Neue Westfälische ,
04.10.2004 :
Gegen "rassistische" Abschiebehaft / 450 Demonstranten befürchten Verschlechterung der Bedingungen in Bürener JVA
Büren (flo). Gegner der Abschiebehaft haben gestern vor den Toren der Justizvollzugsanstalt (JVA) Büren-Stöckerbusch und in der Bürener Innenstadt demonstriert. Laut Polizeiangaben nahmen rund 450 Demonstranten an der Veranstaltung teil. Der Veranstalter, der Verein "Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren", sprach von 550 bis 600 Teilnehmern.
Die Abschiebehaftgegner hatten am Sonntagmittag rund eine halbe Stunde vor der JVA lautstark Solidarität mit den Inhaftierten bekundet. Ihnen gegenüber standen Kräfte der Polizei aus Paderborn und Bochum.
"Wir wollen uns nicht mit der bundesdeutschen Abschottungs- und Abschreckungspraxis, mit Rassismus und Fremdenfeindlichkeit abfinden", sagte Frank Gockel, Sprecher des Veranstalters, während seiner Rede auf dem Marktplatz. Er erinnerte an die beiden Todesfälle in der Anstalt. Der erst im vergangenen Monat verstorbene Jugoslawe sei "nicht haft- und reisetauglich gewesen und hätte nicht in Büren inhaftiert werden dürfen". Gockel äußerte die Sorge, die Schließung des Abschiebegefängnisses in Moers mit der geplanten Verlegung der Häftlinge nach Büren werde in der JVA Büren-Stöckerbusch "zur Verschlechterung der sozialen, medizinischen und sonstigen Versorgung der Insassen führen".
Der Verein der Abschiebehaftgegner in Büren protestiert seit 1994 gegen die JVA Büren, zuletzt bei der Protestveranstaltung im Jahre 2001.
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