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Junge Linke Lippstadt , 01.10.2004 :

Gegen das Vergessen!

Am Dienstag, den 28.09., war die Holocaustüberlebende Celine van der Hoek de Vries zu Besuch in Lippstadt. Unter dem Motto "Gegen das Vergessen!" versammelten sich AntifaschistInnen ab 18.00 Uhr zu einer Kundgebung am jüdischen Erinnerungsmal. Nach der Kundgebung mit 50 TeilnehmerInnen, sammelten sich ganze 130 Menschen zu einem Zeitzeugengespräch mit Celine im Rathaussaal. Eindrucksvoll schilderte Celine hier ihre Erfahrungen aus Auschwitz, dem Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit. Die Veranstalter werten den abend als großen Erfolg.

Die Kundgebung begann um 18.00 Uhr mit einem Redebeitrag der Jungen Linken Lippstadt, in dem die Sprecherin sich entschlossen gegen jede Form der Relativierung des Nationalsozialismus wandte. Des weiteren kritisierte die Sprecherin den zunehmenden deutschen Opfermythos und "dass ein Klima geschaffen wird, in dem sich noch der letzte SS-Opa als Opfer der Geschichte sehen darf". Nach einer weiteren Rede legten die Teilnehmer Blumen zum Gedenken an die Opfer des Faschismus nieder.

Über 130 Menschen versammeten sich um 19 Uhr im Rathaussaal, wo das Zeitzeugengespräch stattfinden sollte. Über eine Stunde lang erzählte Celine van der Hoek de Vries eindrucksvoll, über ihr Leben und Überleben zur Zeit des Nationalsozialismus; wie die Niederlande von den Deutschen überfallen wurden; wie sie in der Illegalität lebte und zweimal verraten wurde; wie sie schließlich nach Auschwitz kam und wie sie schließlich von der Roten Armee befreit wurde: "Ich war zu kaputt, um mich zu freuen. Wenn der Krieg eine Woche länger gedauert hätte, wäre ich wohl gestorben."


lijuli@web.de

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