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Lippe aktuell , 02.10.2004 :

Friedenspädagogische Arbeit mit Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge / Beitrag zur Völkerverständigung

Lemgo (mv). Die "Friedenserziehung" spielt am MWG seit langem schon eine tragende Rolle im Rahmen des Schulprofils und des Differenzierungsbereiches der Jahrgangsstufen 9 und 10. Um in Zusammenhang damit Geschichte hautnah und praktisch vor Ort erfahrbar zu machen, fand in diesem Sommer eine achttägige Projektmaßnahme in der Jugendbegegnungsstätte Albert Schweitzer des Volksbundes in Niederbronnles-Bains im Elsass statt, die neben einem deutschen Soldatenfriedhof des 2. Weltkrieges liegt; hier ruhen 24.000 gefallene Soldaten. Die Teilnehmergruppe bestand aus 37 Schülern der Jahrgangsstufen 10 und 11 und fünf kanadischen Gastschülern, die von den Lehrkräften Alexandra Hirt, Wolfgang Piesch und Jörg Drücke begleitet wurden. Schwerpunkte des Programms waren die Einführung in die Geschichte deutsch-französischer Beziehungen, die Arbeit auf dem Friedhof sowie die Beschäftigung mit Biografien gefallener Soldaten. Darüber hinaus wurden Befestigungsanlagen aus dem Krieg 1870/71 in Bitche sowie ein Fort der Maginot-Linie aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts besichtigt, um das in jener Zeit problematische deutsch-französische Verhältnis und die militärischen und menschlichen Dimensionen von Krieg beispielhaft zu veranschaulichen.

Ein besonders düsterer Abschnitt in der Geschichte deutsch-französischer Beziehungen wurde den Teilnehmern des Projektes durch den Besuch des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof eindrucksvoll vor Augen geführt; hier wurden zahlreiche französische Widerstandskämpfer inhaftiert oder auch ermordet. Daneben bekamen die Schüler aber auch einen Eindruck von den neuen positiven Dimensionen deutsch-französischer Partnerschaft, wie z. B. durch die Teilnahme am Fackelzug anlässlich des französischen Nationalfeiertages, durch verschiedene kleinere Exkursionen in die elsässische Umgebung sowie durch den Besuch des Europaparlaments in Straßburg. Wie schon durch die Fahrt zum Futa-Pass (Italien) im Jahre 2001 versucht das MWG, durch diese friedenspädagogische Maßnahme wiederholt einen aktiven Beitrag zur Völkerverständigung zu leisten und seinen Schülern den Stellenwert von Friedenserziehung offensiv zu vermitteln.


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