Demnach hielt Prof. em. Dr. Karl-Heinz Kuhlmann aus Bohmte die "Gedenkrede" unter dem Titel "Entstehung der deutsch-polnischen Grenze an der Oder und Neiße", deren inhaltliche Aussagen, so behaupten böse Zungen, schon im "Spiegel" vom 22. November 1961 über den von Kuhlmann geschätzten britischen Historiker Alan John Percivale Taylor zu lesen waren:

"Adolf Hitler hat keineswegs den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verschuldet. Wider seinen Willen schlitterte er am 1. September 1939 in den Weltbrand, an dem er nicht mehr Schuld trug als die anderen europäischen Staatsmänner.

Denn der großdeutsche Führer war kein Unhold, sondern ein rational handelnder Staatsmann, der nur das natürliche Schwergewicht Deutschlands in Europa zur Geltung bringen wollte und dessen außenpolitische Taten erklärbar sind.

Deshalb haben auch kein weltanschaulicher Vorsatz, kein Traum vom deutschen Herrenmenschen, kein nationalsozialistisches Eroberungsprogramm die Menschheit in den Zweiten Weltkrieg gestürzt, sondern einzig die Torheit der Westmächte, polnischer Starrsinn und die Ungeschicklichkeit Hitlers, "am 29. August (1939) ein diplomatisches Manöver begonnen zu haben, das er am 28. August hätte einleiten sollen"."

Quelle: www.spiegel.de/spiegel/print/d-43367625.html

Das ist natürlich eine ungeheuerliche Verleumdung - Kuhlmann stellte in Espelkamp lediglich dar, dass es in Polen starke Bestrebungen gegeben habe, die einen Krieg befürwortet und sich "Gebietsgewinne" davon versprochen hätten: "Die polnische Regierung trägt eine Mitverantwortung", so Kuhlmann in seinem Vortrag.

Im Ernst: Wo ist der Unterschied? Der Autor und Leserbriefschreiber in der extrem rechten Wochenzeitung "Junge Freiheit" (JF), kann auch - dies ist bekannt und jederzeit im Internet einzusehen - weniger diplomatisch:

Kuhlmann 2008:

"Polen war und bleibt Täter! Um so unverständlicher ist der Eiertanz der Bundesregierung um dieses für jedes andere Volk selbstverständliche Zentrum (der Vertreibung). Hier eine Zustimmung Polens zu erwarten oder gar zu erbitten, ist eine unglaubliche Selbstdemütigung. Hier kann der noch nicht total umerzogene Deutsche nur Verachtung für seine eigene Regierung empfinden."

Kuhlmann 2009:

"Warum also mündete der deutsche Angriff auf Polen in den Zweiten Weltkrieg? Weil Großbritannien und Frankreich ihre Weltmachtrolle in Gefahr sahen und sich mit dem Vorspiel der Ereignisse um Danzig die Gelegenheit bot, den Konkurrenten Deutschland in die Schranken zu weisen."

Kuhlmann 2011:

"Gegen alle politische Korrektheit kann ich dem Generalsekretär des Zentralrates der Juden in Deutschland kein Recht zubilligen, darüber mitentscheiden zu wollen, ob Deutschland seinen aus der Heimat vertriebenen Landsleuten einen Gedenktag widmet. Auch Polen hat da gar nichts mitzubestimmen!"

Dass im Jahre 2012 unter anderem ein SPD-Landrat, ein SPD-Landtagsabgeordneter, ein CDU-Bürgermeister sowie Mitglieder des Espelkamper Rates den ungeheuerlichen Geschichtsfälschungen eines extrem rechten Redners unwidersprochen lauschen, ist der eigentliche Skandal - nicht die BdV-Provinzposse.

Sie hätten sich ein Beispiel am niedersächsischen Ministerpräsident David McAllister (CDU) nehmen sollen: Der verließ am 26. Juni 2011 demonstrativ den "Schlesiertag" in Hannover, nachdem Rudi Pawelka, Bundesvorsitzender der "Landsmannschaft Schlesien", Polen eine Mitschuld am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gegeben hatte.

Nachtrag zum Gastgeber BdV: Wer im Zusammenhang mit der "Vertreibung" von "Zivilisationsbruch" und "Deportation" spricht - sowie ein Gedicht der Hitler-Verehrerin und NS-Dichterin Agnes Miegel vorträgt, wie am 2. September geschehen, hat den "Gedenkredner" mehr als verdient.

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Lemgo: BdV-Monatsversammlung

Am 13. Juni 2012 trifft sich der revanchistische "Bund der Vertriebenen" (BdV) in Lemgo zur "turnusmäßigen Monatsversammlung". Darüber berichtet heute, am 11. September 2012, die Lippische Landes-Zeitung.

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Schlangen: "Die Fahne hoch ... " - "Tag der Heimat"

Am 7. September 2012 luden die Gemeinde Schlangen, der Heimat- und Verkehrsverein Schlangen und der Ortsverband Schlangen im revanchistischen "Bund der Vertriebenen" (BdV) zum "Tag der Heimat" unter dem Motto "Erbe erhalten - Zukunft gestalten" im Gasthof Sibille-Ostmann ein. Darüber berichtet heute, am 11. September 2012,das Westfalen-Blatt.

Einziger BdV-Ortsverband im Kreis Lippe

Zuvor fand eine Feierstunde am "Heimatgedenkstein" mit etwa 80 Teilnehmenden statt, die Festansprache hielt Waltraud Hentschel, Frauenreferentin des BdV-Landesverbandes NRW halten. Der einzige BdV-Ortsverband im Kreis Lippe ist direkt dem Landesverband NRW untergeordnet. Die Jahreshauptversammlung 2012 fand am 6. September 2012 ebenfalls im Gasthof Sibille-Ostmann statt.

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Hamm / Bielefeld: Mitglieder verbotener Neonazi-Kameradschaften trafen sich

Am 8. September 2012 fand in der Gaststätte "Westenkrug" in Hamm ein Treffen von Neonazis mit zahlreichen Führungskadern der seit dem 23. August 2012 verbotenen Gruppen "Nationaler Widerstand Dortmund" und "Kameradschaft Hamm" statt. Darüber berichtet heute, am 11. September 2012, der Westfälische Anzeiger.

"Nicht-öffentliche Veranstaltung in einem geschlossenen Gebäude"

Demnach befanden sich unter den über 30 Teilnehmenden der mehrstündigen - und von der Polizei tolerierten ("eine nicht-öffentliche Veranstaltung in einem geschlossenen Gebäude") - Versammlung unter anderem Sascha Krolzig aus Bielefeld, Kopf der verbotenen "Kameradschaft Hamm" - sowie Dietrich Surmann, Alexander Deptolla und Michael Brück, die der Führungsebene des verbotenen "Nationalen Widerstand Dortmund“ angehörten.

Rückblick: Razzia bei Sascha Krolzig

Am 23. August 2012 durchsuchte die Polizei im Zusammenhang mit den Verboten der drei Neonazi-Gruppierungen "Kameradschaft Aachener Land" (KAL), "Nationaler Widerstand Dortmund" und der "Kameradschaft Hamm" auch die Wohnung von Sascha Krolzig in der Dornberger Straße in Bielefeld.

Jura-Student an der Universität Bielefeld

Krolzig, bisher führendes Mitglied der verbotenen "Kameradschaft Hamm", studiert seit Oktober 2009 an der Universität Bielefeld Jura.

Holocaust-Leugnerin als Referentin

Am 11. August 2012 sprach die Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel aus Vlotho in Hamm vor NPD-Mitgliedern und Neonazis aus Hamm, Dortmund und dem Münsterland in der von Sascha Krolzig angemieteten ehemaligen Gaststätte "Melody" in der Werler Straße 82. Die Gaststätte war im Zuge des Verbotes der "Kameradschaft Hamm" am 23. August 2012 vorübergehend in den Besitz des Landes-Nordrhein-Westfalen übergegangen. Der Vermieter hatte zuvor den Vertrag mit Krolzig wegen arglistiger Täuschung juristisch angefochten und hilfsweise die fristlose Kündigung erklärt.

Neonazi-Demonstration am 6. Oktober 2012 abgesagt

Die schon seit Monaten in der neonazistischen Szene beworbene Demonstration am 6. Oktober 2012 in Hamm wurde heute, am 11. September 2012, von Veranstalterseite abgesagt. "Nachdem am 06.09.2012 zunächst der Versammlungsleiter gewechselt wurde, ging am heutigen Tage die schriftliche Rücknahme des Anmelders bei der Polizei Hamm ein", teilte das Polizeipräsidium Hamm mit. Der Anmelder beabsichtige auch nicht, "eine andere Versammlung für den 06.10.2012 anzumelden". Ein Verbot des Aufmarsches sei somit "gegenstandslos" geworden.

"Die Rechte" statt verbotener Kameradschaften

Bei der ursprünglich von dem Bielefelder Sascha Krolzig angemeldeten Neonazi-Demonstration in Hamm trat am 10. September 2012 Christian Worchs Partei "Die Rechte" als Veranstalter auf. Auf der bereits im Juni 2012 eigens für die Hammer Demonstration eingerichteten Internetseite waren zuvor "Freie Kräfte aus der Region" als Veranstalter genannt worden. Aus der Liste der Redner verschwand auch der Hinweis, dass Vertreter der "Kameradschaft Hamm" und der "freien Kräfte aus Dortmund" sprechen würden. Als Versammlungsleiter wurde am 6. September 2012 gegenüber der Polizei der Parchimer Neonazi und "Die Rechte"-Vorsitzende Christian Worch genannt.

Informationen unter:

www.aah.noblogs.org
www.okt6.noblogs.org

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Minden / Bielefeld: Neonazi-Überfall auf "Hamburger Hof" - Prozessbeginn nach über 27 Monaten

Ab dem 6. März 2013, über 27 Monate nach der Tat, findet vor der IV. Strafkammer des Landgerichts Bielefeld ein Prozess gegen neun Neonazis im Alter von 21 bis 36 Jahren aus Bielefeld, Lübbecke, Petershagen, Porta Westfalica beziehungsweise Minden, Hille und Dörentrup wegen eines Überfalls auf den "Hamburger Hof" in Minden am 28. November 2010 unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung, Beleidigung und des Verwendens verfassungsfeindlicher Symbole statt.

Rückblick: "Heil Hitler" und "Sieg Heil"

Von einem Rechtsrock-Konzert in einem alten Luftschutzbunker im Bereich Ringstraße / Cecilienstraße kommend, seien die Neonazis laut Anklageschrift am 28. November 2010 gegen 2.15 Uhr in den "Hamburger Hof" eingedrungen, hätten "Heil Hitler" sowie "Sieg Heil" gebrüllt und die Anwesenden als "Zecken" bezeichnet. Mit Barhockern sollen die Neonazis anschließend Regale, Gläser und eine Tür zertrümmert haben, ein Neonazi soll einen Farbigen zu Boden geschlagen haben. "Das ist unser Land. Beim nächsten Mal gibt es Tote" - mit diesen Worten sollen die Rechten die Gaststätte wieder verlassen haben.

Ursprünglich 14 Neonazis im Visier

Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft 14 Neonazis im Visier. Die Schaumburger Zeitung berichtete noch am 14. Januar 2011, dass der Polizeiliche Staatsschutz für Ostwestfalen-Lippe zusammen mit der Kreispolizeibehörde Minden-Lübbecke insgesamt 14 Neonazis "aus der lokalen rechten Szene" als Tatbeteiligte bei dem Überfall ermittelt hatte. Wegen des Alters einiger der Beschuldigten, die beim Überfall erst 20 Jahre alt waren, erhob die zuständige Staatsanwaltschaft Bielefeld am 8. März 2012 zunächst beim Jugendschöffengericht am Amtsgericht Minden Anklage. Da die Taten zu Haftstrafen zwischen sechs Monaten und zehn Jahren führen können, findet die öffentliche Verhandlung nun aber vor dem Landgericht Bielefeld statt. Einer der Angeklagten ist zwischenzeitlich von Porta Westfalica nach Minden gezogen und hält aktuell Kontakte sowohl zum Ende Juni 2012 gründeten Netzwerk "Recht auf Zukunft" als auch zu den "Nationalen Sozialisten Bückeburg" um Daniel Bittner aus Stadthagen.

Steigerung rechter Straftaten

Im Kreis Minden-Lübbecke gab es im Jahr 2011 41 rechte Straftaten, eine Steigerung um 46,4 Prozent gegenüber den 28 Taten im Jahr 2010. Dies gab der Polizeiliche Staatsschutz für Ostwestfalen-Lippe im Rahmen einer am 2. Juli 2012 in Bielefeld durchgeführten Pressekonferenz bekannt. Der Leiter des Staatsschutzes, Kriminalrat Andreas Schramm, bezeichnete dabei die Aufklärungsarbeit zum Überfall auf den "Hamburger Hof" als "Glücksfall", weil sie Einblicke in die rechte Szene und ihr Umfeld ermögliche: "Der Hamburger Hof hat dazu geführt, dass wir in dem Bereich unsere Pappenheimer kennen." Schramm zeigte sich auf der Pressekonferenz aber "verwundert", dass es auch nach mehr als anderthalb Jahren noch keine Verurteilungen, ja nicht einmal einen Gerichtstermin gegeben hat.

Aktenzeichen: 4 KLs 19/12

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Gütersloh / Bielefeld: Durchsuchungen bei Julian Fritsch und Björn Michael Bock

Am 6. September 2012 durchsuchte der Polizeiliche Staatsschutz für Ostwestfalen-Lippe die Wohnungen der neonazistischen Rapper Julian Fritsch ("Makss Damage") und Björn Michael Bock ("King Bock") in Gütersloh beziehungsweise Bielefeld. Darüber berichten heute, am 11. September 2012, die Neue Westfälische und die Autonome Antifa Bielefeld.

Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung

Demnach hatte das Amtsgericht Bielefeld auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen entsprechenden Beschluss wegen des Vorwurfes der Volksverhetzung erlassen. Fritsch und der einschlägig vorbestrafte Bock sollen gemeinsam das Lied mit dem Titel "Die Faust geht zum Kopf" produziert, veröffentlicht und zum Download im Internet bereitgestellt haben. In dem Stück, das nach wie vor im Internet auf "Youtube" eingestellt ist, wird der Nationalsozialismus verherrlicht.

"Hausdurchsuchungs-EP"

Am 9. September 2012 stellte Julian Fritsch als Reaktion auf die Razzia eine "Hausdurchsuchungs-EP" mit dem angefügten Text "Herzliche Grüße an den Polizeilichen Staatsschutz Bielefeld" zum Herunterladen auf seine Internetseite.

Neonazi-Szene in Gütersloh

Das Betreiben einer Internetseite, ein "Sturmlokal" als über Monate genutzer Treffpunkt, Hetzparolen gegen Flüchtlinge, Migrantinnen und Migranten, den Holocaust befürwortende Schmierereien, Todesdrohungen und gewalttätige Überfälle auf Andersdenkende - seit Frühjahr 2011 existiert nach Jahren der Stagnation erneut eine aktive Neonazi-Szene in Gütersloh.

Brandanschlag auf ein Wohnhaus

Die sich selbst als "Nationale Sozialisten Gütersloh" bezeichnenden Neonazis um Julian Fritsch werden in Verbindung mit verschiedenen gewalttätigen Aktionen gebracht, so unter anderem Würfe von Steinen auf das Islamische Zentrum am 9. November 2011 oder einen Brandanschlag auf ein Wohnhaus in der Nacht zum 10. August 2011.

Geburtstagsfeier mit Axel Reitz und über 30 "Kameraden"

In der Gaststätte "Hannenfass" verkehrten 2011 regelmäßig Neonazis, Julian Fritsch feierte dort beispielsweise am 23. Juli 2011 seinen Geburtstag mit über 30 "Kameraden", unter anderem mit dem Kölner Axel Reitz. Laut der Aussage des "Hannenfass"-Wirtes hat Fritsch seit Ende November 2011 Hausverbot in der Gaststätte. Zuvor, am 19. November 2011, wurden vor dem "Hannenfass" antifaschistische Flugblätter verteilt. Bei einem anschließenden Polizeieinsatz um 4.20 Uhr am 20. November 2011 vor dem "Hannenfass" wurden die Personalien mehrerer Neonazis aufgenommen, darunter auch die von Julian Fritsch.

Kundgebung gegen "Kameradschaft Gütersloh"

Am 24. November 2011 hatten etwa 200 Teilnehmende an einer vom Bündnis "Gütersloh gegen Nazis" organisierten Kundgebung gegen die "Kameradschaft Gütersloh" vor dem Rathaus teilgenommen.

Stadt erstattete Anzeige gegen rechte Internetseite

Am 29. November 2011 hatte die Stadt Gütersloh Anzeige gegen den Urheber der Internetseite der "Kameradschaft Gütersloh" erstattet, da eine neonazistisch ausgerichtete Plattform durch die Verwendung eines stark an das städtische Wappen erinnernden Symbols einen Bezug zur Stadt herstelle. Da die Seite kein Impressum enthält, lautete die Anzeige gegen Unbekannt. In der Neonazi-Szene und bei Behörden gilt Julian Fritsch als Betreiber der Homepage.

16-Jähriger zusammengeschlagen - Verdacht eines "rechtsextremen Hintergrundes"

Am 13. Dezember 2011 wurde ein 16-Jähriger am Busbahnhof in Gütersloh von zwei Unbekannten zusammengeschlagen, die ihn zuvor mit rassistischen Begriffen beleidigt hatten. Wegen des Verdachts eines "rechtsextremen Hintergrundes" der Täter wurde der Polizeiliche Staatsschutz eingeschaltet.

"Talk gegen Rechts"

Am 2. Februar 2012 nahmen über 70 Personen an einem "Talk gegen Rechts" mit vier Gesprächsrunden, organisiert von der Initiative "Courage gegen rechts", in der Gütersloher Weberei teil.

"King Bock"

Björn Michael Bock veröffentlichte 2006 unter dem Titel "Demotape" sein erstes von insgesamt vier Alben. 2009 war die CD "Walther - Steinar - Königssee" von "King Bock" unter anderem wegen Verherrlichung des Nationalsozialismus indiziert worden. Am 15. April 2009 verurteilte das Amtsgericht Bielefeld Björn Michael Bock wegen Volksverhetzung zu einer sechsmonatigen Freiheitsstrafe. Der Musiker hatte unter einem Pseudonym in seinem Heimstudio ein Musikalbum im Stil des "Gangsta-Rap" mit 16 Liedern produziert, von denen mindestens vier rassistische Textpassagen enthielten. Dieses Album erschien nie auf CD, konnte aber in der Zeit von November 2007 bis November 2008 von der Internet-Homepage Bocks heruntergeladen werden.

Hitlerrede als Geschichtsunterricht

Die von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indizierten vier Titel enthalten volksverhetzende Aussagen, die Rede von "Kanaken" und "Missgeburten aus dem Morgenland". Eines der Stücke mit dem Titel "Geschichtsunterricht" hat eine Hitlerrede zum Inhalt, in der dieser die Weimarer Republik verspottet.

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Detmold: "alte Pauline" geschlossen - Mängel beim Brandschutz

Heute, am 11. September 2012, hat die Stadt Detmold das ehemalige Autonome Kultur- und Kommunikationszentrum "alte Pauline" unter anderem wegen Mängel beim Brandschutz geschlossen und versiegelt.

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Artikel-Einträge in der Datenbank:


Espelkamper Zeitung / Westfalen-Blatt, 11.09.2012:
Der Blick nach vorne ist wichtig

Lippische Landes-Zeitung, 11.09.2012:
Vertriebene treffen sich

Schlänger Zeitung / Westfalen-Blatt, 11.09.2012:
Die Heimat lebt im Herzen weiter / Veranstaltung erinnert an die Vertreibung vor 60 Jahren

Westfälischer Anzeiger, 11.09.2012:
Antifa macht Treffen der Rechten publik

Autonome Antifa Bielefeld, 11.09.2012:
Hausdurchsuchung bei Nazi-Rappern in Gütersloh und Bielefeld

Neue Westfälische 07 - Gütersloh, 11.09.2012:
Rapper reizt die Fahnder / Nach Razzia weiteres rechtes Liedgut veröffentlicht

Neue Westfälische, 11.09.2012:
Gütersloher Rapper reizt die Fahnder / Nach Razzia weiteres rechtes Liedgut veröffentlicht

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Espelkamper Zeitung / Westfalen-Blatt, 11.09.2012:

Der Blick nach vorne ist wichtig

Leser Roland Quarder beschäftigt sich noch einmal mit dem Tag der Heimat des Bundes der Vertriebenen im Bürgerhaus sowie dem dort gehaltenen Referat des Gastredners Dr. Karl-Heinz Kuhlmann (die Espelkamper Zeitung berichtete am 3. September).

Herr Kuhlmann hat natürlich Recht, wenn er darauf hinweist, dass es vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges auch in Polen militante Nationalisten und Antisemiten gegeben hat. Denn überall gab es damals in Europa Faschisten und Rassisten. Doch in Deutschland leider besonders viele. Mehr sei zu der Diskussion um Herrn Prof. Dr. Kuhlmann nicht mehr gesagt. Denn genauso wichtig wie der Blick zurück ist natürlich der Blick nach vorn. Und in dem Zusammenhang stellt sich zum Beispiel auch die Frage, wie in Zukunft der Tag der Heimat gefeiert werden soll. Denn nicht nur Flüchtlinge und Vertriebene haben in Espelkamp eine neue Heimat gefunden, sondern auch viele andere Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern.

Ob und wie diese Menschen ihr Erbe in der geplanten Heimatstube präsentieren werden oder dürfen, darauf kann man gespannt sein. Zu dem historischen Erbe der Stadt Espelkamp, gehört aber auch die Munazeit, und in dem Zusammenhang die Frage, wie die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen dokumentiert werden sollen, die in dieser Rüstungsfabrik gearbeitet haben. Denn es darf nichts verschwiegen werden.

Es muss aber auch die Frage erlaubt sein, was die christlichen Schulen der Stadt Espelkamp in Sachen lokaler Erinnerungskultur und Versöhnung unternehmen werden.

In Sachen Heimatstube und Munazeit lohnt sich auch der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus. Denn neben Espelkamp gibt es noch andere Muna- und Flüchtlingsstädte mit einem ähnlichen historischen Erbe. Erwähnt seien in diesem Zusammenhang die Stadt Waldkraiburg oder Traunreuth.

Roland Quarder
Espelkamp

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Lippische Landes-Zeitung , 11.09.2012 :

Vertriebene treffen sich

Lemgo. Der Bund der Vertriebenen lädt für Donnerstag, 13. September, zur turnusmäßigen Monatsversammlung ein. Beginn ist um 15 Uhr im Gemeinschaftsraum "Süd" des Stifts St. Marien in der Echternstraße 131. Gäste sind herzlich willkommen.

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Schlänger Zeitung / Westfalen-Blatt, 11.09.2012:

Die Heimat lebt im Herzen weiter / Veranstaltung erinnert an die Vertreibung vor 60 Jahren

Von Ludmilla Ostermann

Schlangen (SZ). Wenn Lieselotte Walendy die Neuroder Tracht trägt, fühlt sie sich ihrer Alten Heimat noch verbundener. Mit einem Gedenktag erinnerten jetzt der Bund der Vertriebenen, der Heimat und Verkehrsverein sowie die Gemeinde Schlangen an die Vertreibung vor 60 Jahren.

Mit ihren 75 Jahren ist Walendy die jüngste in der BdV-Trachtengruppe. Alle 14 Tage treffen sich die Schlänger, tanzen und erinnern sich. Zum Tag der Heimat traten sie mit einer Sternpolka sowie dem Bekedorfer Tanz auf. "Mir ist es wichtig, mich auf meine Wurzeln zu besinnen", sagt sie. Wie ihr ergeht es auch knapp 90 weiteren Besuchern, die sich zur Gedenkfeier am Heimat- und Gedenkstein am Hans-Winter-Platz eingefunden haben.

Musikalisch begleitet wurde die Feierstunde von der Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Schlangen. Auch der Gesangsverein Teutonia steuerte stimmungsvolle Lieder bei.

"Erbe erhalten - Zukunft gestalten" lautete das Thema in diesem Jahr. Waltraud Hentschel, Frauenreferentin im BdV aus Siegen erklärte, warum das Erinnern so wichtig sei: "Wir werden geschichtlich bedingt immer weniger. Um so bedeutender ist es, unsere ganz eigene Kultur zu pflegen und lebendig zu erhalten", sagte sie. Sie selbst sei keine sieben Jahre alt gewesen zur Zeit der Vertreibung, habe selbst die Tragweite noch nicht erfasst.

"Sie mussten Ihre Heimat verlassen, haben gleichzeitig hier aber auch eine neue gefunden."
Ulrich Knorr

"Besonders traumatisch waren die Erlebnisse aber für unsere Mütter", fuhr Hentschel fort. Missbrauch und Vergewaltigung seien an der Tagesordnung gewesen. Entsprechend bedauerlich empfindet Waltraud Hentschel es, dass die Politiker es nicht schaffen, den Tag der Heimat als bundesweiten Feiertag einzurichten. "Immerhin haben wir dieses Land mit aufgebaut. Da ist ein sichtbares Zeichen der Dankbarkeit nicht zu viel verlangt", sagte die Frauenreferentin.

Der Schlänger BdV-Vorsitzende Bruno Bieberneit fasste den Blick weiter in die Welt und erinnerte an alle Toten und Menschen, die aus ihren Heimatländern vertrieben wurden. Dass zwei Herzen in der Brust eines jeden Vertrieben schlagen, verdeutlichte Bürgermeister Ulrich Knorr: "Sie mussten ihre Heimat verlassen, haben hier aber gleichzeitig eine gefunden. Der Blick geht gleichzeitig zurück und nach vorne." Mit einer Kranzniederlegung endete die Feierstunde am Denkmal. Im Anschluss nutzten viele der Gäste die Gelegenheit, um im Gasthof Sibille-Ostmann traditionell Wellfleisch zu essen.

Heinz Finger vom BdV-Kreisverband kennt die Nachwuchsprobleme der Vereine. "Ist ja auch ganz klar. Wer damals 20 Jahre alt war, ist heute 80. Unsere Nachfahren fehlt oft der Bezug. Aber wir halten die Fahne hoch", verspricht Finger.

Bildunterschrift: So unterschiedlich die Trachten, so mannigfach sind auch die kulturellen Nuancen der Schlesier (von links): Waltraud Hentschel, Anton Volkhausen, Lieselotte Walendy, Irma Wegener, Erika Meier, Martha Schmitz, Alexandra Rudel, Heinz Finger und Marlies Küster.

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Westfälischer Anzeiger, 11.09.2012:

Antifa macht Treffen der Rechten publik

Hamm. In der Gaststätte "Zum Westenkrug" an der Viktoriastraße fand am Samstag ein Treffen der Neonazi-Szene statt. Das behauptet zumindest die Antifaschistische Aktion Hamm (Antifa) in einer Pressemitteilung.

Unter den Teilnehmenden hätten sich "zahlreiche Führungskader" der mittlerweile verbotenen Neonazi-Gruppen "Nationaler Widerstand Dortmund" und "Kameradschaft Hamm" befunden.

An der mehrstündigen Versammlung sollen rund 30 Personen teilgenommen haben. Die Polizei in Hamm erklärte auf Nachfrage unserer Zeitung lediglich, das in der besagten Gaststätte "eine nicht-öffentliche Veranstaltung in einem geschlossenen Gebäude" stattgefunden habe. Zu Zweck und Inhalt des Treffens könne man keine Einzelheiten mitteilen.

Nach Informationen unserer Zeitung war die Polizei mit Zivilkräften vor Ort. Laut Antifa war der Wirt über den Charakter der Veranstaltung und seine Gäste informiert. "Der Wirt macht sich zum Helfer der Neonazis, wenn er ihnen seine Räume überlässt", so Michael Tillmann von der Antifa Hamm. An einem Gespräch mit dem WA hatte der Wirt "kein Interesse".

Wie berichtet, will die rechte Szene am 6. Oktober in Hamm aufmarschieren, ein Verbot der Veranstaltung wird derzeit geprüft.

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Autonome Antifa Bielefeld, 11.09.2012:

Hausdurchsuchung bei Nazi-Rappern in Gütersloh und Bielefeld

Am Donnerstagmorgen kam es in Gütersloh und Bielefeld zu Hausdurchsuchungen bei den Rappern "Makss Damage" und "King Bock".

Beschlagnahmt wurden sämtliche Datenträger sowie Geräte zur Musikproduktion. Ursache für die Hausdurchsuchung ist das gemeinsam produzierte Lied "Die Faust geht zum Kopf" welches im September 2011 veröffentlicht und zum freien Download zur Verfügung gestellt wurde. In dem Lied nehmen die Rapper in ihrer verachtenden Manier positiv Bezug auf zum Beispiel Deportationen nach Buchenwald und Lampenschirme die aus der Haut jüdischer KZ-Häftlinge hergestellt wurden.

Der in Bielefeld-Senne wohnende Björn Michael Bock aka. "King Bock" wurde bereits 2009 vom Landgericht Bielefeld wegen Volksverhetzung zu einer Freiheitsstrafe von 6 Monaten auf Bewährung verurteilt. Bereits seit 2006 produziert er Lieder mit rassistischen, antisemitischen und den Nationalsozialismus glorifizierenden Inhalten in Form des "Gangsta Rap". So kommt es vor, das "King Bock", der seine Musik als "Volkssturmrap" bezeichnet, auch Reden von Adolf Hitler in seinen Liedern verwendet.

Als Reaktion auf die Hausdurchsuchung aktualisierte der in Gütersloh wohnende Julian Fritsch aka. "Makss Damage" gleich seine Homepage und stellte dort 5 neue bereits fertig produzierte Lieder zum Download zur Verfügung. Vergewaltigung politischer GegnerInnen, antisemitische Gedanken von einer "jüdisch-amerikanische Weltverschwörung", die die "arische Rasse" vernichten will und weitere Ekelhaftigkeiten werden hier in aller Ekelhaftigkeit propagiert.

Nie wieder Faschismus, Nie wieder Krieg!
Nazi-Musik den Saft abdrehen!

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Neue Westfälische 07 - Gütersloh, 11.09.2012:

Rapper reizt die Fahnder / Nach Razzia weiteres rechtes Liedgut veröffentlicht

Gütersloh (raho). Die Razzia bei dem rechten Rapper "Makss Damage" (Julian Fritsch) Ende voriger Woche hat sich zumindest zum Teil als Fehlschlag erwiesen. Trotz der Sicherstellung von Computern und Aufnahmetechnik konnte der 24-Jährige gestern erneut von ihm produzierte Songs mit rassistischem, fremdenfeindlichem und abstoßendem pornographischen Inhalt zum Download ins Internet stellen. In seinem Ankündigungstext verhöhnte er zugleich die Ermittlungsbehörden.

Der Einsatz des polizeilichen Staatsschutzes habe ihn dazu bewegt, die fünf bereits fertiggestellten Lieder seiner neuen Produktion in Form einer "Hausdurchsuchungs EP" (also einem Mini-Album) zu veröffentlichen. "Danke also an die "treibende Kraft" in Form des Staatsschutzes Bielefeld", schrieb Fritsch mit ironischem Unterton. Auf dem Cover-Foto jammerte er: "Ich brauche meinen Rechner wieder, den Rest könnt ihr behalten."

Wie exklusiv berichtet, hatten am Donnerstagmorgen sechs Beamte des Polizeilichen Staatsschutzes Bielefeld die Wohnung des Rappers, der sich früher nach eigenen Angaben in antifaschistischen Strukturen bewegte, etwa eine Stunde lang durchsucht. Neben Datenträgern und Aufnahmeausrüstung wurden auch Textzettel sichergestellt.

Die Behörden wollen jetzt an Hand des sichergestellten Materials klären, ob Fritsch und der einschlägig vorbestrafte Bielefelder NS-Rapper "King Bock", dessen Wohnung ebenfalls durchsucht wurde, gemeinsam den Song "Die Faust geht zum Kopf" produziert und veröffentlicht haben. Beide stehen unter dem Verdacht der Volksverhetzung.

Der zuständige Bielefelder Staatsanwalt Christoph Mackel wollte sich zu den Ermittlungen gestern nicht äußern. "Es gibt nichts mitzuteilen, was über das in der Zeitung Berichtete hinausgeht", sagte er auf Anfrage. Die Auswertung von Computern dauere nun mal seine Zeit.

Bildunterschrift: Cover: Auch dieses Foto wurde gestern von Makss Damage veröffentlicht.

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Neue Westfälische, 11.09.2012:

Gütersloher Rapper reizt die Fahnder / Nach Razzia weiteres rechtes Liedgut veröffentlicht

Gütersloh (raho). Eine Razzia bei dem rechten Rapper "Makss Damage" (Julian Fritsch) in Gütersloh hat sich zumindest zum Teil als Fehlschlag erwiesen. Trotz der Sicherstellung von Computern und Aufnahmetechnik konnte der 24-Jährige gestern erneut von ihm produzierte Songs mit rassistischem, fremdenfeindlichem und abstoßendem pornographischen Inhalt zum Download ins Internet stellen. In seinem Ankündigungstext verhöhnte er die Ermittler.

Der Einsatz des Staatsschutzes habe ihn dazu bewegt, die fünf bereits fertig gestellten Lieder seiner neuen Produktion in Form einer "Hausdurchsuchungs-EP" zu veröffentlichen. "Danke also an die "treibende Kraft" in Form des Staatsschutzes Bielefeld", schrieb er.

Am Donnerstag hatten Ermittler die Wohnung des Rappers, der sich früher nach eigenen Angaben in antifaschistischen Strukturen bewegte, durchsucht. Neben Datenträgern und Aufnahmegeräten wurden Textzettel sichergestellt. Die Behörden wollen nun klären, ob Fritsch und der einschlägig vorbestrafte Bielefelder NS-Rapper "King Bock", dessen Wohnung ebenfalls durchsucht wurde, den Song "Die Faust geht zum Kopf" produziert und veröffentlicht haben. Beide stehen unter dem Verdacht der Volksverhetzung.

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info@hiergeblieben.de

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